Ulm News, 19.05.2020 16:51
Zoll und Gesundheitsamt überprüfen Ulmer Schlachthof
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Beschreibung: Rund 60 Beamte kontrollierten den ganzen Dienstag über zahlreiche Mitarbeiter des Ulmer Schlachthofes.
Fotograf: Thomas Heckmann
Rund 60 Beamte kontrollierten den ganzen Dienstag über zahlreiche Mitarbeiter des Ulmer Schlachthofes. Sie hatten nur wenig zu beanstanden.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
Die große Kontrollaktion drehte sich um Gesundheitsschutz und Arbeitsbedingungen, die Geschäftsleitung des Schlachthofes unterstützte die Behörden umfangreich. In den letzten Tagen gab es bundesweit immer wieder Diskussionen um die Situation in den großen Schlachthöfen der Republik. Der Ulmer Schlachthof mit seinen rund eintausend Mitarbeitern wurde deswegen am Dienstag vom Zoll und dem Gesundheitsamt kontrolliert.
Bereits am Morgen rückten die Beamten in Schutzanzügen an, aus zahlreichen Streifenwagen und Kleinbussen stiegen knapp 50 Zöllner, dazu zwei Ärzte des Gesundheitsamtes und zwei Arbeitsschutzfachleute vom Regierungspräsidium. Da zahlreiche Mitarbeiter im Schlachthof nicht deutschsprachig sind, brachte der Zoll auch noch vier Dolmetscher mit. Bevor die Kontrolleure im Schlachthof mit ihrer Arbeit begonnen haben, musste jeder zum Fiebermessen antreten, um nicht selbst Infektionen in den Schlachthof einzuschleppen. Im Schlachthofgelände galten die Kontrollen zum einen der allgemeinen Hygiene und den Abstandsgeboten. Hier konnte der Schlachthofbetreiber auf umfangreiche Schutzvorkehrungen verweisen, neben Schutzkleidung auch Hygieneschleusen, die der einzige Zugang von den Pausenräumen zur Zerlegung sind. Ohne Desinfektion kann kein Mitarbeiter und auch kein Zöllner in das Innerste des Schlachthofes gelangen. Bei einem ersten Überblick am Mittag konnte Zoll-Pressesprecher Hagen Kohlmann auch keine dramatischen Verstöße vermelden.
Kleinere Beanstandungen gab es, weil Mitarbeiter nicht überall den Mindestabstand eingehalten haben. Viel Arbeit in den nächsten Wochen macht dem Zoll die Auswertung der Befragungen zum Mindestlohn. Die 450 Werkvertragsmitarbeiter, die überwiegend aus osteuropäischen Ländern vorübergehend zum Arbeiten in Ulm sind, wurden intensiv befragt. Dazu waren dann auch die vier Dolmetscher notwendig, um in Fragebögen Antworten zur Arbeitszeit, der Arbeitszeiterfassung und den ausgezahlten Löhnen zu bekommen. Parallel dazu wurden umfangreiche Akten zur Entlohnung sichergestellt, die die Zöllner in Kisten gesammelt haben. Befragungen und Lohnabrechungen werden dann in den nächsten Wochen verglichen, ob auch jeder Mitarbeiter über seinen Arbeitgeber den Lohn bekommt, der vom Ulmer Schlachthof bezahlt wird und ihm zusteht. Die Kontrollen zogen sich bis zum Feierabend hin, endgültige Ergebnisse, auch vom Gesundheitsamt, werden erst in einigen Wochen vorliegen.



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