Ulm News, 20.01.2025 15:15
Das Donaustadion wird heuer 100 – und hoffentlich bald modernisiert oder umgebaut
Die Anlage war die erste ihrer Art in Süddeutschland. 1925, bei der Einweihungsfeier im Rahmen des Landesturnfests, zählte man rund 40.000 Zuschauer, entlehnen wir in großen Bereichen Wikipedia. Einige Infos kommen aber von ulm-news hinzu. Das Fassungsvermögen aktuell liegt bei 17.000 Zuschauer – nur 4236 davon sind überdacht. Der DFB (Deutscher Fußballbund) und die (DFL) Deutsche Fußball-Liga sagen: das geht ja gar nicht. Entweder modernisieren, oder die Sondergenehmgiung erlischt Ende Saison. „Dann müsst ihr wieder nach Aalen.“ Eine Hintergrund-Story.
Auch dazu unsere weitere Hintergrund-Story:
www.ulm-news.de/weblog/ulm-news/view/dt/3/article/99053/N-auml-chster_Move_in_der_Ulmer_Donaustadion-Diskussion_-ndash-_Leichtathleten_nun_nach_Neu-Ulm_.html
Aber vorneweg zum altehrwürdigen Donaustadio. Eröffnung mit 40.000 Zuschauern im Jahr 1925, dies war nur möglich, weil es zu dieser Zeit noch keine Gegentribüne gab und die Öffnung des hufeisenförmigen Stadions an eine anliegende Wiese (Gänswiese) grenzte, die von den Zuschauern mitgenutzt wurde.
Während des 2. Welt-Krieges wurde die Holztribüne zerstört.
1952 wurde die bis heute bestehende und überdachte Haupttribüne errichtet! Erste Änderungen erfolgten mit der stufenförmigen Erhöhung der Stehplätze. In den 1980er Jahren wurden die Sitzbänke auf der Haupttribüne durch Einzelplätze ersetzt und eine Flutlichtanlage errichtet.
Zum Fußball: 1999 zum Aufstieg in die 1. Bundesliga wurde eine neue Gegentribüne mit 3.000 überdachten Sitzplätzen errichtet, davon wurde ein separater Zuschauerblock mit 500 Sitzplätzen zum Nichtraucherblock deklariert. Diese Maßnahme war damals einzigartig und fand später weitere Nachahmer – nicht die Errichtung, sondern das Nichtrauchen in diesem Stadionbereich.
Als die Fußballer des SSV Ulm 1846 wie erwähnt im Jahr 1999 in Liga 1 aufstiegen, wurden Zusatztribünen aufgestellt, die an drei verschiedenen Stellen hinter den Stehplatzrängen zum Einsatz kamen. Dadurch konnte die Zuschauerkapazität von ursprünglich 19.500 auf 23.000 ausgebaut werden. Der anschließende Abstieg machte weitere Umbaumaßnahmen unnötig, wie etwa einen Neubau der Haupttribüne und die Überdachung der Stehplätze (da gab es die aktuelle Diskussion ja schon im jahr 2000).
Im März 2011 wurden dann die grünen Sitzschalen auf der Haupttribüne, die nicht mehr den neusten Brandschutzbestimmungen entsprachen, durch schwarze und zur Hervorhebung des Schriftzuges U L M auch weiße Sitzschalen ersetzt.
Nach dem Aufstieg des SSV Ulm 1846 in die 3. Fußball-Liga 2023/24 fordert der DFB eine Rasenheizung für die Spielstätte. Der Spielbetrieb wird u. a. durch die Fernsehgelder bestritten. Bei Spielausfällen gibt es weniger Geld. Als Ausweichort nutzt der SSV die Centus Arena in Aalen. Aufsteiger dürfen in der ersten Saison in Ausweichstadien spielen – eine Ausnahmeregelung für Aufsteiger in die 3. Liga im ersten Jahr. Ab der nächsten Saison müsste Ulm auf die Hälfte seiner Fernseheinnahmen verzichten. Die Stadt als Eigentümerin des Stadions musste 1,4 Mio. Euro in die Anlage investieren. Für den Einbau mussten 30 km Rohre verlegt und der Rasen komplett entfernt werden. Die Anlage, die die Stadt einbaute, wird vorerst mit Öl betrieben, was wiederum der DFB kritisiert. Ulms Erster Bürgermeister Martin Bendel hielt damals mit Zitat in den Zeitungen die Rasenheizung für „die sinnloseste Investition“, da Geld eher dafür bereitgestellt werden sollte, um Kitas, Schulen und Dienstgebäude klimafreundlich und energieeffizient umzurüsten
Nach dem Aufstieg des SSV Ulm 1846 in die 2. Fußball-Bundesliga 2024/25 wurden im Frühjahr/Sommer 2024 diese Rasenheizung und eine Beregnungsanlage aber eingebaut und zudem an den Flutlichtmasten seitlich weitere Strahler angebracht, um die vorgegebenen DFL-Richtlinien zu erfüllen. Weiter wurden provisorische Maßnahmen vorgenommen für den Ligabetrieb, wie Container für sanitäre Anlagen und den Pressebereich die Anmietung von Trafostationen für die Sicherstellung der Stromversorgung, („Schlagwort: vereinigte Hüttenwerke“), ein Parkplatz für TV-Übertragungsfahrzeuge und das neue VIP-Zelt.
Die von der DFL geforderte Überdachung aller Zuschauerplätze konnte nicht bis zum Saisonstart im August 2024 realisiert werden, weshalb der SSV Ulm eine Ausnahmegenehmigung für die Saison 2024/25 bekommen hatte. Für die kommende Saison sollen noch 80 Rollstuhlplätze mit Sitzen für Begleitpersonen geschaffen werden.
Zu den Leichtathletikwettkämpfe
Seit Jahrzehnten hat sich das Donaustadion als Leichtathletikwettkampfstätte bewährt. 1982 stellte Jürgen Hingsen hier seinen ersten Weltrekord mit 8714 Punkten auf. In den Jahren 2003, 2006, 2009, 2013 und 2014 wurden die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften ausgetragen. In den Jahren 1966, 1994, 2007, 2010, 2017, 2019 und 2022 fanden die deutschen Jugendmeisterschaften im Donaustadion statt. Gemeinsam mit Stuttgart ist Ulm für die Austragung der Deutschen Meisterschaften 2027 im Gespräch, wofür das Stadion saniert werden soll, unter anderem sollen dabei die Stehplätze überdacht werden. Das ist ja mal eine schöne Aussicht, sagen Insider
Nochmals kurz zum Nichtraucherblock
Das Donaustadion verfügte in der Saison 1999/2000 als erstes Stadion eines Bundesligavereins über einen separaten Nichtraucherblock mit 500 Plätzen. Diesen Block gibt es auch heute noch, und mittlerweile hat dieses Beispiel auch in anderen Stadien der Bundesliga Schule gemacht.
Vielleicht sollte man diese Entwicklung sinnbildlich nehmen? Viel Rauch um nichts und alles etwas pragmatischer sehen – siehe anderen ulm-news-Bericht heute zum Thema Donaustadion.









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