Ulm News, 20.01.2025 15:00
Nächster Move in der Ulmer Donaustadion-Diskussion – Leichtathleten nun nach Neu-Ulm?

Nicht jedem schmeckt offenbar die Studie der Spatzen, die sie Mitte dieser Woche vorgestellt haben. Demnach gäbe es eigentlich nur zwei Stadioon-Szenarien: 1. Das Donaustadion wird umgebaut für 30 Mio und alles bleibt für alle Sportarten und den Schulsport beim Alten. Oder 2. es gibt einen Komplettumbbau für eine Fußball-Arena – rechtzeitig zum 100. Geburtstag des Donaustadions, und die Leichtathleten dürfen dabei ausziehen. Doch wohin? Mögliche Antworten hier in einer Hintergrund-Story.
Dazu auch unsere weitere Hintergrund-Story.
www.ulm-news.de/weblog/ulm-news/view/dt/3/article/99055/Das_Donaustadion_wird_heuer_100_-ndash-_und_hoffentlich_bald_modernisiert.html
Zunächst mal hatte die Spatzen-Studie der SLC Management aus Nürnberg nicht im Kalkül, wer bei den beiden Varianten welche Kosten übernehmen muss. Klar ist aber, das bei Szenario 1 die meisten Kosten der 30 Mio. Euro wohl an der Stadt Ulm hängenbleiben würden – wömöglich alles, weil es sich um eine städtisches Stadtion handelt.
Szenario 2 hätte für die Stadt wohl den elementaren Vorteil, dass sie bis auf einige Zuschüsse wohl gar nichts zahlen müssen. Denn – und das hatte SSV-Geschäftsführer Markus Thiele ja schon vor Monaten angeboten -würden die Fußballer das Stadion für einen symbolischen Wert von – wie üblich – 1 Euro kaufen und dann in Eigenregie und eigener Finanzierung umbauen – einziger größerer Nachteil für den Gesamtverein SSV Ulm 1846: das Stadion wird dann zur reinen Fußball-Arena, ohne Laufbahn und Sprungruben, etc. Sprich: die durch die jahrzehntelang erfolgreich Leichtathletik-Abteilung müsste sich verkrümeln – auch die Durchführung Deutscher Meisterschaften (5mal zudem 7 DM-Jugendmeisterschaften) würden der Vergangenenheit angehören – ein Unding, denn es wäre auch die Bundesförderung für die Leichtathleten–Mehrkämpfer futsch.
Als die Diskussion darüber im November/Dezember vergangenen Jahres hochkochte sprachen die Leichtathleten von einem „Dolchstoß“ für ihre Sportart in Ulm. Der Gesamtverein fügte ein lockeres Statement hinzu à la „was wollen die eigentlich nach drei Insolvenzen?“ und meinten damit die durchaus wechselvolle Geschichte der Fußballer seit 1999, von der 1. Bundesliga und dann 3 Pleiten mit Zwangsabstieg in die Verbandsliga.
Fußballer haben einen Vorschlag für die Leichtathleten
Doch die Fußball haben einen Vorschlag: In der Studie schlagen sie vor, dass man den Leichtathleten ein eigenes kleines Stadion als Ersatz bauen könnte. Diesen Vorschlag hatte ulm-news bereits im Dezember 2024 ins Spiel gebracht, damals allerdings auf dem Gelände Gänswiese gleich anschließend ans Donaustadion. Vorteil. Die Sprunganalage und 100m-Tartanbahn zwischen Stadion und Gänswiese könnte weiterhin genutzt werden, Nachteil: mindesten zwei Trainingsplätze der Kicker würden dabei wegfallen. Darauf haben diese natürlich – umgangssprachlich - keinen Bock und schreiben – oder lassen schreiben – in ihrer Studie auf unter Kapitel „Exkurs Stadionausbau“:
„In Szenario 2 wird das Donaustadion in ein reines Fußballstadion umgebaut. Die Leichtathletik wird vom Fußball räumlich getrennt und auf den Bereich der Messe und der Musterhausausstellung verlegt.“
Das hätte den Vorteil, dass die Leichtathleten direkt bei Messe-Halle 5 sind, in der sie im Winter trainieren und in der auch Hallenwettkämpfe sind – allerdings gibt es hier nur eine 60m-Bahn – keine Rundlafbahn. Man zieht sich als Sportler direkt in der Halle um – alles nicht abgetrennt – Duschen gibt`s nur wenige, etc. pp. Das war eben mal eine ganz normale Messehalle! Toll für einen Bundesstützpunkt.
Der Vorschläge hätte den Nachteil, dass innhalb des neuen Leichtathletik-Stadions lauter Fertighäuser stehen würden – ggf. interessant für die Stabhochspringer, gefährlich aber für die Häusleskäufer, wenn einem die Diskusse und Speere oder Hammer und Kugeln um die Ohren fliegen – sprich: die Fertighaus-Ausstellung müsste dem Stadtion weichen, ohne an dieser Stelle zu wissen, ob der Platz für ein Leichtathletik-Anlage überhaupt ausreichen würde. Jedenfalls könnten sich nach Sportexperten die Kosten für so eine Anlage um die 6 bis 8 Millionen-Euro liegen (je nach Ausstattung). Für die Stadt Ulm doch etwas weniger als die oben genannten 30 Mio. Euro – zudem würde der Llandessportbund, etc. sicherlich noch Fördermittel bereitstellen können oder müssen.
Aber warum so kompliziert denken, fragen Experten?
Wieso eigentlich neu bauen für die Leichtathleten? Oben auf Böfingens Höhen in Ulm hat der VfL Ulm ein propres Stadion mit 400m-Tartanbahn etc. pp – mit einem gewissen Aus- und Umbau wäre das in allen Formen gut für die Leichtathleten. Zudem gibt es eine – allerdings nun auch schon in die Jahre gekommene – große 3fach-Sporthalle. Und zudem gibt eine gute und leckere Gastronomie italienischer Prägung.
Um mit dem Wichtigsten weiterzumachen: die gibt es übrigens auch im sonnigen Neu-Ulm. Hier auf der Bezirkssportanlage Muthenhölzle, das Dietrich-Lang-Sportzentrums, steht ein schmuckes kleines Stadion mit einer herrlichen 400-Tartanbahn und besten Sprunganlagen – mit neuester Stabsprunganlage. Auch die Umkleidekabinen sind super ausgebaut, weil für viele Fußballmannschaften ausgelegt. Insider wissen zudem, dass es zahlreiche Zusatzflächen gibt ,auf die man locker und lässig z.B. ein super (Nachwuchs-) Leistungszentrum für Leichtathleten ggf. mit Internat bauen könnte – analog zu den Ulmer Fußballern, vielleicht sogar für andere erfolgreiche Sportarten nutzbar. Zudem steht mit der Gustav-Benz-Halle direkt daneben eine neu 3-Fach-Turnhalle.
Diesen gedanklichen Schritt der Donauübergreifenden (leichtathletischen-) Kooperation müsste man nun auch bei den Vereinssportlern vollziehen, dann würde für ein Bruchteil der Kosten etwas ganz Hervorragendes entstehen, sind sich Insider sicher.
Vorteil außerdem: die doch recht putzig Leichtathletik-Abteilung des TSV 1880 Neu-Ulm – ebenfalls ein Insider – würde nochmals kräftig Rückenwind bekommen und vielleicht auch deren Nachwuchs.
Das Stadion ist unter der Woche – zu 10% belegt – der Fußballplatz – außer zwischen November und März wg. möglicher Platzschäden geschlossen – nur an den Spieltagen des TSV Neu-Ulm (guter Bezirksligist mit Drang nach oben).
Im Sinne der Kooperation der beiden Schwesternstädte könnte das doch für alle Beteiligten eine charmante Lösung sein?
Doch wenn es um Chamanz geht, gibt es eine Vorgeschichte: Die entsprechenden Sportvereine hatten in der Vergangenheit schon einige Kooperationsgepräche. Wie nur könntn man sich bei manchen Abteilungen ergänzen oder aufteilen, dass nicht jeder alles bieten muss? Meist – sagen Insider – scheiterte die Kooperationen an der Unbedarftheit einiger Vereinsfuktionäre – man munkelt, eher auf Neu-Ulmer Seite.
Übrigens auch mögliche Kooperationen mit der TSF Ludwigsfeld, dem SV Offenhausen oder dem TSV Pfuhl ging so sprichwörtlich in die Binsen. Derzeit wird im Hintergrund offenbar ein Sportentwicklungsplan für Neu-Ulms Stadt und deren Clubs ersonnen. Zwei Punkte: Neu-Ulm wächst in den kommenden Jahren noch auf 71.000 Bewohner (bislang rd. 64.000). Und: im Kiddie-Bereich werden es nicht mehr potentielle Mitglieder – was soll man mit solch Feststellungen anfangen? Zudem: durch den Klimawandel werde der Bedarf an Kunstrasenplätzen deutlich steigen, denn für Rasenplätze müsse man in den Sommermonaten viel zu viel gießen. Der nächste „Schwachsinn“ sagen Experten. In sechs Wochen Sommerferien dürfen die Kiddies und Sportvereine sowieso nicht auf mach propren Kickplatz gehen – genauso übrigens wie in die Sporthallen. Alle Kroaten, Serben, Finnen, Dänen und Isländer!!! lachen sich darüber halbtot. Kinder und Jugendlichen bei insg. 3 Monaten Ferien im Jahr ihre Sportart vorzuenthalten (zuzuüglich Wochenenden) – wie sollen die denn mal erfolgreich werden? Beste Grüße an den Medaillen-Spiegel bei Olympischen Spielen – aber das nur nebenbei.
Zurück zum Donaustadion und dem neuen Domizil für Springer, Läufer, Werfer vom SSV Ulm 1846: Die Planungskommission im Ulmer Rathaus will wie angekündigt nun im März 2025 konkrete Stadion-Vorschläge für den Gemeinderat machen – alles unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Wahrscheinlich müsste man davor auch mit der Stadtspitze Neu-Ulms und dem dortigen Stadtrat Kontakt aufnehmen, bevor man abstimmt.
Außerdem sind ja die Spatzen in dieser Woche mit ihrer Studie selbst an die Öffentlchkeit gegangen. Der Diskurs um das „neue“ Donaustadion – siehe Historie im ulm-news Extra-Bericht – ist nun in vollem Gange.









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