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Ulm News, 26.02.2025 06:30

26. February 2025 von Thomas Kießling
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Vierstündigen Thriller in der Tischtennis-Bundesliga


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Fotograf: Tischtennis-Bundesliga

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Borussia Düsseldorf hat am 18. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) seine Favoritenrolle unterstrichen und einen souveränen 3:1-Auswärtssieg beim ASC Grünwettersbach eingefahren. Zwischen dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell und dem 1. FC Saarbrücken TT entwickelte sich hingegen ein wahrer Thriller. Über vier Stunden packender Tischtennissport, dramatische Wendungen und knallharte Duelle. Am Ende behielt Fulda mit einem 3:2 die Oberhand und geht gemeinsam mit Düsseldorf einen wichtigen Schritt in Richtung Play-offs.
Gleich im ersten Einzel zeigte sich, warum Düsseldorf derzeit zu den dominierenden Teams der Liga zählt. Die aktuelle Nummer neun der Weltrangliste, Dang Qiu, traf auf Guilherme Teodoro – ein Duell, das auf dem Papier eine klare Angelegenheit sein sollte. Qiu kam mit einer beeindruckenden Bilanz von 11:1 Siegen nach Grünwettersbach und bewies auch an diesem Abend, warum er zu den stärksten Spielern der Liga gehört.
 
Doch Teodoro startete couragiert und schien sich vorgenommen zu haben, den Favoriten zu überraschen. Der Brasilianer zeigte zu Beginn starke Aktionen und ging mit 1:0 in Führung, Qiu jedoch ließ sich davon nicht beirren. In den nächsten drei Sätzen ließ der 28-jährige Penholder-Spieler nichts mehr anbrennen und brachte Düsseldorf damit in Führung.
 
Nach Quius Erfolg lag es an Kay Stumper, die Düsseldorfer Führung auszubauen. Der 21-Jährige traf auf Rafael Turrini, der von Beginn an mutig agierte und sich den ersten Satz mit 11:7 sicherte. Doch Stumper blieb ruhig, fand seinen Rhythmus und glich souverän mit 11:4 aus. Im dritten und vierten Satz entwickelte sich ein packendes Duell auf Augenhöhe, doch Stumper bewies in den engen Satzphasen Nervenstärke und setzte sich in den nächsten beiden Sätzen mit 11:9 und 12:10 durch.
 
Walther schlägt Boll – und entfacht die Hoffnung
 
Die Partie schien bereits entschieden, doch dann folgte der große Moment von Ricardo Walther. Der ehemalige Düsseldorfer traf auf seinen alten Weggefährten Timo Boll. Der erste Satz ließ Schlimmes für Grünwettersbach befürchten: Boll spielte faste fehlerlos und gewann mit 11:2. Doch anstatt sich unterkriegen zu lassen, steigerte sich Walther enorm und fand seinen Rhythmus. Mit 11:8, 11:9 und 11:7 drehte er die Partie und sorgte für den umjubelten ersten Punkt für Grünwettersbach.
 
Stumper macht den Deckel drauf
 
Doch die Hoffnungen der Gastgeber auf eine Wende zerschlug Kay Stumper in seinem zweiten Einzel gegen Guilherme Teodoro. Mit einer starken Vorstellung (11:2, 11:4, 11:9) ließ er dem Brasilianer keine Chance und sicherte Düsseldorf den verdienten 3:1-Erfolg.
 
Kao dreht die Partie gegen Jorgic
 
Das Match zwischen Fulda und Saarbrücken begann mit einem wahren Nervenspiel zwischen Cheng-Jui Kao und Darko Jorgic. Kao, der sich als Mann der Stunde entpuppte, geriet zunächst in Rückstand. Nach den ersten beiden Sätzen schien alles auf eine klare Niederlage hinauszulaufen. 6:11 und 4:11 – was für ein Start! Doch Kao ließ sich nicht entmutigen. Die Abwehr dreier Matchbälle im dritten Satz waren der Wendepunkt für den 20-jährigen Taiwanese. Mit kämpferischem Ehrgeiz und einer Nervenstärke, die ihn später durch den gesamten Abend begleiten sollte, drehte Kao das Match mit drei hart erkämpften Satzgewinnen (12:11, 11:8, 11:6). Ein unglaubliches Comeback, dass Fulda mit 1:0 in Führung brachte.
 
Ovtcharov vs. Franziska – Duell der Giganten
 
Es folgte ein echtes Highlight: Dimitrij Ovtcharov, der aktuell erfolgreichste Spieler der TTBL, traf auf Patrick Franziska, der erst eine Woche zuvor im Achtelfinale des Europe Top-16-Turniers mit 3:2 als Sieger aus einem spannungsgeladenen Duell gegen Ovtcharov hervorging. Die Partie bot alles, was Tischtennis auf höchstem Niveau ausmacht: Tempo, Präzision und pure Spannung. Franziska erwischte den besseren Start und dominierte den ersten Satz mit 11:4, doch Ovtcharov konterte sofort und glich mit 12:10 aus. Danach entwickelte sich ein hochklassiger Schlagabtausch, bei dem Ovtcharov schon den Sieg in den Händen zu haben schien. Doch beim Stand von 6:9 im Entscheidungssatz nahm Franziska das Timeout – und es fruchtete. Die nächsten Ballwechsel spielte der gebürtige Hesse mutig und mit hohem Risiko. Fünf Punktgewinne in Folge sicherten Franziska schließlich den Gesamtsieg gegen seinen Nationalmannschaftskollegen – und brachte den 1. FC Saarbrücken wieder ins Spiel.
 
Ionescu überwindet Meng – Saarbrücken geht in Führung
 
Das Drama setzte sich fort: Im dritten Einzel lieferten sich Fanbo Meng und Eduard Ionescu ein weiteres packendes Duell. Meng begann stark und gewann den ersten Satz mit 11:9, doch Ionescu kämpfte sich zurück und glich mit 11:3 aus. Danach folgte das nächste ausgeglichene Duell, in dem Ionescu sich nach einem weiteren Satzverlust wieder fangen konnte und Meng zu einem fünften Satz zwang. Im fünften Durchgang ging der Rumäne schnell mit 10:3 in Führung. Meng kam noch einmal auf 10:8 heran und es hätte zur Dramatik des Abends gepasst, wenn dieses Spiel auch erst in der Verlängerung einen Sieger fand. Eine krachende Vorhand Ionescus zum 3:2 Sieg beendete die Partie jedoch, bevor es dazu kommen konnte.
 
Fulda war nun unter Zugzwang. Das Spiel zwischen Patrick Franziska und Cheng-Jui Kao bot erneut eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Franziska erwischte den besseren Start, doch Kao, getrieben von der Atmosphäre, zeigte Nerven aus Stahl. Mit einem furiosen Finish sicherte sich Kao das Match in fünf Sätzen (9:11, 11:9, 11:13, 11:5, 14:12) und glich zum 2:2 aus. Alles hing nun vom Doppel ab – der Druck war gewaltig, und die Zuschauer waren schon auf den nächsten Nervenkitzel eingestellt.
 
Doppel-Entscheidung – Fulda sichert sich den Sieg
 
Das Doppel zwischen Dimitrij Ovtcharov und Fanbo Meng sowie Darko Jorgic und Eduard Ionescu gestaltete sich zunächst ausgeglichen. Fulda begann mit einem knappen 12:10-Sieg, doch Saarbrücken antwortete postwendend mit einem 9:11. Im dritten Satz setzte sich Fulda mit 11:5 durch, doch Saarbrücken ließ sich nicht abschütteln und kämpfte weiter. Schließlich war es das Heimteam, das sich mit einem 11:9 im vierten Satz den Sieg sicherte und damit den 3:2-Erfolg besiegelte. Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell konnte sich über einen packenden Sieg freuen, der sie im Play-off-Rennen einen wichtigen Schritt voranbringt.
 


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