Ulm News, 14.11.2014 16:51
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel verspricht SHU Unterstützung bei EU-Kommission

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel besuchte am Freitagmittag die SHU Schwäbische Härtetechnik Ulm im Industriegebiet Donautal. Hauptthema beim Unternehmensbesuch des Ministers war die EEG-Umlage. Die Branche der Härtereien ist nach der aktuellen Liste der EU-Kommission bei der EEG-Umlage nicht mehr begünstigt. Das würde für das engergieintensive Unternehmen SHU bis zu 18 Millionen Euro Mehrkosten bedeuten. "Das ist existenzgefährend", sagte SHU-Inhaber Hugo Burgmaier. Sigmar Gabriel versprach, sich für eine Korrektur und damit die Aufnahme der Branche in die Liste einzusetzen.
Firmenchef Hugo Burgmaier informierte den Wirtschaftsminister bei einem Rundgang durch die Produktionshallen, dem sich auch Oberbürgermeister Ivo Gönner, der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir und der CDU-Bundestagabgeordnete Waldemar Westermayer angeschlossen hatten, über den mittelständischen Betrieb. 1979 von Hugo Burgmaier gegründet, ist die SHU Schwäbische Härtetechnik Ulm zusammen mit dem Schwesterunternehmen EHT in Erbach inzwischen mit aktuell 830 Mitarbeitern eine der größten inhabergeführten Lohnhärtereien Deutschlands. Zur Firmengruppe gehören außerdem die Spedition BTL im Donautal und STP Strahltechnik in Pliezhausen. Zu den Kunden des Unternehmens zählen die großen Autobauer ebenso wie Anlagen- und Maschinenbauunternehmen, für die die Härterei als Dienstleister tätig ist: Durch Erhitzen und Abkühlen werden Metallteile härter, verschleißfester und witterungbeständiger. Das Erhitzen und Abkühlen ist sehr energieintensiv.
Grund des Besuchs von Sigmar Gabriel war denn auch die Neuregelung bei der EEG-Umlage. Denn in der aktuellen Liste, im April diesen Jahres aufgestellt, sind allgemein Härterei-Unternehmen nicht mehr aufgeführt. Die Branche gilt nach Einschätzung der EU-Kommission nicht mehr als energieintensiv. Hugo Burgmaeier erklärte dem SPD-Wirtschaftsminister im Rahmen eines persönlichen Gesprächs, warum dem nicht so ist. Demnach werden bei der SHU 80 Prozent der Betriebskosten für Strom und Gas ausgegeben. Bislang sei das Unternehmen noch "EEG-begünstigt". Fallen diese Begünstigungen weg, müsse die SHU 15 bis 18 Millionen Euro mehr für Strom und Gas bezahlen. "Das gefährdet die Existenz und den Standort", verdeutlichte Hugo Burgmaier die Situation, und fügte hinzu: "Das geschieht nicht wegen Managementfehlern, sondern allein aufgrund der Veränderung der Rahmenbedingungen". Die Schwäbische Härtetechnik Ulm habe eine gute Auftragslage und große Aufträge in Aussicht. Deswegen plane das Unternehmen eine weitere Erweiterung mit dem Werk 4, mit dem weitere 240 Arbeitsplätze geschaffen werden. Doch solange die Härterei keine Klarheit über die Neuregelung der EEG-Abgabe beziehungsweise keine Vergünstigungen mehr erhalte, könne er nicht bauen und investieren, sagte Burgmaier. Wie lange er noch warten könne? "Bis Ende des Jahres", sagte Burgmaier. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der sich gut 100 Minuten Zeit nahm für den Firmenbesuch im Ulmer Donautal zollte zunächst dem Unternehmer Burgmaier "einen Riesenrespekt" für seine Energie und den Tatendrang und lobte dann das "sehr, sehr erfolgreiche" Unternehmen SHU. Die "exzellente Qualität" gelinge nur über "viel Gas und Strom". Gabriel: "Das habe ich heute erkannt". Er wolle nichts versprechen, er werde aber schon nächste Woche bei der EU-Kommission das Thema vortragen. ""Es ist mein Wunsch, das zu korrigieren und die Kommission umzustimmen", sagte der Wirtschaftsminister und Vize-Kanzler. Das nahm SHU-Chef Burgmaier erfreut zur Kenntnis. Er sieht die Lage nämlich dramatisch. "Wenn das für die gesamte deutschen Branche nicht korrigiert wird, wandern die Härtereien alle ins Ausland ab".
Gabriels Äußerungen erfreuten den Ulmer Firmenchef jedenfalls. So fiel die Verabschiedung auch sehr freundschaftlich - mit einer engen Um
armung - aus, ehe der Minister im Konvoi zum nächsten Termin brauste.









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