Ulm News, 15.01.2011 01:00
"Die Menschen wollen keine Atomkraftwerke"
Das Thema Atomkraft spaltet die Nation – nicht nur im privaten Bereich stehen sich Verfechter und Gegner der Kernenergie teils unversöhnlich gegenüber. Auch im wirtschaftlichen Bereich kämpft jeder mit nachvollziehbaren Argumenten für seine Sache. Joachim Engelhardt, Mit-Geschäftsführer der Energiepark Unternehmensgruppe, hält das Ganze für Wettbewerbsverzerrung.
Joachim Engelhardt: Dieser Beschluss ist eine Mischung aus Inkompetenz und Lobbyismus. Das hat Deutschland nicht verdient. Damit bleiben die Verbraucher weiterhin abhängig von den vier großen Stromkonzernen.
Sind die regenerativen Energien weniger wirtschaftlich als Kernkraft?
Engelhardt: Im Gegenteil! Die Regenerativen haben in den letzten zwei Jahren einen unerwartet schnellen Schub zur Wirtschaftlichkeit vollbracht. Die für jedermann sichtbare Präsenz von Biogas- und Fotovoltaikanlagen sind geradezu eine Bedrohung für die „gigantischen Vier“ sowie deren überholtes Netz und deren abgeschriebene Atomkraftwerke. Wenn von den über 200 Milliarden Euro Subventionen, welche seit den 60er Jahren in die Atomenergie geflossen sind, nur ein Bruchteil für die regenerative Energie und Solarenergie verwendet worden wären, könnten wir uns heute schon völlig unabhängig mit Strom und Energie versorgen. Wenn die Bundesregierung und die Vorstände der Energiekonzerne behaupten, die Regenerativen und die Solarenergie seien unwirtschaftlich, dann betreiben sie Volksverdummung. Die Atomkraftwerke sind doch nur einige Jahre länger am Netz.
Wo ist das Problem?
Engelhardt: Dadurch gewinnen die großen vier Stromkonzerne Zeit und zocken die Verbraucher länger ab. Sie setzen die staatlich geschenkten Milliarden weiterhin in den Ausbau des auf zentrale Energiegewinnung ausgelegten Versorgungsnetzes. Wir, die Energieverbraucher, auch unsere Industriebetriebe, bleiben über weitere Jahrzehnte in Abhängigkeit der großen Stromkonzerne. Der dringend notwendige Strukturwandel mit den großen Chancen für Vollbeschäftigung und Umwelt bleibt aus. Ich bin mir sicher: Die Menschen wollen und brauchen keine Atomkraftwerke.








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