Ulm News, 22.09.2021 15:36
Fridays for Future in Ulm und Neu-Ulm: Kundgebung und Demonstration für mehr Klimaschutz vor der Bundestagswahl
Am Freitag, 24. September, streikt Fridays For Future weltweit für mehr Klimagerechtigkeit. Auch in Ulm und Neu-Ulm wird es kurz vor der Bundestagswahl eine große Demo geben. Ab 15 Uhr ist auf dem Münsterplatz ein Programm mit kurzen Reden und Musik geplant. Im Anschluss gibt es einen großen Demozug durch die Stadt Ulm und Neu-Ulm.
Im Mittelpunkt steht natürlich die am Wochenende anstehende Bundestagswahl. Auch am dritten Freitag im September wird in Ulm und Neu-Ulm für mehr Klimagerechtigkeit von den Aktivist:innen von Fridays For Future demonstriert. Motivation ist dabei die kurz bevorstehende Bundestagswahl in Deutschland, aber auch die inzwischen hautnah mitzuerlebende Klimakatastrophe. Seit Dezember 2018 gehen deshalb weltweit regelmäßig freitags Schüler:innen und Studierende auf die Straße. Gefordert wird seither die Einhaltung der 1,5-Grad Grenze und des Pariser Klimaabkommen um die Folgen der Klimakatastrophe bestmöglichst einzudämmen. Gestützt werden die Forderungen von Wissenschaftler:innen.
Die wenig konsequente Politik der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz wird deshalb bereits seit Jahren stark von den Klimaaktivist.innen stark kritisiert. “Wir haben bereits 1,2 Grad Erderhitzung und können die katastrophalen Folgen beobachten. Deshalb ist es indiskutabel, dass eine Kursänderung in der Politik stattffinden muss und zwar jetzt sofort und nicht erst morgen,” betont Merit Willemer von FFF Ulm/Neu-Ulm.
Am Freitag vor den Wahlen in Deutschland soll der Fokus nochmal besonders auf Klimagerechtigkeit bei der Wahlentscheidung liegen. Dabei spricht Fridays For Future keine Wahlempfehlung aus, sondern fordert klimagerechte Politik von allen Parteien, da diese in der aktuellen Regierung deutlich zu kurz gekommen sei. Auch zu einem Gespräch mit den Eltern und Großeltern motivieren die Aktivist:innen, da diese Altersgruppen weiterhin den Großteil der Wählenden ausmacht, deshalb auch der Hashtag #AlleFürsKlima. Ein gesamtgesellschaftlicher Wandel wird nötig sein um diese komplexe Gerechtigkeitskrise zu bekämpfen. “Das Ausmaß der Klimakatastrophe ist zu groß als dass wir sie alleine in den Griff kriegen könnten. Auch täuscht die Annahme, dass die Folgen erst in ferner Zukunft liegen und die älteren Generationen nicht mehr betreffen werden. Deshalb müssen wir alle gemeinsam anpacken, diese klimaschädliche Koalition abwählen und weiter auf der Straße eine klimagerechte Politik fordern,” so Sarah Young von FFF Ulm/Neu-Ulm.
Auch die bekannte Aktivistin Luisa Neubauer hat zur Teilnamhem am bundesweiten Aktionstag am Freitag aufgerufen. Sie schreibt: "Seit 143 Wochen streike ich jeden Freitag für das Klima – zu Fuß, auf dem Fahrrad, im Netz. Ich bin Luisa, 25 Jahre alt und Aktivistin von Fridays for Future. In diesen drei Jahren haben wir gezeigt, wie machtvoll wir sind, wenn wir uns zusammenschließen. Und wie viel wir erreichen können: Klima ist mittlerweile das Thema, das den Menschen am wichtigsten ist.[1] Doch zu konsequenter Klimapolitik hat das bisher noch nicht geführt. Seit Monaten arbeiten wir deshalb auf einen Tag hin: Den großen Klimastreik am 24. September. Er entscheidet, ob die Menschen Klimaschutz nicht nur wichtig finden – sondern auch danach wählen. Und macht einer neuen Regierung klar, dass sie handeln muss. Wir von Fridays for Future haben monatelang alles gegeben, damit Sie an diesem Tag in nur wenigen Stunden einen großen Unterschied machen können.Die politischen Entscheidungen der nächsten vier Jahre werden das Schicksal meiner Generation bestimmen. Dürren, Stürme, Überflutungen: Das Klima kollabiert gerade vor unseren Augen. An vielen Orten der Welt sind Klimaextreme schon Alltag. Wenn wir jetzt nicht alle Kräfte bündeln, wird das Leben i
m Laufe dieses Jahrhunderts für Millionen Menschen immer mehr ein Kampf ums Überleben. Dieser Gedanke macht mir Angst – und vielleicht geht es Ihnen ja genauso. Aber wir haben einen Plan. 48 Stunden vor der Wahl strömen wir mit Hunderttausenden in ganz Deutschland auf die Straßen und fordern konsequenten Klimaschutz. Unsere Botschaft ist klar: 1,5 Grad sind nicht verhandelbar! Und unsere Bewegung ist entschlossen: Um unsere Gegenwart zu schützen und unsere Zukunft zu retten, müssen wir jetzt richtig loslegen. Mit dem „Weiter so“ der GroKo muss endlich Schluss sein. Doch wir jungen Menschen allein werden das nicht schaffen."
Weiter ergänzt Luisa Neubauer in ihrer Pressemitteilung: "Damit unser Protest den Weg in die Wahlkabine und die nächste Regierung findet, brauchen wir Mitstreiter*innen aus allen Generationen: Die Bankkauffrau, die in ihrer Mittagspause ein Stück mitläuft. Die Oma, die mit ihren Freundinnen selbstgenähte Fahnen schwenkt. Der Vater, der sein Kind im bunt geschmückten Bollerwagen zieht. Die Fußballerin, die mit ihrem Team ein großes Banner hochhält. Jeder Mensch zählt. Dieser Freitag zählt – wie kein anderer!"
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