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Ulm News, 17.07.2020 15:15

17. Juli 2020 von Ralf Grimminger
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Medizinische Fachangestellte: Stress an vorderster Front


Das Telefon klingelt nonstop, vor dem Empfangstresen stehen die Patienten Schlange, zwischendurch braucht eine Kollegin Auskunft, Laborergebnisse müssen abgefragt werden und der Arzt benötigt dringend eine Krankenakte – wer heute als medizinische Fachangestellte an vorderster Front arbeitet, muss belastbar sein.

Am Institut für Arbeitsmedizin der Universität Düsseldorf fragte ein Team von Wissenschaftlern rund 900 Medizinische Fachangestellte (MFA) nach ihren Arbeitsbedingungen. Das Ergebnis war ernüchternd: Dreiviertel der Befragten gaben an, das Stresslevel in ihrem Berufsalltag sei überdurchschnittlich hoch. Dr. Adrian Loerbroks, Mitautor der Düsseldorfer Studie, brachte es in einem Interview mit der Fachzeitschrift „praxisnah“ so auf den Punkt: „Was den Arbeitsstress betrifft, stehen MFA den anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen in nichts nach.“

Multitasking und Organisation

Der Einsatz am Empfangstresen ist wohl der wichtigste Teil des Alltags einer MFA. Hier steht und fällt alles mit der richtigen Organisation. Neue, digitale Angebote wie der Online-Terminkalender für Praxen sind da eine große Hilfe. Vor allem aber sind die Tools zur Terminkoordination oder Organisation ausgesprochen praxisnah – sie wurden nämlich mithilfe von Medizinischen Fachangestellten entwickelt. Solche digitalen Helfer nehmen dem Stress in vielen Situationen die Spitze.

Stressmanagement beginnt im Kopf

Doch trotzdem gibt es Tage, an denen der Stresslevel kontinuierlich hoch ist. Genau das sorgt dafür, dass Arbeitsabläufe nicht mehr planbar sind, sondern hektisch versucht wird, zu retten, was zu retten ist. Dabei wäre es viel effektiver, das eigene Stressmanagement zu verbessern. Dazu gehört zunächst, dass man die Hektik stoppt. Bereits das kurze Schließen der Augen kann dabei helfen, aufkeimende Hektik zu verringern – dabei tief durchatmen. Darüber hinaus raten Experten dazu, das Problem in kleinere Teile zu zerlegen. So lassen sich leichter Lösungen finden. Im Fall von MFAs bedeutet dies, dass diese immer wieder ihre Prioritäten neu setzen müssen: Haben die drei wartenden Patienten Vorrang oder ist das Heraussuchen einer Akte jetzt wichtiger? Auch die Frage nach dem Schlimmsten, was in der aktuellen Situation passieren kann, ist hilfreich. Zum einen, weil man so bisweilen feststellt, dass die Lage nicht so verfahren ist, wie sie scheint. Zum anderen, weil man klarer sieht, was die derzeit dringlichsten Probleme sind. Je öfter man diese Strategien anwendet, desto selbstverständlicher werden sie.

Praxisalltag ist Teamarbeit

In der Studie an der Uni Düsseldorf fragten Dr. Adrian Loerbroks und seine Forscherkollegen auch nach Lösungsansätzen für die hohe Belastung Medizinischer Fachangestellter. „Als hilfreich gaben viele MFA Teambesprechungen an, wo gemeinsame Lösungsvorschläge besprochen werden können“, erklärte er, „wir halten die Förderung des Teamzusammenhalts, aber auch eine anerkennende Zusammenarbeit zwischen MFA und Ärzten ebenfalls für sehr wichtig.“ Eine gute Zusammenarbeit nämlich erleichtert den Umgang mit hohen Belastungen – nicht zuletzt auch, indem man sich gegenseitig aushilft.
Für die Bildung eines guten Teams in der Praxis spielt aber nicht nur der Berufsalltag eine Rolle. Auch gemeinsame Unternehmungen bringen eine Menge. Das kann ebenso der Besuch im Autokino sein wie ein gemeinsames Essen oder der After-Work-Drink. Wichtig ist, dass man nach der Arbeit den Kopf freibekommt. Übrigens: Auch ein wenig Tratsch und Lästern sind bei solchen Treffen erlaubt. Mehr noch: Wissenschaftler an der University of California in Berkeley haben in Experimenten herausgefunden, dass auch Tratsch Stress reduziert.



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