Ulm News, Gestern, 15:30
Noch ein Glanzlicht der Woche? - A-E-I-O…Vokale und Vokalisten bei den Sound Bridges versinken in der Donau
Was wurde uns nicht versprochen bei den Sound Bridges? Eine audiovisuelle Inszenierung von wittmann/zeitblom und Liebert. Gehalten hat die Performance leider nicht ganz so viel. Diejenigen, die die ganze Stunde aushielten, applaudierten höflich – manche in den hinteren Rängen buhten. Dies hörte der Großteil des Publikums aber schon nicht mehr – war nämlich schon im Bett.
Zur Vorgeschichte:
Unter dem Motto „Musik baut Brücken“ wurde ihm Rahmen des Deutschen Musikfest 2025 eine spektakuläre Uraufführung präsentiert: Sound Bridges – eine musikalisch-visuelle Annäherung zweier getrennter musikalischer Gesellschaften. Aufgeführt wurde/wird das eigens entwickelte Werk des Berliner Künstlerkollektivs wittmann/zeitblom und Liebert am 30. und 31. Mai 2025 am Donauufer auf Höhe des Edwin-Scharff-Hauses in Neu-Ulm und des Fischerplätzles in Ulm. Eine öffentliche Generalprobe fand am 29. Mai 2025 statt.
Die Performance wird 130 Musikerinnen und Musiker der Ausrichterstädte Ulm und Neu-Ulm zusammenbringen: den Motettenchor der Münsterkantorei Ulm unter Leitung von Friedemann Johannes Wieland sowie Blechbläser der Stadtkapellen Ulm (Leitung: Franco Hänle) und Neu-Ulm (Leitung: Thomas Hartmann).
Getrennt durch die Donau, aber vereint durch Liveübertragung und Timecode-Synchronisation, interagieren sie auf vier Bühnen zu beiden Uferseiten in einem 64-minütigen Werk für Chor, Blechbläser, Elektronik, Licht und Video. Die visuell-musikalische Installation entsteht live im öffentlichen Raum – ein symbolisches wie künstlerisches Statement zu Verbindung, Vielfalt und kollektiver Resonanz.
Die Kritik
Die acht Kapitel von „Sound Bridges“ – sind eine künstlerische Erzählung, die schnell erzählt ist.
Bei den Rockopern der 1970er Jahre von The Who oder von Pink Floyd ging es psychedelisch abgefahren rein in experimentelle Klänge, die aber nicht irgendwann einmal in einem Song mündeten – und danach wieder brachial daherkamen. Bei Sound Bridges bleibt es aber über mehr als eine Stunde lang bei einem nebulösen Klangteppich und Licht-Teppich, der nie zu einem Höhepunkt aufgelöst wird. Auch die Synthesizer von Kraftwerk kommen irgendwann ums Eck mit einem Hit – den gibt es aber bei Ambros, Tauchen, Prokopetz – pardon: bei wittmann/zeitblom und Liebert nicht.
Systematik wird etwa in Kapitel überschreiben und vom Chor gesungen. Das System ist aber nicht so facettenreich, dass es einen in seinen Bann zieht – auch visuell nicht – die Spots strahlen kurz im Stakkato Stil. Die Musiker und Choristen müssen vor allem eins können: Pausen zählen – die technische Musikalität bleibt eingeklammert in einer einzigen Oktave. Des Blechbläsers Ansatz (Vermögen des Blasens beim Spielen) zeigt sich eher beleidigt, so viel mehr hätten die Orchester gekonnt. Vielleicht kommen die Gassenhauer ja heute Abend (Samstag) zum Einsatz, vielleicht gibt es heute das zweite Kapitel der Inszenierung und jeder ist dann begeistert. Es bleibt womöglich also spannend. In Berlin liefe das Stück bestenfalls am Westhafenkanal Richtung Spandau raus hinter den Großmarkthallen.
Fotos von ulm-news: LED und Smartphone-Kameras mögen sich - das sieht man gleich - de Wirtklichkeit sieht leider etwas spröder aus.









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