240 000 Besucher beim 49. Montreux Jazz Festival - 92 000 verkaufte Tickets - Fans und Musiker von Montreux-Esprit begeistert

Nach 16 Tagen musikalischer Spannung ist klar, dass die 49. Ausgabe des Montreux Jazz Festival geprägt war von andauerndem Sonnenschein und – bei einer geschätzten Besucherzahl von 240 000 Personen – einem nicht minder präsenten Publikum, womit man sich tendenziell im Bereich der Zahlen von 2013 befindet. Mit 92 000 verkauften Tickets und einer sehr positiven Food & Beverage-Bilanz konnte das Budget eingehalten werden. Die drei Hauptsäle sowie die Gratisbühnen fanden regen Zulauf. Nach den im Jahr 2013 vorgenommenen strukturellen Veränderungen kann die diesjährige Festivalausgabe 2015 bestätigen, dass die erwähnten Anpassungen mittlerweile auf breite Zustimmung stossen.

Breites musikalisches Spektrum

Zudem konnte auf den Bühnen, in den Sälen und auf den Uferanlagen eine von allen ausgestrahlte Ruhe und Gelassenheit beobachtet werden. Die positive Art und Weise, in der das Publikum die Programmgestaltung dieser 49. Ausgabe aufgenommen hat, bestätigt das Festival in der Absicht, musikalische Genres und Generationen zu vermischen: Historische und vertraute Duos vermochten die Zuschauer anzuziehen und zu überzeugen; grosse und überwältigende Bühnenshows standen im Kontrast zu Künstlern, die wiederum in einem sehr intimen Rahmen zu bestaunen waren; und besonders im Montreux Jazz Lab hat eine neue Generation von Künstlern, die vom Festival sehr aufmerksam verfolgt wird, für frischen Wind gesorgt.

Einzigartiger Esprit

Diese 49. Ausgabe ist auch dadurch gekennzeichnet, dass in Montreux immer wieder ganz aktuelle Musik integriert wird. Die Künstler können auf fruchtbarem Boden davon profitieren, einander in familiärer Atmosphäre widerzusehen, neue Begegnungen zu machen und zu improvisieren – über alle Generationen hinweg: Z.B. John McLaughlin, der von Carlos Santana auf die Bühne eingeladen wurde, oder der beatmaker Fakear, der sich bei einem Stück seines Konzerts im Montreux Jazz Lab die Bühne mit der jungen Engländerin Rae Morris geteilt hat. Zu den Jam Sessions, die teilweise bis 5 Uhr morgens gedauert haben, gesellten sich Künstler wie Avishai Cohen, The NPG Hornz, die Musiker von Dianne Reeves und von Tony Bennett & Lady Gaga; es gab auch ein Treffen zwischen den Kooks und alt-J. Um es mit den Worten von Steve Lukather (Toto) zu sagen: „This is exactly why I love Montreux: it is because I can meet all my friends.”
In diesem Sinne hat auch Quincy Jones – quasi während der gesamten Festivaldauer anwesend – regelmässig seine Künstlerfreunde sowie junge Talente, die ihm viel bedeuten, dem Publikum vorgestellt und sie angekündigt. Die Künstler haben während diesen 16 Tagen oft den warmen Empfang gelobt – eine Tradition, auf die viel Wert gelegt wird.
Das Erbe des Gründers besteht auf natürliche Art und Weise fort, z.B. auch durch das Chalet von Claude Nobs in Caux. Dieses Jahr sind viele Künstler mehrere Tage in Montreux geblieben und haben sich Zeit genommen, die Geschichte des Festivals besser kennenzulernen, wobei sie während ihrer Tour so gleichzeitig auch etwas Ruhe und Ablenkung finden konnten. Sam Smith, der dort oben einige Konzertarchive entdeckt hat, hat sich – wie damals Marvin Gaye – dazu entschieden, dass auch sein Konzert aufgenommen werden soll: “I want to be part of this”.

Preisträger des Montreux Jazz Competitions

Die von der Montreux Jazz Artists Foundation organisierten Wettbewerbe in den Bereichen Klavier, Gitarre und Gesang haben junge Talente aus der ganzen Welt belohnt: Der Brasilianer Pedro Martins gewann die Socar Montreux Jazz Electric Guitar Competition; der Chinese Dai Liang aka A Bu ist Preisträger der Parmigiani Montreux Jazz Solo Piano Competition und die Russin Alina Engibaryan konnte sich in der Shure Montreux Jazz Voice Competition durchsetzen. Der Publikumspreis „Prix du Public UBS“ wurde an die junge srilankische IndieFolk-Sängerin Amiyna Farouque vergeben. Zusammen mit den Zweit- und Drittplatzierten dieser Wettbewerbe werden die Gewinner an der zweiten Ausgabe der Montreux Jazz Academy teilnehmen. Es handelt sich um eine Herbstresidenz, die vom 5. bis 11. Oktober 2015 stattfinden wird und junge Talente begleitet. Yaron Herman wird musikalischer Direktor sein, Al Jarreau einer der Mentoren des Projekts. Die Tickets für die Konzerte der Montreux Jazz Academy sind bereits jetzt erhältlich unter www.mjaf.ch.

Auf dem Weg zum 50-jährigen Jubiläum

Das anstehende Ereignis hat zum Austausch angeregt und war anlässlich dieser 49. Ausgabe das Thema vieler Gespräche. Während verschiedene Künstler den Wunsch äussern, daran teilzunehmen, arbeitet das Festival an Aktivitäten und künstlerischen Projekten, mit denen der symbolische Schritt in die Zukunft und die Geschichte eines halben Jahrhunderts Live-Musik gefeiert werden soll.