Ulm News, 22.05.2022 00:02
Elfmeter-Drama in Berlin: SC Freiburg verliert DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig
RB Leipzig hat im nun dritten Anlauf nach den Finals in den Jahren 2019 und 2021 erstmals den DFB-Pokal gewonnen. Die Sachsen setzten sich vor 74 000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion mit 4:2 im Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg durch. Nach Verlängerung hatte es 1:1 (1:1, 0:1) gestanden.
Der SC Freiburg und der RB leipzig starteten schwungvoll in die Partie, die sich aber in der ersten Viertelstunde vorwiegend im Mittelfeld abspielte.
Das änderte sich in der 14. Minute, als der Leipziger Emil Forsberg in den Freiburger Strafraum eindrang und SC-Torhüter Mark Flekken auf die probe stellte. Auch der Nachschuss von Nkunku wurde geblockt.
Der SC Freiburg zeigte sich effektiver: Christian Günter flankte von links punktgenau, und über den Umweg Roland Sallai landete der Ball bei Eggestein, der aus 18 Metern flach ins linke untere Eck traf. RB Leipzig versuchte zu kontern. Das wäre in der 24. Minute fast gelungen, doch Nkunkus Versuch nach einem Freiburger Abwehrschnitzer ballerte Nico Schlotterbeck im letzten Moment von der Torlinie.
Die Leipziger hatten nun größere Spielanteile, der SC setzte dagegen verstärkt auf das Umschaltspiel. Willi Orban prüfte Flekken in der 35. Minute aus der Distanz, zu mehr Torgefahr reichte es zunächst aber nicht. Auch Freiburg hatte noch einmal eine Chance vor der Halbzeit, Vincenzo Grifos Volleyschuss wurde jedoch geblockt (45.+1).
Nach der Pause gingen beide Teams unverändert aufs Feld. Es änderte sich wenig: RB Leipzig fand gegen konsequent verteidigende Freiburger nur selten Lücken. In der 50. Minute gelang das einmal, doch Nkunkus platzierter Schuss aus der Drehung wurde von Torhüter Flekkens entschäft.
Der Druck der Leipziger nahm jetzt zu und den Freiburgern gelangen kaum noch Entlastungsangriffe. Es folgte der Konter: Lukas Höler entwischte Marcel Halstenberg nach einem langen Ball und der wusste sich als letzter Mann nur mit einer Notbremse zu helfen. Die Konsequenz war logisch, Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigte die Rote Karte (57.). Den anschließenden Freistoß setzte Grifo ans Außennetz (59.). Kurz darauf lief der nächste schnelle Freiburger Angriff über Sallai, dessen Versuch Keeper Peter Gulacsi erneut ans Außennetz lenkte (60.).
Leipzig musste sich nun erst einmal sammeln, Freiburg fühlte sich in der neuen Spielsituation deutlich wohler und übernahm in Überzahl wieder mehr die Spielkontrolle. Und wenn die Leipziger wieder ein wenig Torgefahr entwickelten, stand die SC-Abwehr glänzend, so beim Flankenlauf von Konrad Laimer, den Schlotterbeck mit perfekter Grätsche stoppte (73.).
Und dann fiel der Ausgleich doch, als sich ein Kopfball von Orban als Bogenlampe über Flekken hinweg Richtung langen Pfosten tropfte, wo Nkunku mit langem Bein abstaubte. Leipzig hatte nun Rückenwind und lief entschlossen an. Flekken musste erst einen Freistoß des eingewechselten Dominik Szoboszlai, dann den Nachschuss von Benjamin Henrichs parieren (82.). Auf der Gegenseite geriet der Kopfball von Ermedin Demirovic (85.) zu zentral. Chancen gab es jetzt im Minutentakt: Leipzigs Joker Dani Olmo verzog nur haarscharf (86.).
So ging das Spiel in die Verlängerung, in der Demirovic nach einer Ecke gleich an den Pfosten köpfte (91.). Freiburg agierte nun wieder mehr nach vorne, beide Teams spielten mit offenem Visier und suchten die Entscheidung. In der 104. Minute folgte der nächste Aluminiumtreffer der Freiburger, diesmal aus der Distanz von Janik Haberer, den Nachschuss setzte Demirovic über das leere Tor. Leipzig musste nun der langen Unterzahl ein wenig Tribut zollen und zog sich weiter in die eigene Hälfte zurück. Freiburg suchte die Lücke und traf wieder das Torgestänge. Erneut war es Haberer, der den Ball diesmal aus 20 Metern an die Latte setzte (115.).
Elfmeter-Drama für SC Freiburg
Die Entscheidung musste so im Elfmeterschießen fallen. Die ersten drei Schützen trafen, dann verschoss Freiburgs Kapitän Günter. Alle weiteren Schützen verwandelten, der Schuss von Demirovic, der von der Latte wieders ins Spielfeld pralle, entschied die Partie.
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