Ulm News, 12.07.2013 15:17
„Klares Zeichen der Nato für Ulmer Kommando“
Hoher Gast von der Nato auf der Wilhelmsburg: Nur eine Woche nach Indienststellung des Multinationalen Kommando Operative Führung / Multinational Joint Headquarters Ulm informierte sich der Stellvertreter des Nato-Oberbefehlshabers in Europa, General Sir Richard Shirreff über den einzigen deutschen Höheren Kommandostab, der im Ausland Einsätze von Land-, Luft- und Seestreitkräften mit internationaler Beteiligung führen kann.
Sein Gastgeber, der Ulmer Befehlshaber Generalleutnant Richard Roßmanith freute sich: „Wir werten diesen Besuch als klares Zeichen des hohen Interesses der Nato an unserem Kommando.“ Im Mittelpunkt des Programms für den britischen Gast stand die Einsatzvorbereitung – insbesondere von Erkundungs- und Verbindungstrupps. Roßmanith: “Die zivilen Entscheider und die militärischen Führer benötigen bereits in der Frühphase eines Einsatzes zuverlässige Informationen aus dem Krisengebiet. Dafür bilden wir unsere Teams gezielt aus.“ Zu den Ausbildungsinhalten gehören nicht nur militärische Verfahren, sondern auch Kommunikationstraining sowie Informationen über mögliche Einsatzländer. Die Ausrüstung besteht aus geländegängigen Fahrzeugen, Satellitentelefonen und einer besonderen medizinischen Ausstattung. General Roßmanith bekräftigte: „Damit können die Trupps ohne Hilfe von außen kritische Not- und Bedrohungslagen erfolgreich bestehen.“ General zieht positive Bilanz seines Besuchs Die Erkundungsteams bilden den Kern eines „Initial Command Elements“ (ICE), der Vorstufe eines Hauptquartiers im Konfliktgebiet. Je nach Auftraggeber – EU oder Nato – finden im ICE 100 bzw. 180 Ulmer Soldaten einen Arbeitsplatz. Es besteht aus Zelten mit kompletter IT-Ausstattung, die kurzfristig aufgestellt werden können. Auch dies wurde Sir Richard Shirreff gezeigt. Der zog zum Abschluss seines Besuches positive Bilanz. Das Ulmer Kommando besitze genau jene Fähigkeiten, die von der Nato dringend benötigt würden. Shirreff: „Thank you for all. I’m very impressed.“ Der Vier-Sterne-General ist mit Verwendungen im Golfkrieg, im Kosovo und im Irak ein einsatzerfahrener Soldat. Als der 58-jährige nun aus dem belgischen Nato-Hauptquartier Mons nach Schwaben reiste, so interessierte er sich nicht nur für die Fähigkeiten des neuen Ulmer Kommandos, sondern auch für europäische Militärgeschichte. In Elchingen informierte ihn der Napoleon-Experte Thomas Schuler (www.napoleoninbayern.de) über die Schlacht um Ulm, bei der 1805 die österreichische Armee von den französischen Truppen vollständig eingekreist wurde.
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