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Ulm News, 04.11.2024 07:30

4. November 2024 von Thomas Kießling
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Cold Case in Ulm: Bestialischer Mord an Rafael Blumenstock in Ulmer Innenstadt vor 34 Jahren


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Beschreibung: Rafael Blumenstock wurde am 4. November 1990 auf dem Ulmer Münsterplatz bestialisch ermordet.

Fotograf: Ralf Grimminger

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Ein bestialisches Verbrechen in Ulm vor 34 Jahren: In der Nacht zum 4. November 1990 wurde der damals 28-jährige Rafael Blumenstock mitten in der Ulmer Innenstadt auf dem Münsterplatz zusammengeschlagen, zusammengetreten, mit Schlägen und Fußtritten ins Gesicht bestialisch mit 21 Messerstichen umgebracht.  Es brauchte einen Tag, bis das so zugerichtete Opfer identifiziert werden konnte. Nach wie vor ist dieser Cold Case ungelöst  

Am 4. November ab 18 Uhr wird auf dem Münsterplatz der Ermordung Rafael Blumenstocks gedacht.  Die Ulmer Gruppe kollektiv26 hat umfangreiche Informationen über Rafael Blumenstock und Tat zusammengetragen.
Das brutale Verbrechen mitten in Ulm schockierte Ulm vor 34 Jahren Jahren - und schockiert immer noch.  Denn der oder die Täter sind mit äußerster Brutalität vorgegangen. Die Leiche von Rafael Blumenstock war entsetzlich entstellt. 

Der übel zugerichtete, leblose Körper des damals 28-jährigen Mannes wurde am Morgen des 4. November 1990 zwischen Blumenkübeln und einem geparkten Auto gegenüber dem damaligen Haushaltsgeschäft Abt, heute Hotel one, entdeckt. Das Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, die Nase abgeschnitten. Außerdem gab es am gesamten Körper Stich und Schnittverletzungen sowie Spuren von massiver Gewalt wie Fußtritte oder Faustschläge. Auch die Genitalien des Opfers waren verletzt. Es brauchte deshalb einen Tag, bis das so zugerichtete Opfer identifiziert werden konnte. 

Tat mit rechtsradikalem Hintergrund?

Die Polizei ermittelte in alle Richtungen. Es kann ein Raubmord gewesen sein oder eine Tat in der Schwulenszene, der das Opfer zugerechnet wird. Sehr möglich ist auch eine Tat mit rechtsradikalem Hintergrund. Anfang der 1990er Jahre gab es in Ulm und Neu-Ulm eine aktive Neonazi-Szene und mehrere Gewalttaten mit rechtsradikalem Hintergrund. Möglich ist es auch, dass die Täter aus Kreisen der amerikanischen Soldaten, die zu dieser Zeit noch in Neu-Ulm in den Wiley Barracks stationiert waren, sein könnten.     

Rafael Blumenstock war in dieser Nacht in der Ulmer Innenstadt in verschiedenen Lokalen unterwegs, wohl zuletzt im legendären Nachtlokal "Aquarium" in der Kohlgasse, in dem der amerikanische Sänger Percy Sledge ("When a man loves a woman") ein Konzert gab. 
Das brutale Verbrechen mitten in der Stadt ist bis heute nicht aufgeklärt. Die Ulmer Polizei hofft weiter, dass in diesem Cold Case der oder die Mörder eines Tages doch noch gefasst werden können.

Vermutlich waren mehrere Männer an dem äußerst brutalen Mord beteiligt, weil eine Anwohnerin am Münsterplatz am Morgen des 4. November 1990 immer wieder Schreie hörte. Als sie aus dem Fenster schaute, sah sie drei Männer, die in einem Sportwagen wegfuhren. Ob diese Männer etwas mit der Tat zu tun haben, ist nach wie vor unklar. Sie haben sich bislang aber auch nicht als Zeugen gemeldet.
Die Ulmer Bevölkerung war seinerzeit entsetzt. Schließlich konnte und kann nicht ausgeschlossen werden, dass Rafael Blumenstock ermordet wurde, weil er sich homosexuell gab. Die Fußabtritte im Gesicht könnten von Soldatenstiefeln oder Springerstiefeln stammen, die von Soldaten, aber auch  von Skinheads getragen wurden und werden. Obwohl die Polizei mit Sonderkommissionen nach den Tätern suchte und hohe Belohnungen ausgesetzt wurden, konnte der oder die Täter bislang noch nicht ermittelt werden. 
Der Schmutz unter einem Fingernagel von Rafael Blumenstock ist die Wichtigste von vielen Spuren. Zehn Jahre nach der Tat untersuchte die Kripo diesen Schmutz auf DNA-Strukturen. Dabei wurde klar, dass dieser Dreck von einem anderen Menschen als Rafael Blumenstock stammt. Es könnte DNA-Material des Täters sein.
Die Polizei verglich diese genetischen Spuren mit der DNA von 118 verdächtigen Personen. 115 Personen gaben ihre Proben freiwillig ab. Drei wurden vom Gericht dazu gezwungen, auch ein Mann, der mittlerweile in Spanien lebt. Es wurden jedoch keine übereinstimmenden Spuren bei diesen Verdächtigen gefunden. 
Die Polizei gibt die Suche nach den brutalen Mördern nicht auf, weil die Spuren am Tatort mit immer neueren Techniken ausgewertet werden können. Eine Gedenkstele am  Ulmer Münsterplatz erinnert an das schockierende Verbrechen und an Rafael Blumenstock.
Die Ulmer Polizei (Telefon 0731/188-0) sucht weiter nach dem Mörder.

Text: Ralf Grimminger 



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