Ulm News, 13.06.2022 11:18
Pickel im Gesicht ausdrücken: So gefährlich kann es werden

Wie ein Leuchtturm präsentiert er sich beim Blick in den Spiegel: ein dicker, roter Pickel. Wenn man richtig Pech hat, dann gesellen sich zu diesem einen Pickel schon bald noch ein paar mehr.
Um den ungebetenen Gast loszuwerden, probieren es die meisten zunächst mit Hausmitteln gegen Unreinheiten. Doch die Versuchung ist groß, die eitrige Pustel auszudrücken und so den Prozess zu beschleunigen. Was viele nicht wissen: Das kann ganz schön nach hinten losgehen und ein größeres Problem als den Pickel verursachen. Wir klären auf, warum man einen Pickel besser nicht ausdrücken sollte.
Warum entstehen Pickel?
Pickel und Hautunreinheiten sind wohl eine der am weitesten verbreiteten Problemzonen des Körpers. Die unschönen Pusteln machen vor keiner Altersklasse und vor keinem Geschlecht halt. Und obwohl so viele Menschen regelmäßig von Pickeln betroffen sind, schämen sich die meisten Betroffenen dafür.
Der Vorbote für Pickel sind verstopfte Poren bzw. Mitesser. Sie entstehen, wenn in den Talgdrüsen der Haut übermäßig viel Hautfett produziert wird und dieser nicht richtig abfließen kann. Wer häufig von Pickeln betroffen ist, der hat meist auch eine schnell fettende Haut. Schnell bildet sich ein Pfropf bestehend aus überschüssigem Hautfett, Schweiß, Schmutz und abgestorbenen Hautzellen. Der Talg wiederum bietet einen idealen Nährboden für Bakterien, die sich vermehren und eine Entzündung verursachen. Es entsteht eine gerötete Schwellung, in der sich oft auch Eiter entwickelt. Aus den Mitessern wird so ein Pickel.
Was fördert die Pickelbildung?
Unterschiedliche Einflussfaktoren können die Talgproduktion verstärken und Verhornungen begünstigen. Infolgedessen steigt das Risiko für die Bildung von Pickeln. Zu diesen Einflüssen gehören:
Hormonschwankungen: Wie viel Talg in den Talgdrüsen produziert wird, wird vor allem durch die Wirkung männlicher Geschlechtshormone gesteuert. An den Talgdrüsen befinden sich Rezeptoren für Testosteron bzw. Dihydrotestosteron. Umso höher der Anteil der Androgene im Körper ist, desto mehr Talg wird produziert. Diese Androgene sind sowohl im männlichen, als auch im weiblichen Körper zu finden. Auch der weibliche Zyklus führt regelmäßig zu hormonellen Schwankungen, die Pickel verursachen.
Make-Up: Foundation, Puder und Concealer gehören bei fast jeder Frau zu täglichen Schminkroutine. Die Kosmetikprodukte legen sich allerdings wie ein Film auf die Haut und blockieren die Poren. Das führt zu einem Talgstau in den Hautöffnungen und begünstigt Hautunreinheiten wie Pickel. Noch schlimmer ist es, wenn die Make-Up Reste am Ende des Tages nicht gründlich abgewaschen werden.
Stress: In stressigen Lebensphasen klagen viele Menschen über unreine Haut und Pickelausbrüche. Das liegt daran, dass die Stresshormone die Talgdrüsen beeinflussen und die Produktion von Talg steigern. Es entsteht ein Überschuss, der die Poren verstopft. Außerdem fördert Stress entzündliche Vorgänge in der Haut, was zu Rötungen, Juckreiz und Pickeln führen kann.
Ernährung: Nach einer Tüte Chips am Vorabend sprießen am nächsten Tag bei vielen Menschen die Pickel. Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Haut und umso mehr Zucker und ungesunde Fette und weniger wertvolle Vitamine enthalten sind, desto schlechter geht es der Haut. Auch tierische Eiweiße fördern nachweislich die Entstehung von Pickeln.
Berührung: Die Finger landen im Laufe des Tages häufig im Gesicht und zwar ohne, dass man es selbst merkt. In Gedanken versunken streicht man sich über Stirn und Wangen, kratzt an der Nase oder spielt am Kinn herum - und schon landen unzählige Keime und Bakterien im Gesicht. Die bahnen sich ihren Weg zu den verstopften Poren und lösen eine Entzündung aus, aus der kurze Zeit später ein Pickel wird.
Pickel im Gesicht ausdrücken: Welche Gefahren bestehen?
Bis ein Pickel ausheilt, können mehrere Tage vergehen. Am besten ist es, die eitrige Pustel in Ruhe zu lassen. Das erfordert allerdings Selbstbeherrschung und Geduld und früher oder später können die meisten doch nicht widerstehen. Das Ausdrücken kann aber schnell böse enden.
Gefahr Nr. 1: Pickelausbruch
Wenn ein Pickel im Gesicht ausgedrückt wird, besteht das Risiko, dass die Entzündung verschlimmert wird. Vor allem wenn der Pickel noch nicht “reif” ist, kann der Eiterbeutel nach innen aufplatzen und das umliegende Gewebe entzünden. Auch wer mit bloßen Fingern an der Pustel herumdrückt, befördert Bakterien in die Wunde und in die umliegenden Poren, sodass noch mehr Pickel entstehen.
Gefahr Nr. 2: Narbenbildung
Das unsachgemäße Ausdrücken von Pickeln kann das Gewebe schädigen. Die Haut im Gesicht ist im Vergleich zu anderen Körperstellen sensibel und dünn. Wird der Pickel nun mit den Fingern oder mit den Nägeln ausgedrückt, wird ein hoher Druck auf eine kleine Stelle ausgeübt. Dieser Druck zerstört Blutgefäße und das Bindegewebe. Das erhöht das Risiko für Blutergüsse und unschöne Narben.
Gefahr Nr. 3: Hirnhautentzündung
So verrückt es klingen mag: Das Ausdrücken von Pickeln kann tödlich enden. In einem dreieckigen Gesichtsbereich der die Mundpartie, die Nase und den Bereich zwischen den Augenbrauen umfasst, verlaufen Gefäße, die eine direkte Verbindung zum Hirn haben. Das sind exakt die Bereiche, die auch der T-Zone zugeordnet werden und zu Pickeln neigen. Beim Ausdrücken eines Pickels kann es im sogenannten “tödlichen Dreieck” durch verschmutzte Finger oder Aufplatzen der Eiterblase zu einer Infektion kommen, die sich auf die Gefäße und Nerven ausweitet. So breitet sich die Entzündung auch im Hirn aus, was lebensgefährlich werden und bleibende Schäden hinterlassen kann.
So beugen Sie Pickel im Gesicht vor
Die meisten kennen die Auslöser für Pickelausbrüche in ihrem Gesicht ganz gut. Wer sich im Klaren über die Ursachen für die Hautunreinheiten ist, der kann sie in Zukunft auch besser vorbeugen. Folgende Ratschläge sind außerdem hilfreich:
Make-Up TrägerInnen sollten ihr Gesicht unbedingt täglich gründlich abschminken. Ein Abschminktuch allein reicht dabei meistens nicht aus, um alle Rückstände - auch die ölhaltigen Inhaltsstoffe - vollständig zu entfernen.
In stressigen Zeiten benötigt Haut besonders viel Zuwendung. Manchmal ist es da besser, die Haut atmen zu lassen und auf Make-Up zu verzichten. Außerdem können entzündungshemmende Wirkstoffe stressbedingten Pickeln vorbeugen.
Sobald sich eine Pustel im Gesicht anbahnt, kann mit Hilfe von Zinksalbe oder Teebaumöl Schadensbegrenzung betrieben werden. Die Mittel wirken antibakteriell und antientzündlich und trocknen den Pickel aus, bevor er ausbrechen kann.
Zucker, gesättigte Fettsäuren und viel tierisches Protein begünstigen Hautunreinheiten. Wenn diese Lebensmittel weitestgehend aus dem Speiseplan gestrichen und durch gesündere Alternativen ersetzt werden, wird die Haut es danken.
Alle Dinge und Oberflächen, die man häufig berührt, sollten regelmäßig desinfiziert werden. Das gilt in erster Linie für das Smartphone, denn hier sammeln sich unzählige Keime, die beim Telefonieren direkt ins Gesicht gelangen. Auch Tablet-Oberflächen oder die Tastatur des PCs können gelegentlich eine Reinigung vertragen.
Fazit: Pickel nicht ausdrücken?
Viele Menschen drücken einen Pickel im Gesicht aus, ohne darüber nachzudenken. In vielen Fällen geht das gut, doch es bestehen zahlreiche Risiken. Oft wird durch das Ausdrücken die Entzündung verschlimmert und es bleiben Narben zurück. Im schlimmsten Fall breitet sich die Entzündung über die Gefäße ins Hirn aus. Aus diesem Grund sollte man Pickel besser nicht ausdrücken und von selbst ausheilen lassen.










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