Ulm News, 04.06.2013 18:20
Bienvenidos a Alemania! Handwerkskammer Ulm empfängt Azubis aus Spanien


Beschreibung: Einen warmen Empfang für die neun jungen Spanier bereiteten Raimund Becker (2.v.r.oben), Konrad Mezger (rechts oben) und Dr. Tobias Mehlich (links).
Fotograf: bildwerk89

Bundesministerin Ursula von der Leyen (CDU) und ihre spanische Kollegin unterzeichneten in der vergangenen Woche ein Ausbildungsabkommen. 5000 junge Spanier sollen in den nächsten vier Jahren einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in Deutschland bekommen.In Ulm wurden jetzt die ersten Azubis aus Spanien begrüßt.
Azubis aus Spanien. Ein Gedanke, der Konrad Mezger vom Ausbildungsbetrieb Geiger + Schüle Bau GmbH schon beim Spanienurlaub vor zwei Jahren gekommen ist, als er jungen und tatkräftigen Spaniern beim Fußballspielen zuschaute. „Solche Kerle könnte ich gebrauchen“, sagte er sich. In dieser Woche nun war es soweit: neun junge Männer aus Andalusien holte die Handwerkskammer nach Ulm und gehört damit bundesweit zu den Vorreitern des Projekts „Azubis aus Spanien“. Das Projekt ist bei der Kammer ein Baustein von vielen, um den Fachkräftemangel im Handwerk zu beheben. „Im letzten Jahr konnten wir 350 Lehrstellen nicht besetzen“, sagte Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Die Konjunkturaussichten im Handwerk sind aber dauerhaft gut, wir brauchen junge Fachkräfte.“ Während in Spanien die Jugendarbeitslosigkeit auf einem Rekordniveau von 56 Prozent liegt, können im Bezirk der Handwerkskammer Ulm viele Betriebe ihre Lehrstellen nicht besetzen. „Unser Motto heißt: Lasst tausend Blumen blühen“, sagte Tobias Mehlich. „Auf der Suche nach Fachkräften gehen wir viele Wege und feiern Erfolge in vielen kleinen Schritten. Wir haben eine Ausbildungsberaterin für türkische Jugendliche, Bildungspartnerschaften mit Schulen oder Infostände auf Messen und Festivals, um die Jugendlichen zu erreichen.“ Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, sagte bei seiner Begrüßung der jungen Spanier: „Es ist unser langfristiges Ziel, einem europäischen, grenzübergreifenden Arbeits- und Ausbildungsmarkt näher zu kommen. Das könnte den jungen Menschen in anderen Ländern vielleicht neue Perspektiven eröffnen. Wenn wir mehr Mobilität wünschen, dann müssen wir sie bei diesen großen Schritten unterstützen. Mit dem Förderprogramm haben wir ein sinnvolles Instrument dafür.“
Konrad Mezger, Geschäftsführer der Firma Geiger + Schüle, sagte: „Wir brauchen nicht noch mehr Akademiker, sondern anpackende Jugendliche fürs Handwerk“. Also wurden Nägel mit Köpfen gemacht und die win-win-Situation aus einem gemeinsamen Europa ins Handwerk übertragen. Sowohl für Betriebe, Mitarbeiter als auch die Azubis selbst könne es nur Gewinner geben, so Mezger.
Finanzielle Unterstützung erfahren die jungen Spanier über das Förderprogramm „The Job of my Life“, mit dem das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit die Berufsausbildung junger Arbeitsloser aus Europa in Deutschland unterstützt. Damit sich die Spanier in Ulm wohlfühlen, legt sich die Handwerkskammer ins Zeug: sie sorgt für die Unterbringung im eigenen Internat, bringt Betrieb und Azubis zusammen und kümmerte sich um einen warmen Empfang mit Stadtführung und Willkommens-Essen.
Auch die kulturelle und soziale Integration soll klappen. Unterstützt wird die Handwerkskammer von der Spanischen Vereinigung Ulm/Neu-Ulm e.V. „Wir haben ein großes Interesse daran, dass Sie sich in unserem Land wohlfühlen. Wir wollen, dass Sie hier nicht nur arbeiten, sondern auch leben können und zu spanischen Ulmern werden“, sagte Mehlich zu den jungen Andalusiern.
Am Tag nach der offiziellen Begrüßung haben die jungen Spanier zwischen 20 und 25 Jahren ihren Sprachkurs beim Internat
ionalen Bund (IB) aufgenommen. Anschließend folgt ab dem 1. Juli ein vorbereitendes, zweimonatig es Betriebspraktikum bei der Firma Geiger + Schüle Bau GmbH in Kombination mit einem begleitenden Sprachkurs beim IB.
Die Azubis sind dann wöchentlich zwei Tage im Betrieb und vier Tage im Sprachkurs. Im September beginnt die eigentliche Ausbildung. Ihre dreijährige Lehre absolvieren die Spanier in SHK- und Bauberufen, wie z.B. Anlagenmechaniker, Rohrleitungsbauer oder Gleisbauer bei den Firmen Geiger + Schüler und Scheffler.








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