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Ulm News, 10.10.2021 18:28

10. Oktober 2021 von Ralf Grimminger
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500 000 Euro für die Sicherheit: Neues Feuerwehrfahrzeug mit Laser, Nebel und Rammstein auf Dorfplatz präsentiert


Ein richtiges Dorffest war die Übergabe des neuen Feuerwehrfahrzeuges am Samstagabend in der Nellinger Dorfmitte trotz der notwendigen 3G-Regeln. Mehrere Hundert Gäste kamen, um gemeinsam das neue HLF20 zu sehen und zu feiern.
Text/Foto: Thomas Heckmann

 „Es ist doch schön, dass wir wieder zusammen kommen können“, begann Bürgermeister Christoph Jung seine Ansprache und gab auch zu, dass ihn die Musik der Band Rammstein begeisterte, die das Vorfahren des neuen Feuerwehrfahrzeuges auf dem Dorfplatz begleitete.
Die Nellinger Feuerwehr hat das neue Fahrzeug geradezu inszeniert, anstatt sich an einem Sonntagmittag zu treffen, hat die Wehr ganz bewusst den Einbruch der Dunkelheit abgewartet und dann das Löschfahrzeug durch künstlichen Nebel, Lichteffekte und laute Rockmusik auf den Dorfplatz fahren lassen. Nach zehn Jahren wurde der Feuerwehr wieder ein neues Fahrzeug zur Verfügung gestellt, es löst ein 25 Jahre altes Löschfahrzeug ab. Wie dringend notwendig der Ersatz ist, zeigte, dass der Neuerwerb schon vor der Übergabe im Einsatz war. Am vergangenen Sonntag wurden die Nellinger zu einem Verkehrsunfall an der Autobahnraststätte Aichen alarmiert und das als LF16/12 wollte nicht anspringen. Da die Feuerwehrleute schon auf das neue Fahrzeug geschult waren, konnte einfach umgestiegen werden, um Hilfe leisten zu können. Zwischen seinem Vorgänger aus dem Jahr 1996 und dem neuen, 16 Tonnen schwere Lastwagen mit Allradantrieb liegen laut Bürgermeister Jung Welten in der Feuerwehrtechnik und die Auflistung der Ausstattung durch Feuerwehrkommandant Markus Eckle machte das anschaulich. Neben 2 000 Liter Wasser und den notwenigen Schläuchen und Wasser-Strahlrohren verfügt das Fahrzeug über einen Sprungretter, einen akkubetriebenen Hilfeleistungssatz mit Schere und Spreizer, LED- Beleuchtung für die Einsatzstelle, eine Sichtschutzwand gegen Gaffer, Navigationssystem für die Fahrt zur Einsatzstelle und ein Tablet für Daten über Gefahrstoffe oder optimale Angriffspunkte an Unfallautos, um eingeklemmte Menschen befreien zu können. Eckle machte auch deutlich, dass die Einsätze der Nellinger Feuerwehr mittlerweile zu 70 Prozent aus technischer Hilfeleistung bestehen.
Nicht nur das klassische Löschen von Bränden fordert die ehrenamtlichen Helfer, sondern überwiegend die technische Hilfe für Menschen in Not, so führt gerade die nahe Autobahn 8 zu solchen Einsätzen.
Die evangelische Pfarrerin Sandra Baier wurde vor Beginn des Festes von Besuchern gefragt, ob sie das Weihwasser für die Fahrzeugsegnung dabei hat, in ihrer Ansprache konnte sie dann aber aufklären, dass die evangelische Kirche kein Weihwasser verwendet und auch keine Fahrzeuge segnet. Stattdessen segnete die örtliche Pfarrerin die Menschen, die Hilfe leisten, dass sie ihre Arbeit erfolgreich erledigen können und dabei auch selbst unverletzt bleiben.
Nach der Schlüsselübergabe konnten sich die zahlreichen Gäste überzeugen, dass die Typbezeichnung HLF20 eben nicht nur aus dem LF für Löschfahrzeug und dem 20 für 2 000 Liter Löschwasser besteht, sondern das H für Hilfeleistung großen Raum einnimmt. Nach der Mannschaftkabine schließen sich vollgepackte Geräteräume an, die das Fahrzeug wie eine rollende Werkstatt erscheinen lassen. Motorsägen sind an Bord, um umgestürzte Bäume beseitigen zu können und auch ganz feine Schlüssel und Drähte für das Öffnen von Wohnungstüren sind verladen. Eine klappbare Rettungsplattform bringt die Einsatzkräfte näher an eingeklemmte Lastwagenfahrer heran und ein Hochdrucklüfter kann Brandrauch oder gefährliche Gase aus einem Gebäude drücken.
Für die Planung und den Bau des Einsatzfahrzeuges vergingen rund drei Jahre, dabei konnte der durch den Etat vorge gebene Kostenrahmen von 5 00 000 Euro mit einem Kaufpreis von 495 000 Euro gehalten werden. Unterstützt wird die Gemeinde dabei mit Zuschüssen von gut 180 000 Euro. Den restlichen Betrag bezeichnete Bürgermeister Jung als einen Kraftakt für die Gemeinde, rechtfertigte die notwendige Investition aber auch mit den Worten „Im Ernstfall gibt es keine zweite Chance“. Nun können die rund 50 Feuerwehrleute nahezu alle Einsatzarten mit ihrem neuen Universalwerkzeug abarbeiten. Daneben gibt es noch ein kleineres Löschfahrzeug mit 1 000 Liter Wasser und einen Mannschaftstransporter.
Die 23 Feuerwehrleute aus dem Teilort Oppingen haben ein weiteres Löschfahrzeug mit 800 Liter Wasser zur Verfügung. Größere Einsätze, vor allem auf der Autobahn, werden stets gemeinsam mit den Feuerwehren der umliegenden Ortschaften abgewickelt. Das gute Miteinander zeigte sich auch dadurch, dass Dutzende Feuerwehrleute aus den Nachbarorten zur Fahrzeugübergabe angereist waren. Wie professionell die Feuerwehrleute nicht nur retten können, sondern auch feiern, zeigten sie mit einer Lasershow als Ausklang des Festes. Wieder zogen künstliche Nebelschwaden über den dunklen Dorfplatz und Laserstrahlen bewegten sich zum Takt der Musik. Die Begeisterung der Besucher war groß und auch danach forderten vor allem die Kinder durch Sprechchöre eine weitere Zugabe, auch wenn jedes Fest einmal enden muss.
Text/Foto: Thomas Heckmann



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