Ulm News, 21.10.2020 12:31

21. October 2020 von Thomas Kießling

Stefan Noerpel-Schneider: Der Mindestlohn muss hoch, ganz klar!

Beschreibung: Stefan Noerpel-Schneider berichtete der Bundestagesabgeordneten Hilde Mattheis vom konstanten Umsatzwachstum seiner Firma

Fotograf: SPD Ulm

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Stefan Noerpel-Schneider führt das Traditionsunternehmen Noerpel zusammen mit seinen Kindern in vierter und fünfter Generation. Er berichtete der Ulmer SPD-Bundestagesabgeordneten Hilde Mattheis vom konstanten Umsatzwachstum seiner Firma und seine Wünsche an die Politik.

Noerpel beschäftigt rund 2500 Festangestellte an 16 Standorten in Deutschland und der Schweiz, wobei der Schwerpunkt im süddeutschen Raum liegt. Schaut man sich die Umsatzzahlen der Logistikunternehmen in Deutschland an, so sind diese fast jährlich steigend. Auch die Corona-Krise kann diesem nicht viel anhaben. „Zum Glück sind wir nicht von der Automobilindustrie abhängig, sonst wäre das Jahr auch für uns anders gelaufen“, berichtete Noerpel-Schneider „Unseren Umsatz konnten wir 2020 im Vergleich zu 2019 steigern und blicken auch weiterhin positiv gestimmt in die Zukunft.“
Hilde Mattheis zeigte sich erstaunt, schließlich spreche man gerade jetzt immer wieder von Kurzarbeit, Entlassungen und einer schwachen Wirtschaft. Nicht so in der Logistik. Das Verlangen nach Konsumgütern scheine ungebrochen, so Mattheis.
Wer nicht in den Urlaub reise, stecke dieses Jahr wohl lieber sein Erspartes in die Neugestaltung des Gartens oder in die Anschaffung von neuen Fahrrädern.
Hilde Mattheis fragte den erfolgreichen Unternehmer, was die Politik seiner Meinung nach ändern müsste. „Wenn Sie mich fragen, was die Politik machen könnte – der Mindestlohn muss hoch, ganz klar!“ fordert Stefan Noerpel-Schneider ohne zu zögern. „Da rennen Sie bei mir offene Türen ein. Das finde ich auch“, bestätigt ihn die Bundestagsabgeordnete.
In Deutschland leben rund 3,5% aller Beschäftigten vom Mindestlohn. Dieser liegt aktuell bei 9,35 Euro/Stunde. Somit blieben bei Vollzeitbeschäftigung oft weniger als 1200 Euro netto übrig. Laut Noerpel-Schneider wäre es wichtig, dass der Gesetzgeber einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro festlegt, damit einheitlich die Löhne für die betroffenen Arbeiter erhöht werden.