Ulm News, 20.12.2024 07:45
Top-Gastronomie in Ulm - dafür könnte die Stadt mehr ermöglichen - auch einen Uni-Campus direkt in der Innenstadt?

Zu einseitig entschieden, zu wenig infomiert, zu wenig Potential ausgeschöpft -der Verein Ulmer Gastronomie Gemeinschaft mit 40 Mitgliedern hat einen konkreten 10-Punkte-Plan erarbeitet, wie die Gastronomie in Ulm wesentlich besser funktionieren kann. Wichtig: "Alle an einen Tisch, mit einer Sprache sprechen und dann gute Entscheidungen treffen", so Vereinsvorstand Massimo Forgione auf Nachfrage von ulm-news.
Die Ulmer Gastronomiegemeinschaft e.V., die über 40 Mitglieder aus der Topgastronomie der Ulmer Innenstadt vertritt, hat sich zur Aufgabe gemacht das Interesse der Innenstadt-Gastronomie zu vertreten. "In Absprache mit den Mitgliedern, diversen Fraktionen, Gemeinderäten und Stadtfunktionären haben wir eine 10-Punkte-Agenda ausgearbeitet", sagt Vereinsvorsitzender Massimo Forgione (Café Alba / Dolce GmbH) gegnüber ulm-news.
Dabei ein vollkommen neuer wie interessanter Punkt: ein neuer Uni-Campus mitten in der Stadt. Offenbar erhoffen sich die Gastronomen von den Studies mehr Frequenz mehr Vitalität in der Innenstadt.
Wie es in der Aufstellung nun heißt:
"Die ersten fünf Punkten sind gastronomiespezifisch, die nächsten fünf betreffen das Zusammenleben in der Innenstadt.
Wir wünschen uns eine konstruktive Zusammenarbeit von allen Beteiligten, um die Rahmenbedingungen für die Ulmer Gastronomie und das Zusammenleben in der Innenstadt nachhaltig zu verbessern.
Unsere Gastronomischen Schwerpunkte:
1. Stadtbild und Satzung
Gemeinsame Anpassung der Satzung:
Ein besonders wichtiges Anliegen ist die zeitgemäße Überarbeitung der Satzung für das Stadtbild.
Wir wünschen uns, dass ein Gremium eingerichtet wird, das aus Vertretern der Stadt, des Handels, der Gastronomie und weiteren Interessengruppen besteht.
Dieses Gremium sollte gemeinsam an Lösungen arbeiten, anstatt Entscheidungen einseitig zu treffen, die oft nicht ausreichend lösungsorientiert sind und wichtige Faktoren für den Betreiber selbst außen vorgelassen werden.
Bei der Anpassung der Satzung ist es wichtig, individuelle Faktoren zu berücksichtigen, unter anderem die spezifischen Standorte der Gastronomiebetriebe.
Jedes Gebiet in Ulm weist eigene Charakteristika und Bedürfnisse auf. Durch maßgeschneiderte Ansätze können wir diesen unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden, um eine höhere Aufenthaltsqualität zu schaffen.
2. Schwörmontag und Kommunikation
Verbesserung der Abläufe:
Der Schwörmontag 2024 hat uns deutlich gemacht, wie wichtig eine verbesserte Kommunikation ist.
Unser Vorschlag dazu, wäre ein Organisationsgremium für den Schwörmontag zu etablieren, in der Gastronomie, Handel, Verwaltung und Sicherheitsbehörden gemeinsam vertreten sind, um vorab alle Themen offen und lösungsorientiert besprechen zu können.
Wir möchten für ein besseres Miteinander sorgen, einen besseren Informationsaustausch zwischen Stadt, Betrieben und Bürgern ermöglichen und zusammen mit der Verwaltung klare Regeln definieren. Gerechte und faire Regeln, die für alle gleichermaßen gelten, um eine transparente Grundlage und Chancengleichheit für alle Betriebe zu gewährleisten, wie z.B. ein einheitliches Pfandsystem.
3. Gebühren für Außenbestuhlung
Fairness bei den Gebühren:
Die Gebühren für die Nutzung der Außenterrassen auf öffentlicher Fläche sind die letzten Jahre gestiegen, gleichzeitig verhindern strenge Regeln bei Heizung und Windschutz eine wirtschaftliche Nutzung und schränken gleichzeitig die vom Bürger gewünschte Aufenthaltsqualität ein.
Wir sind der festen Überzeugung, dass eine gemeinsam erarbeitete Anpassung dieser Vorgaben nicht nur zur Attraktivität der Außengastronomie beiträgt, sondern auch das positive Stadtbild, die Vielfalt und das Leben in der Stadt sowie den Tourismus fördert.
4. Öffnungszeiten und Sperrstunde
Erweiterung der Öffnungszeiten:
Von großer Bedeutung, nicht nur wirtschaftlich, ist die Anpassung der Öffnungszeiten (Verkürzung der Sperrzeit).
Wir sind überzeugt, dass eine belebtere Atmosphäre mit offenen und gut beleuchteten Geschäften die Aufenthaltsqualität zu steigern und dazu beitragen kann, das Sicherheitsgefühl des Bürgers zu verbessern.
5. Wettbewerbsbedingungen
Gleichheit für alle Betriebe:
Wir wünschen uns mehr Transparenz bei der Kulturförderung sowi
e eine Gleichbehandlung von Betrieben bei Ausschreibungen und Verpachtungen.
Ein stark gefördertes / öffentliches Angebot darf nicht im direkten und dauerhaften Wettbewerb zu privatwirtschaftlichen Angeboten stehen. Hier besteht in einigen Bereichen bereits eine Wettbewerbsverzerrung.
Bei Ausschreibungen im Bereich der Gastronomie erwarten wir einen fairen Wettbewerbs-Zugang und einen rechtzeitigen Informationsfluss seitens der Behörden, um chancengleiche und ergebnisoffene Verfahren zu gewährleisten.
Allgemeine Themen und Forderungen
Gemeinsam wollen wir die folgenden Themen voranbringen, um die Stadt Ulm noch attraktiver und sicherer zu gestalten.
Sichere und saubere Stadt:
Eine gut funktionierende Beleuchtung in den Straßen und Schaufenstern spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden aller Bürger.
Es wäre wünschenswert, die Zahl der dunklen Gassen und Plätze zu reduzieren und damit Wohlbefinden in der Innenstadt zu steigern. Sichere Wege und ein besseres Sicherheitsgefühl für Anwohner, Passanten und Gäste müssen erreicht werden, damit Anwohner der Innenstadt ihre Ziele auch ohne Auto sicher und mit einem guten Gefühl erreichen können.
Zudem würde eine erhöhte Präsenz der Sicherheitsbehörden, die Sicherheitslage und auch das Sicherheitsgefühl sowohl unserer Gäste als auch unseren Betrieben erheblich verbessern.
Eine saubere Stadt ist eine sichere Stadt.
Sauberkeit ist ein wichtiges Kriterium für den Erfolg jedes Betriebes. Wir leisten schon jetzt einen großen Beitrag, öffentliche Plätze vor und um unsere Betriebe sauber zu halten. Hier würden wir uns eine bessere Koordination zwischen EBU, Stadt und Betriebe wüschen.
· Campus in der Ulmer Innenstadt
Wir möchten unsere Unterstützung für die Umfunktionierung von geeigneten Innenstadtgebäuden zu einem Hochschulcampus zum Ausdruck bringen.
Diese großartige Idee passt hervorragend zur Universitätsstadt Ulm und wird die Vitalität und Frequenz der Innenstadt verbessern.
· Gute Erreichbarkeit
Eine verbesserte Anbindung der Innenstadt ist von großem Nutzen für alle und von zentraler Bedeutung für sämtliche Beteiligten. Wir wünschen uns verstärkte, aktive Marketingmaßnahmen seitens der Stadt Ulm, um die Touristenzahlen und Besucherfrequenz in dieser herausfordernden Zeit nicht nur stabil zu halten, sondern auch langfristig auszubauen.
· Baustellenkommunikation
Rechtzeitige und umfassende Informationen über Baustellen sind essenziell, um alle Beteiligten gut vorzubereiten und einen reibungslosen sowie zügigen Ablauf zu gewährleisten. Wir begrüßen Maßnahmen wie die Ulmer Baustellen-App „Ulm baut um“ als einen guten ersten Schritt zu einer besseren Kommunikation. Es wäre wünschenswert, die Bekanntheit und Nutzung dieser App weiter zu fördern, um eine noch größere Reichweite zu erzielen.
· Mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt
Bei der Entwicklung un
d dem Ausbau neuer Stadtteile sollte das Thema Naherholungsplätze konsequent berücksichtigt werden. Dies umfasst insbesondere Maßnahmen wie:
Mehr Begrünung,
Zusätzliche Sitzgelegenheiten,
Trinkbrunnen und ähnliche Angebote.
Solche Maßnahmen steigern die Attraktivität der Stadt und fördern das Wohlbefinden der Bewohner und Besucher gleichermaßen.
Gemeinsam für ein lebenswertes Ulm
Uns geht es nicht nur darum, Forderungen zu stellen, sondern auch aktiv dazu beizutragen, dass Ulm für alle Beteiligten – Bürger, Gewerbetreibende, Studenten und Touristen, zu einem besonders lebenswerten Ort wird.
Wir möchten unseren Willen und unsere Entschlossenheit deutlich zum Ausdruck bringen und aktiv handeln, um gemeinsam positive Veränderungen zu bewirken."
So die Mitteilung der Gastronomie Gemeinschaft, die denkt, dass Anfang des Jahres ein runder Tisch dafür möglich wäre. Stadtverwaltung und Gemeinderatsfraktionen sind nun gefordert.







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