Ulm News, 12.05.2023 23:46
Großbrand zerstört mehrere Firmengebäude in Ulm
Ein Großbrand in einem Elektro-/Fahrradfachmarkt im Ulmer Stadtteil Söflingen hat am Freitagabend großen Schaden angerichtet. Trotz massiver Brandbekämpfungsmaßnahmen fielen mehrere Gebäudeteile der Unternehmen Jehle und Euronics den Flammen zum Opfer. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann verletzt.
Am Freitag kam es im Ulmer Stadtteil Söflingen zu einem Brand in einer Verkaufsstätte, welche aus drei Gebäudeteile zusammenhängend errichtet wurde. Gegen 17:30 Uhr wurde die Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst über einen Gebäudebrand in einem Ladengeschäft alarmiert. Zunächst war die genaue Ausdehnung unklar, da ein ausgedehnter Gebäudebrand während der Öffnungszeiten ungewöhnlich erschien. Sofort entsendete die Leitstelle zwei Löschzüge von der nahegelegenen Hauptwache und der Abteilung Söflingen. Bereits auf der Anfahrt konnte eine starke Rauchentwicklung von Weitem erkannt werden, weshalb der Einsatzleiter eine sofortigen Nachalarmierung weiterer Löschfahrzeuge anordnete.
Vor Ort stellte sich heraus, dass der Dachstuhl des Lagers für Elektrogeräte bereits in Vollbrand stand, sich aber keine Personen mehr im Gebäude aufhielten. Das bereits bei eintreffen den Flammen zu Ofer gefallene Gebäude war über eine überdachte Durchfahrt an die Verkaufsräumlichkeiten angebunden. Die ersteintreffende Kräfte leiteten umgehend eine Riegelstellung zwischen den Gebäuden ein, um die Brandausbreitung zu begrenzen. Dadurch stellte sich auch schnell ein Löscherfolg ein. Da jedoch Einsturzgefahr bestand und das Betreten des Gebäudes nur in Teilen möglich war, wurde von außen über drei Drehleitern, ausgerüstet mit Wasserwerfern, umfangreiche Brandbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Die Wärmestrahlung war so stark, dass eine Fassade eines gegenüberliegenden stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Der Erfolg der Maßnahmen erschien sich augenscheinlich einzustellen, so dass gegen 19 Uhr zunächst davon ausgegangen wurde, dass das Feuer unter Kontrolle ist. Parallel zu den anhaltenden Löscharbeiten wurden die angrenzenden Gebäude kontrolliert. Dabei wurde eine Rauchentwicklung aus Lüftungsöffnungen der hinterlüfteten Dachfläche festgestellt. Die enorme Energie der Anfangsphase hatte den Brand in die Dachkonstruktion des Verkaufsgebäudes gedrückt. Die geschlossene Bitumen-Dacheindeckung verbunden mit Holz-Stahlkonstruktionen liesen eine Kontrolle des Dachzwischenraums mit der Wärmebildkamera nicht zu. Diese Konstruktion erschwerte auch den Zugang zu dem Bereich und dem dort befindlichen Feuer.
Bis ein entsprechender Zugang hergestellt wurde, war der Brandfortschritt sehr stark und der Dachstuhl stand komplett in Flammen. In der Folge war es nicht möglich das Gebäude zu retten. Unterstützt wurden die Löschmaßnahmen über Luftbilder des Polizeihubschraubers und der Drohnenstaffel des Alb-Donau-Kreises. Die Polizei sperrten während dem Einsatz die Blaubeurer Straße und leitete den Verkehr großräumig um, was im Stadtgebiet zu Verkehrsüberlastung einzelner Bereiche führte.
Aufgrund der massiven Rauchentwicklung, welche über das Blautalcenter in Richtung Ortskern Söflingen zog, wurde über die „NINA“-Warn-App die Bevölkerung über die Rauchentwicklung gewarnt und aufgefordert die Fenster und Türen im angrenzenden Bereich geschlossen zu halten.
Der Rettungsdienst blieb in Bereitschaft für die Einsatzkräfte vor Ort und eine Sondereinsatzgruppe kümmerte sich auf Grund des langandauernden Einsatzes um die Verpflegung und löste den Regelrettungsdient in der Bereitstellung ab. Im Einsatz waren insgesamt 120 Feuerwehreinsatzkräfte von der Feuerwehr Ulm, die Polizei mit 20 Beamten und 25 Rettungsdienstkräfte vor Ort. Weitere Unterstützung leisteten Feuerwehren mit Spezialfahrzeugen aus dem Alb-Donau-Kreis, das THW und die Einsatzeinheit 1 des Roten Kreuzes. Die Hauptfeuerwache wurde mit weiteren Kräften der Freiwilligen Feuerwehr besetzt, so dass auch eventuell auftretende parallele Einsätze bearbeitet werden konnten.
Die Löscharbeiten zogen sich bis weit in die Nacht hinein. Sowohl der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch als auch der für die Feuerwehr zuständige Bürgermeister Tim von Winning informierten sich über die Lage vor Ort direkt.
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