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Ulm News, 22.01.2025 07:30

22. January 2025 von Thomas Kießling
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Klare Kante gegen sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz durch die Uniklinik Ulm


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Fotograf: Uniklinik Ulm

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Neue Kampagne an Baden-Württembergs Universitätskliniken, von der Uniklinik Ulm maßgeblich in Szene iniziiert: Die Universitätskliniken in Baden-Württemberg machen derzeit mit verschiedenen Aktionen auf das Thema sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz aufmerksam. 

Nachdem Ergebnisse einer groß angelegten Umfrage an allen vier Universitätskliniken die Wichtigkeit des Themas aufzeigten, haben sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, mit einer Kampagne über Sofortmaßnahmen, Anlaufstellen und Unterstützungsangebote umfassend zu informieren. Die Vorstände der Kliniken positionieren sich damit klar gegen jegliche Form von sexualisierter Belästigung:

„Mit der Kampagne möchten wir ein Bewusstsein für sexualisierte Worte, Blicke oder Gesten, Anspielungen oder körperliche Übergriffe schaffen. Dort, wo Grenzen verschwimmen, müssen wir sensibilisieren, zum Einschreiten motivieren, klare Kante zeigen und insbesondere den Betroffenen, wo erforderlich, die nötige Hilfe und Unterstützung zukommen lassen sowie Konsequenzen einleiten“, sagt Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am Universitätsklinikum Ulm (UKU) sowie Initiator der Mitarbeitenden-Befragung.

Neue Kampagne gegen sexualisierte Belästigung

Die Kampagne „Klare Kante gegen sexualisierte Belästigung“ wird jetzt an den vier Universitätskliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm ausgerollt. Damit sollen möglichst alle Mitarbeiter*innen über die Ergebnisse der internen Befragung zum Thema informiert und auf entsprechende Anlaufstellen aufmerksam gemacht werden. Außerdem sollen sie für das Thema sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz sensibilisiert werden, damit solches Verhalten verhindert oder frühzeitig gestoppt werden kann.

„Wenn wir gemeinsam handeln, können wir ein Schutzort sein. Es ist die Aufgabe von uns allen, die Kolleginnen und Kollegen sowie auch alle uns anvertrauten Menschen im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetztes (AGG) vor Belästigung zu schützen“, so die Beauftragte für Chancengleichheit am UKU, Barbara Klingler-Volswinkler. „Sexualisierte Belästigung ist kein Bagatelldelikt, sondern hat nach dem AGG arbeitsrechtliche Relevanz.“

Neben den Anlaufstellen für Betroffene sind verschiedene aufklärende Elemente ein zentraler Bestandteil der Kampagne. „Wachrütteln“ sollen an einigen Standorten zum Beispiel eine Postkarten-Aktion, Boden- bzw. Türaufkleber sowie eine Schaufensterpuppen-Ausstellung. Farbige Handabdrücke auf den Schaufensterpuppen und anzügliche Sprüche auf den Postkarten weisen auf mögliche Grenzüberschreitungen hin – immer in Zusammenhang mit dem Slogan „Klare Kante gegen Sexualisierte Belästigung“ und Informationen zu Hilfsangeboten, welche unter anderem auf der neu erstellten Website https://klare-kante-gegen-sexualisierte-belaestigung.de/ zu finden sind.

Umfrage zeigt: Viele Betroffene an Universitätskliniken

Ausschlaggebend für die nun beginnenden Aktionen und Maßnahmen war eine im Jahr 2022 durchgeführte Umfrage an allen vier Universitätskliniken. Angeregt hatte diese Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am UKU. Auf Bundesebene hat er maßgeblich zur verbindlichen Einführung von Schutzkonzepten in Kliniken und Praxen in Deutschland, durch die Qualitätsrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), beigetragen. Zentrales Anliegen der Umfrage war es, die Bedeutung eines oft tabuisierten Fehlverhaltens mit deutlichen Auswirkungen auf das Arbeitsklima und den gesamten Schutzraum Krankenhaus bewusst zu machen, potenzielle Handlungs- und Beratungsbedarfe zu ermitteln und besonders vulnerable Gruppen sowie Strukturen und Settings, die sexualisierte Belästigung begünstigen, zu identifizieren.

Hierfür wurden Daten von insgesamt 9.905 Beschäftigten der vier Universitätskliniken ausgewertet. Dies entspricht 21 Prozent aller Beschäftigten. Insgesamt berichteten 71 Prozent der Befragten, jemals in ihrem Leben sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz erlebt zu haben, mehr als ein Drittel (37 Prozent der Befragten) berichtete von sexualisierter Belästigung innerhalb des letzten Jahres. Am häufigsten wurde sexualisierte Belästigung durch Kolleg*innen und Patient*innen berichtet. Die Mehrheit gab außerdem an, eine verbale Form der sexualisierten Belästigung erlebt zu haben. Als häufigste Form der erlebten sexualisierten Belästigung wurden Abwertungen und Witze über Frauen, Männer, Trans*Personen oder Homosexuelle genannt.

„Bei der Befragung haben wir uns bewusst für den Begriff `sexualisierte Belästigung´ entschieden, um zu verdeutlichen, dass es nicht um eine rein sexuelle Intention geht, sondern auch um die Ausübung von Macht und Kontrolle. Im Gesundheitssystem sind Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse häufig ausgeprägter als an anderen Arbeitsplätzen. Unter anderem findet sexualisierte Belästigung deswegen hier besonders häufig statt“, so Prof. Dr. Vera Clemens, stellvertretende Ärztliche Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am UKU und Mit-Initiatorin und Projektleiterin der landesweiten Befragung an den Universitätskliniken in Baden-Württemberg. „Diskriminierendes Verhalten am Arbeitsplatz ist oft durch die Sexualisierung emotional aufgeladen und ein schambesetztes, tabuisiertes Thema. In den Folgen können sich tiefgreifende psychologische Belastungen, ein geringes Selbstwertgefühl sowie eine Beeinträchtigung der Arbeitsleistung entwickeln. Es ist daher notwendig, ein Klima des Respektes zu schaffen, in dem sexualisierte Belästigung nicht toleriert wird.“

Unikliniken erstellen Schutzkonzepte

Parallel zur Kampagne arbeiten die Universitätskliniken an der Umsetzung entsprechender Schutzkonzepte und Dienstvereinbarungen, um die Beschäftigten sowie Patient*innen vor diskriminierendem Verhalten sowie dessen Auswirkungen zu bewahren. Die Konzepte enthalten verschiedene Ansätze, die sich auch aus den Umfrageergebnissen ableiten. Eine Schlüsselrolle kommt zum Beispiel Leitungspersonen zu, die mit ihrer Führungsverantwortung diskriminierendem Verhalten entgegentreten sowie Fort- und Weiterbildungen zum Thema wahrnehmen sollten. Ein von der Deutschen Krankenhausgesellschaft kostenfrei zur Verfügung gestelltes E-Learning-Programm wird mit Weiterbildungspunkten der Ärztekammer Baden-Württemberg zur Thematik „Schutzkonzepte im Krankenhaus“ anerkannt: https://schutzkonzepte-krankenhaus.elearning-kinderschutz.de/

„Als Arbeitgebende haben wir die Pflicht, den Schutz vor Benachteiligung von Beschäftigten proaktiv und auch bereits vorbeugend sicherzustellen und geeignete Maßnahmen dafür zu ergreifen“, ergänzt Prof. Dr. Udo X. Kaisers. „Internationale Daten weisen auf eine insgesamt hohe Verbreitung von sexualisierter Belästigung am Arbeitsplatz hin und unterstreichen die hohe Relevanz einer respektvollen Unternehmenskultur. Die Umfrage sowie die daraus entstandenen Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt dorthin.“

Foto 1: (Quelle: Universitätsklinikum Ulm: Die Schaufensterpuppen machen auf die Kampagne „Klare Kante gegen Sexualisierte Belästigung“ aufmerksam

 

Foto 2: Ein Aufkleber: Informationen zur Kampagne erhalten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der vier Unikliniken auf einer gemeinsamen Landing-Page

 

Universitätsklinikum Ulm

Im Universitätsklinikum Ulm werden jährlich rund 50.000 Patient*innen stationär behandelt. Hinzu kommen knapp 300.000 ambulante Quartalsfälle. Rund 6.000 Mitarbeiter*innen leisten an den Standorten des Klinikums universitäre Spitzenmedizin. Mit 29 Kliniken und 16 Instituten bietet das Universitätsklinikum den Patient*innen eine stationäre und ambulante Krankenversorgung auf höchstem Niveau. Das Universitätsklinikum Ulm verfügt über 1.200 Betten und ist das größte Klinikum zwischen Ost-Württemberg, Schwäbischer Alb, Bodensee und Allgäu. An der Ulmer Universität absolvieren rund 4.000 Studierende ein Studium an der Medizinischen Fakultät. Das Universitätsklinikum Ulm ist eines von vier Universitätsklinika in Baden-Württemberg.

Universitätsklinikum Freiburg

Das Universitätsklinikum Freiburg gehört mit rund 15.000 Mitarbeiter*innen zu den größten Universitätskliniken in Deutschland. Rund 1.900 Ärzt*innen sowie mehr als 4.400 Pflegekräfte versorgen pro Jahr rund 90.000 Patient*innen stationär und betreuen Patient*innen in rund 950.000 ambulanten Besuchen. Das Universitätsklinikum Freiburg verbindet in seiner originären Aufgabe Forschung, Lehre und Patient*innenversorgung, stets mit dem Ziel, den Patient*innen heute und in Zukunft eine an den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft ausgerichtete Behandlung zu bieten. Es setzt auf eine enge Verzahnung von biomedizinischen Grundlagenwissenschaften, klinischer Forschung und Patient*innenversorgung, um Erkenntnisse schnell und verantwortungsvoll in innovative Therapien zu überführen. www.uniklinik-freiburg.de

 

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für Patientinnen und Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit rund 2.500 Betten werden jährlich circa 86.000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.100.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion. www.klinikum.uni-heidelberg.de

 

Universitätsklinikum Tübingen

Das 1805 gegründete Tübinger Universitätsklinikum zählt zu den führenden Zentren der deutschen Hochschulmedizin. Als eines der 36 Universitätsklinika in Deutschland trägt es zum erfolgreichen Verbund von Hochleistungsmedizin, Forschung und Lehre bei.

Weit über 400.000 stationäre und ambulante Patientinnen und Patienten aus aller Welt profitieren jährlich von dieser Verbindung aus Wissenschaft und Praxis. Die Kliniken, Institute und Zentren vereinen alle Fachleute unter einem Dach. Die Spezialistinnen und Spezialisten arbeiten fachübergreifend zusammen und bieten jedem Patienten und jeder Patientin die optimale Behandlung, ausgerichtet an den neuesten Forschungsergebnissen. Am Universitätsklinikum Tübingen forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für bessere Diagnosen, Therapien und Heilungschancen. Viele neue Behandlungsmethoden werden hier klinisch erprobt und angewandt.

Neurowissenschaften, Onkologie und Immunologie, Infektionsforschung, Diabetes und Vaskuläre Medizin sind Forschungsschwerpunkte in Tübingen. Das Universitätsklinikum ist in vier der sechs von der Bundesregierung initiierten Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung verlässlicher Partner. www.medizin.uni-tuebingen.de

 

 

 



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