Ulm News, 09.02.2025 10:45
Glanzlicht der Woche - Bridge over troubled... am Ende hat es funktioniert - Flachs-Brücke „Smart Circular Bridge“ eingeweiht

Freitag-Nachmittag konnte die Flachsbrücke in Ulm endlich eröffnet werden und den Beteiligten war die Erleichterung uns Gesicht geschrieben. Die Stadt Ulm hat die weltweit erste mit Fahrzeugen befahrbare Brücke aus Flachs.
Die Brücke lohnt einen Spaziergang: denn sie bietet auch ein Klangerlebnis. Hat man dazu noch Töne?
Der Weg zu einer Brücke mit reduziertem CO2-Abdruck war aufwändig, für diesen Prototyp musste die Stadt Ulm rund ein Viertel mehr bezahlen als für eine konventionelle Brücke aus Stahl und Holz. Die „Smart Circular Bridge“ über die Kleine Blaue unterhalb des Münsterplatzes ist dabei nicht einfach nur eine Fußgängerbrücke, die auch Lastwagen tragen kann, die zum Spielplatz auf die Blauinsel fahren.
Die Brücke ist ein Forschungsprojekt mit vielen eingebauten Sensoren, um das Verhalten der neuartigen Brückenkonsturktion zu messen und zu überwachen. Die Sensoren, die die Schwingungen der Brücke messen, geben ihre Daten auch an einen Computer weiter, der die Schwingungen in Musik übersetzen. Auch Ulms Baubürgermeister Tim von Winning führte hüpfend vor, was dabei passiert.
Über den Tag verteilt, werden die Schwingungen der Brücke in verschiedene Musikstile übersetzt. Mal sind Naturklänge hörbar oder auch mal die Geräusche von Computerspielen. Für die Anwohner hat von Winning gleich eine beruhigende Information mitgegeben: „Nach der Eröffnung wird die Musik leiser gestellt. Und nachts wird sie ganz abgeschaltet.“
Diese erste Brücke ist zweimal gebaut worden, der Prototyp hatte nicht die notwendige Stabilität, da das verwendete Harz durch Überhitzung die Flachs-Fasern spröde machte. Anschließend ging das Unternehmen, das den Prototyp baute, aus einem anderen Grund insolvent.
Die zweite Brücke mit neun Metern Länge und fünf Metern Breite hat einen Brückenkörper aus einem hochleistungsfähigen Verbundwerkstoff aus Flachsfasern und bio-basiertem Epoxidharz und recyceltem PET-Schaum. Das von Roboterarmen gewebte Brückengeländer besteht aus Flachsfasern, die in Epoxidharz getaucht wurden, die Geländerpfosten bestehen aus Hartholz, recycelt aus einer abgerissenen Brücke.
Die Brücke hat ja insgesamt nun 830.000 Euro gekostet. Ulm hat es damit in das Schwarzbuch des Bunds der Steuerzahler geschafft. Die Stadt hat aber nach unseren Recherchen "nur" 160.000 € bezahlen müssen, der große Rest waren Fördermittel aus Land, Bund und EU.
Text/Fotos: Thomas Heckmann









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