Achtung! Die Wölfe kommen - ratiopharm ulm empfängt Aufsteiger Mitteldeutscher BC

 Spätestens nach ihrem furchtlosen Auftritt gegen den FC Bayern München sollte die Liga gewarnt sein. Denn der Aufsteiger, der über eines der kleinsten Budgets der Beko BBL verfügt, unterlag dem Liga-Krösus aus München (8 Millionen Euro) nur mit mageren zwei Punkten Differenz. „Das wird kein einfaches Spiel“, macht dann auch Head Coach Thorsten Leibenath deutlich, dass er die „Wölfe“ nicht auf die leichte Schulter nimmt. Das bestätigt auch Lance Jeter und nimmt dabei sich und seine Teamkollegen in die Pflicht. „Es darf uns nicht passieren, dass wir wieder so einen langsamen Start wie gegen Hagen hinlegen“, so Jeter. Denn beim letztlich ungefährdeten Sieg über Phoenix Hagen (90:78) waren die Ulmer zunächst mit 0:12 in Rückstand geraten und hatte sich so das Leben selbst schwer gemacht. „Eine bessere Leistung“, fordert deshalb auch Trainer Leibenath von seiner Mannschaft.
Dabei sollten Fans und Team gleichermaßen keinen Selbstläufer erwarten: Die Truppe von Trainer Silvano Poropat, der Ludwigsburg 2008 in die Playoffs führte, präsentiert sich bisher als unangenehmer Gegner. Die beiden Topscorer, der 1,94 Meter große Shooting Guard Chad Timberlake (12,3 PpS) und der wieselflinke Point Guard Sharaud Curry (12,2) gehen einem Team voran, das zu einem Großteil aus Spielern besteht, die auch schon bei der ProA-Meisterschaft im Sommer 2012 gemeinsam auf dem Parkett standen. „Sie spielen, wie man es von einem Aufsteiger erwartet: furchtlos, sehr intensiv und teamorientiert“, beschreibt Leibenath. Wenngleich der MBC in einigen Teamstatistiken am unteren Ende des Mannschaftsvergleiches zu finden ist (Punkte 71,5 , 16. / Assists 8,0, 18. / Feldwurfquote 41,8 % 17. / Dreierquote 27 %, 18.), so können sich die Weißenfelser über eine Pole-Position freuen: Die 10,7 Turnover pro Spiel sind absoluter Rekord der Beko BBL, so gut passt kein anderes Team auf das Spielgerät auf. „Das ist als Ausdruck der guten Arbeit der Coaches zu verstehen“, erklärt Leibenath. „Wenn einem Team, das am unteren Ende der Tabelle steht, so wenige Ballverluste passieren, spricht das für dessen Spielkultur.“ Es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich die Resultate einstellten, glaubt Leibenath. Denn aus sechs Partien fuhren die Mitteldeutschen erst einen Sieg ein: in Frankfurt gewannen sie am dritten Spieltag mit 71:68. Zuletzt unterlagen sie zuhause Tübingen mit 57:72 und Trainer Poropat musste feststellen, dass sein Team dem Druck des Gewinnen-Müssens nicht stand hielt.
Das wird in Ulm anders sein, hier werden die Gäste befreit aufspielen können. „Es ist immer einfacher aus der Underdog-Position agieren zu können“, weiß auch Leibenath und sagt dennoch: „Wir wollen uns spielerisch weiterentwickeln.“
Auch Lance Jeter, der seine Rolle im Team mit knapp 3 Assists (bei nur 1,5 Turnovern) und soliden 8 Punkten pro Spiel gefunden hat, sagt: „Wir dürfen nichts als selbstverständlich erachten, sondern sollten immer spielen, als ob es unsere letzte Chance sei.“