Ulm News, 01.12.2021 12:43
Universitätsklinikum Ulm ist jetzt alleiniger Gesellschafter des RKU


Beschreibung: Universitätsklinikum Ulm ist jetzt alleiniger Gesellschafter des RKU
Fotograf: UKU

Mit dem Abschluss der laufenden Prüfverfahren und erfolgter Zustimmung der zuständigen Behörden ist das Universitätsklinikum Ulm seit heute, 1. Dezember 2021, alleiniger Gesellschafter der Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH und der RKU Invest GmbH (gemeinsam: RKU). Das teilt das Universitätsklinikum Ulm mit.
Mit dem Abschluss der laufenden Prüfverfahren und erfolgter Zustimmung der zuständigen Behörden ist das Universitätsklinikum Ulm (UKU) seit heute, 1. Dezember 2021, alleiniger Gesellschafter der Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH und der RKU Invest GmbH (gemeinsam: RKU). Die Sana Kliniken AG scheidet damit aus der Gesellschafterrolle aus. Die Übernahme der verbliebenen Gesellschaftsanteile durch das UKU ermöglicht zahlreiche Vorteile und Verbesserungen für die Gesundheits- und Notfallversorgung der Menschen in Ulm und Umgebung und stärkt den Wissenschaftsstandort Ulm. Die Summe der Zahlungen des Universitätsklinikums beläuft sich auf einen Betrag von insgesamt 86 Millionen Euro und setzt sich zusammen aus einem Zuschuss des Landes Baden-Württemberg, aus Eigenmitteln des UKU sowie einer Unterstützung der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm im Kontext der Etablierung von Forschungsflächen für das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Das UKU und die Sana Kliniken AG hatten sich bereits am 30. März 2021 darauf verständigt, dass die Gesellschaftsanteile der Sana Kliniken AG am RKU auf das UKU übergehen, sobald alle formalen Voraussetzungen für die Anteilsübernahme erfüllt sind.
„Für das Land ist mit dem Erwerb eine deutliche Stärkung und Aufwertung des Universitätsmedizinstandorts Ulm sowohl in medizinischer als auch in wissenschaftlicher Hinsicht verbunden“, so Ministerialdirigent Clemens Benz, Vorsitzender des Aufsichtsrats des UKU.
Das UKU verfügte bisher als einziges deutsches Universitätsklinikum über keine eigene neurologische Klinik. Durch den Erwerb des RKU werde dieses Manko nun behoben und das Fächerspektrum des UKU durch die Fachgebiete Neurologie, Orthopädie und Rehabilitation vervollständigt. „Damit sichern wir die hohe Versorgungsqualität sowie die starke Forschungsleistung und festigen die Position des UKU in der Hochschulmedizin-Landschaft. Wie wichtig das UKU für die Region und das gesamte Land ist, zeigt auch die Corona-Pandemie, bei deren Bewältigung das UKU seine systemrelevante Bedeutung einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellt.“
Auch vor diesem Hintergrund habe alles dafürgesprochen, dass das Land die Übernahme unterstütze. Dr. Hans J. Reiter, Ministerialdirektor und Amtschef im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, sieht die Übernahme ebenfalls in positivem Licht: “Ein wesentlicher Beweggrund für die Übernahme der Anteile durch das Universitätsklinikum Ulm ist das Ziel, die Anforderungen der universitären Gesundheitsversorgung in der Region auch langfristig abbilden zu können. Diesem Ziel sind wir nun einen großen Schritt nähergekommen.“
„Durch die künftig viel engere Koordination und Zusammenarbeit zwischen RKU und UKU ergeben sich zahlreiche Vorteile und Verbesserungen für die Gesundheits- und Notfallversorgung in Ulm und Umgebung, von denen unsere Patientinnen und Patienten sowie die Beschäftigten beider Standorte dauerhaft profitieren werden“, erklärt Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm. „Mit der jetzt vorliegenden Zustimmung der Behörden wird die Zukunftsfähigkeit der Universitätsmedizin Ulm unter Vermeidung der Vorhaltu
ng von Doppelstrukturen langfristig gesichert. Über diesen wichtigen Schritt für Klinikum und Universität freuen wir uns sehr und danken dem Land für die signifikante Unterstützung dieser strukturell für den Standort und die Region bedeutsamen Maßnahme.“
Vor der Übernahme hielt das UKU zwar bereits 50 Prozent der Gesellschaftsanteile des RKU, infolge der bestehenden Governance hatte das Klinikum aber faktisch keine Möglichkeit zur Einflussnahme auf wichtige strategische und wirtschaftliche Entscheidungen des RKU. Durch die Anteilsübernahme der restlichen 50 Prozent gewinnen Klinikum, Medizinische Fakultät und Universität nun erstmalig die Möglichkeit, die Medizinstrategie für den Universitätsmedizinstandort Ulm gesamthaft zu gestalten. Die Übernahme des RKU und die jetzt mögliche stärkere Kooperation verbessern unter anderem die interdisziplinäre Notfallversorgung am Oberen Eselsberg und ermöglichen es, den Patient*innen in der Region eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung aus einer Hand anzubieten. Mit der Konsolidierung und der damit einhergehenden Komplettierung des Fächerspektrums ergeben sich für das UKU überdies wichtige Entwicklungsperspektiven, die die hohe Forschungsleistung der Universitätsmedizin Ulm auch zukünftig sichern und stärken sollen.
„Die Übernahme des RKU durch das UKU eröffnet neben der verbesserten Gesundheitsversorgung auch neue Möglichkeiten und Spielräume, gemeinsame Forschungsaktivitäten innerhalb der Medizin und interdisziplinär mit anderen Fächern der Universität strategisch zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Michael Weber, Präsident der Universität Ulm. Eine wichtige Rolle spielt hierbei vor allem die translationale Forschung zu neurodegenerativen Erkrankungen. „Die am RKU tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nehmen in der Erforschung und Behandlung verschiedener neurodegenerativer Erkrankungen eine führende Rolle ein. Als Medizinische Fakultät ist uns daher die Etablierung und Förderung des Ulmer Standorts des hochkarätigen Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen ein großes Anliegen“, betont Prof. Dr. Thomas Wirth, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm. Wie bereits kommuniziert, soll das RKU als 100%-ige Tochter des UKU zunächst fortgeführt werden.
Die Sana Kliniken AG wird das RKU im Rahmen eines Managementvertrags in dieser Phase begleiten und unter dem bisherigen Geschäftsführer des RKU, Matthias Gruber, fortsetzen. „Mit der Fortführung der Geschäftsführung durch die Sana Kliniken wollen wir größtmögliche Stabilität und Kontinuität am Standort erreichen. Damit können wir den Eigentümerübergang im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch der Patientinnen und Patienten des RKU bestmöglich gestalten“, so Prof. Dr. Udo X. Kaisers.
„Wir freuen uns, die erfolgreiche Partnerschaft zwischen RKU und unserer Unternehmensgruppe auch künftig fortsetzen zu können“, erklärt Jan Stanslowski, Vorstand der Sana Kliniken AG. Für die RKU- Mitarbeiter*innen ergeben sich durch den Wechsel der Trägerschaft keinerlei Nachteile. Die Arbeitsverhältnisse bleiben unangetastet, ein Abbau von Arbeitsplätzen ist nicht geplant.






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