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Ulm News, 20.04.2016 20:00

20. April 2016 von Ralf Grimminger
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interSPA-Gruppe steigt aus dem Donaubad aus - Badpächter verlängert Vertrag mit Städten Ulm und Neu-Ulm nicht


Die interSPA-Gruppe wird den Pachtvertrag für das Donaubad Wonnemar, das Freibad und die Eislaufanlage mit den Städten Ulm und Neu-Ulm nicht verlängern. Das gab interSPA-Geschäftsführer Volker Kurz am 20. April 2016 bekannt. Hauptgrund des Ausstiegs der Gruppe, die in Deutschland sieben Bäder betreibt, sind Differenzen über die Finanzierung der Folgen der anstehenden Umbauarbeiten im Bad. „Auch nach langwierigen Verhandlungen mit den Städten sehen wir leider keine Möglichkeit, das Bad unter diesen für uns finanziell unannehmbaren Bedingungen weiterzuführen“ bedauert Volker Kurz. Die Städte als Eigentümer der Anlage haben die "Entscheidung ohne Grollzur Kenntnis genommen", wie der Ulmer OB Gunter Czisch betonte. 

 Der Vertrag zwischen dem Badpächter interSPA und den Städten Ulm und Neu-Ulm als Eigentümer der Immobilie endet regulär am 31. Dezember 2016. interSPA ist seit dem 1. Januar 2011 Pächter des Donaubad Wonnemar. Zuvor hatten die Städte Ulm und Neu-Ulm als Eigentümer der Immobilie das heruntergewirtschaftete ehemalige „Atlantis“-Bad für rund 10 Millionen Euro instandgesetzt und einen neuen Saunabereich gebaut. Ende 2015 hätte der zum 31. Dezember 2016 endende Vertrag von Seiten des Betreibers um weitere vier Jahre verlängert werden sollen.
Doch die Verhandlungen der Parteien darüber gerieten ins Stocken. Grund hierfür waren Unstimmigkeiten über die zwangsläufig anfallenden Ausfallzeiten. Die Städte planen, das Bad mit einem rund 2,7 Millionen Euro teuren Umbau im Thermalbereich aufzuwerten. Im Zuge des Umbaus müsste das Bad mindestens elf Wochen geschlossen werden.
Das Angebot der Städte lag rund 200. 000 Euro unter der Forderung von interSPA. Diese hohe Summe will Kurz nicht zusätzlich übernehmen, zumal das Unternehmen bereits aus eigener Tasche hohe Planungskosten und das Projektmanagement für die Städte übernommen hat.  „Da wir lediglich Pächter des Bades sind und die Vertragsverlängerung nur über vier Jahre läuft, sind wir nicht bereit, noch mehr Geld in das Bad zu stecken, obwohl es uns sehr am Herzen liegt“  begründete interSPA-Geschäftsführer Volker Kurz die Entscheidung für den Ausstieg.
Seit 2011 habe interSPA rund 1,7 Millionen Euro aus eigenen Mitteln für Instandhaltung und Attraktivierung am Standort Ulm/Neu-Ulm gezahlt. „Das waren Sanierungen, die eigentlich Aufgabe der Städte waren“, kritisiert Kurz. Insgesamt habe das Donaubad Wonnemar in den letzten fünf Jahren ein Minus im siebenstelligen Bereich erwirtschaftet. Als Geschäftsführer der Gruppe könne er nicht mehr verantworten, dass ein weiteres Geschäftsjahr mit hohem Verlust dazukommt. Von den Städten fühlt sich Kurz ungenügend informiert. „Uns wurde damals ein technisch veraltetes Bad übergeben, obwohl zugesichert wurde, dass alles in Ordnung sei“. 
Der Betrieb des Erlebnisbads an der Donau ist für interSPA  sehr aufwändig. So erfordern die technisch anspruchsvollen und anfälligen Anlagen einen hohen Personal- und Materialaufwand. Kurz fühlt sich von den Vertretern der Städte nicht ausreichend unterstützt, teilweise sogar gegängelt. So stoppte das Neu-Ulmer Ordnungsamt überraschend den bei den Teilnehmern sehr beliebten Salsa-Abend im Bad-Restaurant „New Wave“, der seit fünf Jahren zwei Mal im Monat unbeanstandet abgehalten wird. Das Neu-Ulmer Ordnungsamt hatte jetzt  festgestellt, dass Tanzen nach dem Bebauungsplan zwar in der Eislaufanlage erlaubt ist, nicht aber im 30 Meter entfernten Restaurant.
Für Badegäste und die rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die  am Mittwoch zeitgleich wie der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch von Kurz informiert wurden, hat diese Entscheidung zunächst keine Auswirkungen. Die Städte können jetzt eine – allerdings zeitaufwändige - europaweite Ausschreibung nach einem neuen Betreiber veranlassen oder ab Januar 2017 das Bad – wie von einigen Medien und Gemeinderäten gefordert – selbst betreiben.
  Das Donaubad Wonnemar Ulm/Neu-Ulm ist eines der gr& amp;amp; amp;ouml;ßten Freizeitbäder im S&am p;amp;am p;amp;am p;amp;am p;uuml;den Deutschlands mit einer Gesamtfläche (mit Flächen im Freien) von 67 000 Quadratmetern. Das Donaubad Wonnemar bietet eine 2000 Quadratmeter große Wasserlandschaft mit Wellenbad, Sportschwimmbecken, Thermalbecken, Kinderbecken und Whirlpool sowie fünf Wasserrutschen. Zusätzlich gibt  es ein Dampfbad, mehrere Liegelandschaften, drei gastronomische Bereiche und eine Saunalandschaft mit sechs verschiedenen Saunen, außergewöhnlichen Ruhebereichen und Warm- und Kaltwasserbereichen auf der Dachterrasse. Zum Erlebnisbad gehört das Donaufreibad Wonnemar mit großer Liegewiese, Schwimmbecken und Sprungturm sowie die Eislaufanlage Donau-Ice-Dome Wonnemar. Centermanager ist Antonius Junker. Das DonaubadWonnemar zählt zur InterSPA-Gruppe mit Sitz in Stuttgart, die in Deutschland neben dem Standort Ulm/Neu-Ulm sechs weitere große Freizeitbäder betreibt.

OB Czisch: Entscheidung ohne Groll zur Kenntnis genommen

 Die Städte Ulm und Neu-Ulm haben die Entscheidung der interSPA-Gruppe, den Pachtvertrag für das Wonnemar, das Donaufreibad und die Eislaufanlage nicht über 2016 hinaus für weitere vier Jahre zu verlängern, „ohne Groll zur Kenntnis genommen“, wie Oberbürgermeister Gunter Czisch sagte. „Wir haben uns bereits auf dieses Ergebnis vorbereitet.“ Beide Oberbürgermeister betonten, dass man lange und intensiv mit interSPA über Rahmenbedingungen für die geplante Erweiterung des Thermalbereichs verhandelt habe. Obwohl Einigkeit über die grundsätzliche Notwendigkeit des mit 2,7 Millionenen Euro veranschlagten Umbaus bestanden habe, habe man sich nicht über einen finanziellen Ausgleich bei den für den Umbau anfallenden Schließzeiten des Bades einigen können. Ein letztes Angebot der beiden Städte sei von der interSPA, als für das Unternehmen wirtschaftlich nicht tragbar, abgelehnt worden.
„Wir müssen nun überlegen, wie wir das Donaubad ab Ende des Jahres weiter führen wollen“, so Oberbürgermeister Gerold Noerenberg. „Hierüber werden wir uns mit der Politik beraten müssen.“ Am 28. April soll der Ulmer Hauptausschuss unterrichtet werden, in Neu-Ulm wird die Verwaltung am 11. Mai im Stadtrat berichten. Ab Januar kommenden Jahres wird die eine Gesellschaft der beiden Städte vorläufig den Betrieb der Freizeitanlagen übernehmen. Wie es danach mit dem Betrieb von Freizeitbad, Freibad und Eislaufanlage weitergeht - ob ausgeschrieben und ein neuer Betreiber gesucht wird oder die Städte die Anlagen selber mittelbar betreiben-  darüber entscheiden der Ulmer Gemeinderat und der Stadtrat von Neu-Ulm.



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