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Ulm News, 06.02.2014 07:00

6. Februar 2014 von Ralf Grimminger
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Alternsforschung unter neuer Flagge: Prof. Hartmut Geiger übernimmt Abteilungsleitung Molekulare Medizin


Kontinuität in der Ulmer Alternsforschung: Professor Hartmut Geiger hat die Leitung der Abteilung Molekulare Medizin übernommen und kann damit längerfristig an den Standort gebunden werden. Er folgt somit auf Professor Karl Lenhard Rudolph, der inzwischen Wissenschaftlicher Direktor des „Leibniz-Instituts für Altersforschung Fritz-Lipmann-Institut“ in Jena ist.

Geiger leitete bisher die Klinische Forschergruppe 142 „Molekulare und zelluläre Alterung“ an der Ulmer Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie. Jetzt arbeiten der Biochemiker und seine Mitarbeiter unter neuer Flagge weiter. Die Stammzellbiologie bleibt Schwerpunkt der Abteilung, allerdings soll sie den Namenszusatz „Stem Cells and Aging“ erhalten. „Mit der Übernahme der Abteilungsleitung durch Professor Geiger wird die Qualität und Sichtbarkeit des wichtigen Schwerpunkts Alternsforschung an der Universität Ulm verfestigt“, freut sich Professor Axel Groß, Vizepräsident für Forschung und Informationstechnologie an der Universität Ulm. Unterstützt durch das Rückkehrerprogramm der Krupp-Stiftung und der German Scholars Organization war Hartmut Geiger 2008 aus den Vereinigten Staaten an die Universität Ulm gekommen. Fast neun Jahre lang hatte er am Cincinnati Children’s Hospital Medical Center geforscht. Noch heute betreibt er dort ein kleines Labor, die ehemaligen Kollegen um Professor Yi Zheng sind weiterhin wichtige Kooperationspartner. „Die Universität Ulm schien mir der beste Platz für die Alternsforschung zu sein. Zudem wollten wir als Familie zurück nach Deutschland“, begründet der dreifache Vater die Rückkehr nach Europa. Kürzlich hat er einen Ruf nach Cincinnati abgelehnt. Hartmut Geiger ist ein international geachteter Wissenschaftler in der Stammzellforschung. Und auch nach 15 Jahren ist er von den „Alleskönnern“, die Zellen im gesamten Körper reparieren, ebenso fasziniert wie beim allerersten Blick durchs Mikroskop. Über die Forschung zur Blutbildung war der Wissenschaftler zu seinem jetzigen Schwerpunkt, der Alterung adulter Blutstammzellen, gekommen: „Irgendwann fand ich es einfach interessanter, wie Stammzellen vergehen als wie sie entstehen.“ Zur Erinnerung: Für den Erhalt von Organen und Geweben sowie für das blutbildende System spielen adulte Stammzellen eine wichtige Rolle. Im Zuge der asymmetrischen Teilung entstehen aus diesen körpereigenen „Mechanikern“ eine regenerierte Stammzelle und eine ausdifferenzierte Körperzelle. Wenn Stammzellen altern, funktioniert die Rundumerneuerung immer schlechter. Hartmut Geiger bezeichnet die Alterung als „Macke in der perfekten Stammzellwelt.“ Sie umzukehren könnte zum gesunden Altern beitragen. In ihrer jüngsten Nature-Publikation (das Universitätsklinikum berichtete) weisen Forscher um Geiger nach, dass Blutstammzellen im Alter auf ein anderes Signalübermittlungssystem umstellen. Gelingt es, den dafür verantwortlichen Eiweißstoff zu hemmen, werden die Alleskönner wieder jung und können Körperzellen besser reparieren. Wie funktioniert Stammzellalterung genau? Und an welchen Schrauben muss man drehen, um den Alterungsprozess aufzuhalten? Über die Jahre hat sich die Arbeit des Lebenswissenschaftlers von der Grundlagenforschung zur Zukunftsdisziplin gewandelt, die Hoffnung auf neue Therapien weckt. Bei allen wissenschaftlichen Erfolgen betont Hartmut Geiger, dass Lebensverlängerung keineswegs Ziel seiner Forschung sei, sondern eher ein gesünderes Altern. Eines Tages könnten zum Beispiel altersbedingte Immunschwächen, Blutarmut und bestimmte Leukämien besiegt werden. Erste therapeutische Anwendungen aus der Stammzellforschung erwarte er in einigen Jahrzehnten: „Womöglich erleben wir noch, dass Teilbereiche des Gewebezerfalls aufgehalten werden“, prognostiziert der Forschungsprofessor. Auf dem Weg dahin hofft er, ein „Aging Research Center“ in Ulm zu etablieren. In diesem international sichtbaren Zentrum sollen die Aktivitäten zur Alternsforschung gebündelt werden. Dazu gehören unter anderem Forschungsvorhaben mit dem Universitätsklinikum und das Graduiertenkolleg zu zellulären und molekularen Mechanismen des Alterns. „Da es kein Studium ,Alternsforschung‘ gibt, ist das Kolleg besonders bedeutend, um Nachwuchswissenschaftler zu rekrutieren“, betont Geiger. In Zusammenarbeit mit der Internationalen Graduiertenschule für Molekulare Medizin liefen derzeit elf Promotionsprojekte – von altersspezifischen Krankheitsbildern bis zu molekularen Mechanismen der Alterung.



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