Ulm News, 09.09.2024 13:20
Nachhaltige Handynutzung: Wie funktioniert das?

Smartphones sind aus unserem Alltag auch in der Region Ulm nicht mehr wegzudenken, doch ihre Herstellung und Nutzung belasten die Umwelt erheblich. Von der Ressourcenförderung bis hin zu Elektroschrott stellen Handys eine ökologische Herausforderung dar. Dennoch gibt es immer mehr Möglichkeiten, den eigenen Einfluss zu minimieren. Durch grüne Tarife, langlebige Geräte und verantwortungsvolles Recycling lässt sich der ökologische Fußabdruck reduzieren.
Von der Ressourcenförderung bis hin zu Elektroschrott stellen Handys eine ökologische Herausforderung dar. Dennoch gibt es immer mehr Möglichkeiten, den eigenen Einfluss zu minimieren. Durch grüne Tarife, langlebige Geräte und verantwortungsvolles Recycling lässt sich der ökologische Fußabdruck reduzieren.
Die ökologischen Herausforderungen der Handyproduktion und -nutzung
Die Herstellung von Smartphones erfordert viele wertvolle Rohstoffe wie Kobalt, Lithium und Gold. Diese Materialien werden oft unter umweltschädlichen Bedingungen abgebaut, was zur Zerstörung von Landschaften und zum hohen Energieverbrauch führt. Zudem verursacht die Produktion von Handys, insbesondere der Akkus, einen erheblichen CO?-Ausstoß.
Doch nicht nur die Herstellung, auch die Nutzung von Handys ist energieintensiv. Mobilfunknetze und Rechenzentren, die täglich Millionen von Smartphones verbinden, verbrauchen große Mengen an Energie. Besonders problematisch ist die kurze Lebensdauer vieler Geräte. Die meisten Handys werden nach nur wenigen Jahren ersetzt, obwohl sie technisch oft noch einwandfrei funktionieren. Das trägt zur stetig wachsenden Menge an Elektroschrott bei, der oft nicht ordnungsgemäß recycelt wird. Dieser Elektroschrott enthält wertvolle Materialien, die wiederverwendet werden könnten, bleibt aber oft ungenutzt.
Die Kombination aus Ressourcenverbrauch, Energieaufwand und Elektroschrott zeigt, dass die Herstellung und Nutzung von Handys eine erhebliche Belastung für die Umwelt darstellt. Um dem entgegenzuwirken, ist ein Umdenken erforderlich – sowohl bei den Herstellern als auch bei den Verbrauchern. Die folgenden Ansätze tragen zu einem grüneren Umgang mit Smartphones bei.
Grüne Handyverträge und klimafreundliche Netzbetreiber
Einige Mobilfunkanbieter bieten mittlerweile umweltfreundliche Alternativen an. Ein Beispiel sind besten Prepaid-Tarife von Edeka Smart, das mit dem WWF-Waldschutzprogramm kooperiert. Für jedes verkaufte Starterset spendet das Unternehmen einen Euro, um bedrohte Wälder zu schützen. Darüber hinaus setzt Edeka Smart auf Verpackungen aus Graspapier, die 75 % weniger CO?-Emissionen verursachen.
Besonders innovativ ist die Einführung der eSIM, einer digitalen SIM-Karte, die keine physischen Plastik-SIM-Karten mehr benötigt. Das spart Ressourcen und reduziert Plastikmüll. Zudem verwendet Edeka Smart für sein Netz ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien, wodurch der Betrieb klimafreundlicher wird.
Auch andere Anbieter wie Goood bieten ähnliche Konzepte an, bei denen ein Teil der Mobilfunkgebühren an ökologische oder soziale Projekte fließt. Die Wahl eines solchen Anbieters ist eine einfache Möglichkeit, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.
Längere Nutzungsdauer durch modulare Handymodelle
Fairphone ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das Handys entwickelt, die leicht reparierbar und erweiterbar sind. Nutzer können defekte Teile einfach austauschen, ohne das ganze Gerät ersetzen zu müssen. Das verlängert die Lebensdauer des Handys und reduziert den Ressourcenverbrauch erheblich.
Durch den Kauf modularer Handys leisten Verbraucher einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Elektroschrott und unterstützen nachhaltige Produktionsprozesse. Diese Geräte sind zudem oft unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt, was einen weiteren positiven Effekt auf soziale Nachhaltigkeit hat.
Refurbished Handys: Eine umweltfreundliche Alternative
Refurbished Handys, also wiederaufbereitete gebrauchte Smartphones, stellen eine attraktive Alternative zum Neukauf dar, die ebenfalls auf die Verlängerung der Lebensdauer von Handys setzt. Diese Geräte werden professionell überprüft, repariert und weiterverkauft. Der Vorteil: Es werden keine neuen Rohstoffe verbraucht, und der Elektroschrott wird verringert. Oftmals sind refurbished Handys preisgünstiger als neue Modelle, was sie auch wirtschaftlich attraktiv macht.
Beim Kauf sollten Verbraucher jedoch darauf achten, dass die Geräte von vertrauenswürdigen Händlern stammen, die Qualitätsgarantien bieten. Refurbished Handys sind eine einfache Möglichkeit, die Nutzungsdauer von Smartphones zu verlängern und gleichzeitig Ressourcen zu schonen.
Recycling von alten Handys: Ein Schritt in die richtige Richtung
Alte Handys gehören nicht in die Schublade oder den Hausmüll, sondern sollten recycelt werden. Viele der in Smartphones enthaltenen Materialien, wie Gold, Silber oder Kupfer, können zurückgewonnen und wiederverwendet werden. Durch das Recycling von Handys lassen sich wertvolle Ressourcen schonen und der Bedarf an neuen Rohstoffen reduzieren.
In vielen Städten und bei Mobilfunkanbietern gibt es mittlerweile Programme, bei denen alte Handys kostenlos abgegeben und recycelt werden können. Verbraucher sollten diese Möglichkeiten nutzen, um sicherzustellen, dass ihre alten Geräte ordnungsgemäß entsorgt werden.
Energieeffiziente Nutzung im Alltag
Auch im täglichen Gebrauch lässt sich die Umweltbelastung durch Smartphones verringern. Energiesparmodi, das Ausschalten ungenutzter Apps oder der Verzicht auf ständige Updates tragen dazu bei, den Energieverbrauch zu senken. Auch das Laden des Handys mit Solarenergie oder das Verwenden von biologisch abbaubaren Handyhüllen kann einen Unterschied machen.
Solche kleinen Veränderungen im Alltag summieren sich und helfen, den ökologischen Fußabdruck der Smartphone-Nutzung zu reduzieren. Verbraucher haben somit die Möglichkeit, durch bewusste Entscheidungen im Umgang mit ihren Geräten einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Gemeinsam mit einem nachhaltigen Umgang mit anderen Technologien, wie Druckern, können auch Einzelpersonen so viel zum Umweltschutz beitragen.
Die Rolle der Hersteller: Wie Unternehmen auf Nachhaltigkeit setzen
Smartphone-Hersteller wie Apple und Samsung haben sich in den letzten Jahren verstärkt auf Nachhaltigkeit fokussiert, doch ihre Bemühungen sind unterschiedlich weit entwickelt und stoßen auf Kritik.
- Apple nutzt zunehmend recycelte Materialien in der Produktion und stellt seine Lieferkette auf erneuerbare Energien um. Ein Beispiel ist der Einsatz von 100 % recyceltem Aluminium in Gehäusen vieler Geräte. Außerdem hat Apple ambitionierte Pläne, bis 2030 CO?-neutral zu werden. Allerdings steht Apple weiterhin wegen der Reparierbarkeit seiner Produkte in der Kritik. Viele ihrer Geräte sind schwer zu reparieren, was zur Notwendigkeit führt, sie bei Defekten schneller zu ersetzen. Dies verstärkt den Elektroschrott und widerspricht dem Prinzip der Langlebigkeit?.
- Samsung zeigt ebenfalls fortschrittliche Ansätze und hat sich verpflichtet, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Der Konzern investiert stark in nachhaltige Technologien und setzt sich für Kreislaufwirtschaft ein. Ein Beispiel ist das "Galaxy Upcycling"-Programm, das es ermöglicht, alte Smartphones in nützliche IoT-Geräte umzuwandeln, wodurch die Nutzungsdauer dieser Geräte verlängert wird. Samsung verwendet auch recycelte Kunststoffe in Produkten wie den Galaxy Buds Pro und hat seine TV-Verpackungen so gestaltet, dass sie weiterverwendet werden können?.
Obwohl beide Unternehmen bemerkenswerte Fortschritte machen, besteht weiterhin Potenzial zur Verbesserung. Vor allem die Herausforderung, den Elektroschrott durch leichtere Reparierbarkeit und Recyclingprozesse zu minimieren, bleibt bestehen. Verbraucher können durch bewusste Kaufentscheidungen und längere Nutzung der Geräte einen wesentlichen Beitrag leisten.
Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung
Nachhaltige Handynutzung erfordert kein radikales Umdenken, sondern kann durch viele kleine Entscheidungen im Alltag erreicht werden. Ob durch die Wahl eines grünen Mobilfunktarifs, die Nutzung eines modularen Handys oder das Recycling alter Geräte – jeder Beitrag zählt. Zusammen können wir den ökologischen Fußabdruck der Mobilfunkbranche verringern und eine nachhaltigere Zukunft gestalten.








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