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Ulm News, 19.02.2016 10:28

19. Februar 2016 von Ralf Grimminger
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Metall- und Elektroindustrie: Erhöhung der Tarifentgelte seit dem Jahr 2000 um mehr als 50 Prozent


Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie warnen Tarifpartner vor überzogener Tarifforderungen. Die Tarifentgelte sind seit dem Jahr 2000 um mehr als 50 Prozent erhöht worden. Götz Maier: „Für viele unserer Betriebe ist daher das Ende der Fahnenstange längst erreicht, dies ist definitiv die falsche Zeit für weitere Höhenflüge.“

Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie, SÜDWESTMETALL der Region Ulm, Biberach, Alb-Donau und dem südöstlichen Teil Sigmaringens haben die IG Metall davor gewarnt, mit einer überzogenen Forderung in die Tarifrunde 2016 zu ziehen. „Wer angesichts der bisher empfohlenen fünf Prozent von einer ‚moderaten‘ Forderung spricht, hat den Bezug zur Realität verloren“, sagte Götz Maier, Geschäftsführer der Südwestmetall Bezirksgruppe Ulm: „Die Tarifentwicklung der letzten Jahre hat unseren Betrieben einen massiven Kostenschub beschert, der nicht mehr durch große Produktivitätssprünge aufgefangen werden konnte“, sagte Maier, „für viele unserer Betriebe ist daher das Ende der Fahnenstange längst erreicht, dies ist definitiv die falsche Zeit für weitere Höhenflüge.“

In der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) sind die Tarifentgelte seit dem Jahr 2000 um mehr als 50 Prozent erhöht worden, allein seit 2012 um 14 Prozent. „Was bei den Beschäftigten als Plus im Geldbeutel ankommt, schlägt sich jedoch bei den Unternehmen als höhere Kosten nieder“ sagte Maier. Da die Produktivitätszuwächse nur noch gering ausgefallen seien, hätten die Unternehmen an ihren inländischen Standorten erheblich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. „Die Konsequenzen sind bereits sichtbar. Die Produktion im Inland stagniert, einfachere Jobs sind bereits verloren gegangen, neue entstehen fast nur noch im Ausland, wo auch ein immer größerer Anteil der Gewinne herkommt“, so Maier. Beispielsweise lag 2007 der Anteil an Geringqualifizierten in der heimischen Metall- und Elektroindustrie noch bei 25 Prozent. 2014 waren es nur noch 22 Prozent an-und ungelernte Mitarbeiter.

Zwar gehe es der Metall- und Elektroindustrie insgesamt noch recht gut, doch dies träfe längst nicht auf alle Unternehmen zu. So hätten im vergangenen Jahr fast 40 Prozent der M+E-Betriebe bundesweit nicht einmal eine Umsatzrendite von zwei Prozent erreicht, mehr als ein Viertel schreibe eine schwarze Null oder gar Verluste, so Vetter: „Diesen Irrwitz muss man sich einmal vor Augen führen: Zwei Prozent Rendite bedeuten, dass ich 100 Euro investiere, Leute beschäftigte und ein hohes unternehmerisches Risiko eingehe, um am Ende zwei Euro Nettoverdienst zu erhalten, mit denen ich dann Investitionen für neue Innovationen tätigen muss, sonst falle ich auf dem Weltmarkt hinten durch.“ Maier verwies zudem auf die erheblichen konjunkturellen Risiken: „Auch niedrige Ölpreise, niedrige Zinsen und ein schwacher Euro, die uns derzeit in die Hände spielen, sind kein Dauerzustand. Wenn wir aber in eine Krise geraten, werden die Unternehmen kaum mehr wie 2008/09 alles daran setzen können, die Beschäftigung zu halten.“

Insbesondere in Betrieben mit einem hohen Anteil von Lohnkosten – in der Spitze über 50 Prozent – bereite daher die Weitergabe von Tariferhöhungen schon seit Jahren große Probleme, sagte Maier: „Die Beschäftigten und die Betriebsräte in diesen Unternehmen wissen das sehr wohl. Ich hoffe, dass ihre Stimmen bei der Entscheidungsfindung der IG Metall auch Gewicht haben – und nicht nur die einiger lautstarker Schwergewichte.“ Wenn der Gewerkschaft wirklich daran gelegen sei, die Tarifbindung wieder zu erhöhen und zu stärken, müsse sie ihre Strategie ändern: „Mit Tarifabschlüssen jenseits der Vernunft wird sie keine Unternehmer dafür begeistern, Tarifverträge zu unterschreiben. Im Gegenteil: Die Gefahr weiterer Tarifflucht wächst. Das wollen auch wir nicht, um mit dem Manteltarifvertrag sinnvolle und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.“



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