Ulm News, 12.06.2022 13:20
Plakat "Nürnberg 2.0" bei Demo in Ulm: Zufall, Geschmacklosigkeit oder Radikalisierung?


Beschreibung: Mit diesen Plakat zogen die Spaziergänger am Freitag durch Ulm.
Fotograf: Ralf Grimminger/ulm-news

Bei der erneut nicht angemeldeten Demonstration am vergangenen Freitag trugen die Anführer des Demonstrationzugs ein Plakat mit dem Spruch "Olaf geh packen - Nürnberg 2.0 wartet" durch die Ulmer Innenstadt. Nürnberg 2.0 ist eine indizierte Webseite der rechten und der Querdenker-Szene. Geschmacklosigkeit, Zufall oder Radikalisierung?
Das Plakat "Olaf geh packen - Nürnberg 2.0 wartet", das Anführer des angeblich spontanen Spaziergangs am Freitagabend vor dem lauten Trommlerzug und den anderen Demonstationsteilnehmern durch die Stadt trugen, irritierte zunächst. Der Spruch war offenbar auch den Polizeibaamten, die sich vor Beginn des Umzugs mit den Aktivisten unterhalten hatten, nicht aufgefallen. Auch nicht den Beamten im Polizeiauto, die den Zug anführten und die die Demonstranten plus Plakat eineinhalb Stunden im Rückspiegel hatten.
Ist der Spruch "Nürnberg 2.0" Zufall? Die Demonstranten wiesen damit vermutlich auf die Homepage "Nürnberg 2.0" hin, die seit einiger Zeit indiziert ist. Auf dieser Seite sind oder waren Namen gelistet, denen nach Ansicht der rechten und der Querdenker-Szene der Prozess gemacht werden sollte. Die Seite, die es seit etwa 2010 gibt und zunächst gegen die Islamisierung mobil machte, galt als rechtsradikaler Internet-Pranger. Dort waren Namen von Politikern, Journalisten, Künstlern und weitere Berufsgruppen aufgeführt, die angeblich die „Islamisierung“ Deutschlands „verharmlosen“.Auf dieser Seit war auch der ermordete ehemalige Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke gelistet.
Die Querdenker-Szene fordert immer wieder, dass Politiker oder Journalisten vor Gericht gestellt werden sollen. Rechte, Corona-Leugnerinnen und Leugner und Reichsbürger drohen politischen Gegnern oder kritischen Medien mit einer Neuauflage des Nürnberger Prozesses. Auf Demonstrationen, auf Youtube und in Social media wird immer wieder ein "Nürnberg 2.0" angekündigt.










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