Ulm News, 21.09.2024 10:00
Mehr Platz für Psychotherapeutische Ambulanz der Uni Ulm direkt in der Ulmer Innenstadt

27 Therapiezimmer auf zwei Stockwerken, helle Räume und ausreichend Platz für die Ausbildung angehender Psychotherapeutinnen und -therapeuten: Die Psychotherapeutische Hochschulambulanz der Universität Ulm hat ihren Betrieb in ihren neuen Räumlichkeiten in der Bahnhofstraße 8 aufgenommen (Fußgängerzone Verlängerung Hirschstraße). Wer besonders davon profitiert.
Die Ambulanz ist eine der Ankermieterinnen im aufgestockten Peek & Cloppenburg-Gebäude und belegt dort die obersten beiden Etagen. Der Schwerpunkt liegt weiterhin auf der Psychotherapie mit Erwachsenen, zusätzlich wird eine Kinder- und Jugendtherapie aufgebaut. Von der neuen Therapieküche sollen alle Patientinnen und Patienten profitieren.
Vor einem Jahr ist der Master-Studiengang „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ an der Uni Ulm gestartet. Weil die Approbationsordnung für die Studierenden viele praktische Lehrinhalte vorsieht, musste sich die Psychotherapeutische Hochschulambulanz (PHSA), eine Einrichtung des Instituts für Psychologie und Pädagogik, vergrößern. Ihr besonderer Auftrag besteht darin, die klinische Praxis mit der Forschung und Lehre zu verbinden. Im August ist die PHSA vom alten Standort in der Schaffnerstraße 3 in die Innenstadt umgezogen, Anfang September haben die ersten Studierenden dort ihre berufsqualifizierende Tätigkeit aufgenommen. „Die jungen Menschen sind sehr interessiert, engagiert und wissbegierig“, freut sich Geschäftsführer Dr. Roberto Rojas. Die Studierenden sollen in enger Anleitung erste praktische Fähigkeiten erwerben, Einblicke in die klinische Praxis erhalten sowie diagnostische Verfahren erlernen und das Erstellen von Gutachten üben. Patientenkontakt haben sie immer gemeinsam mit einer Lehrtherapeutin.
Am neuen, zentral gelegenen Standort der PHSA in der Bahnhofstraße 8 gibt es viel Platz: Über zwei Etagen im vierten und fünften Stock sind auf 2500 Quadratmetern 27 freundliche, großzügige Therapiezimmer verteilt, dazu kommen Räume für Gruppentherapie, Besprechungen und Seminare, Büros und Arbeitszimmer für Mitarbeitende und Studierende. In ablenkungsfreien Räumen können neuropsychologische Testungen durchgeführt werden. Eine Besonderheit ist die Therapieküche: Dort lernen Patientinnen und Patienten mit einer Essstörung, gesund zu kochen und zu essen. Aber auch angehende Therapeutinnen und Therapeuten sollen in Fragen der gesunden Ernährung geschult werden, denn: „Eine gesunde Ernährung kann nicht nur bei Essstörungen, sondern bei allen psychischen Erkrankungen eine Rolle spielen und den Therapieverlauf positiv beeinflussen“, erläutert Professorin Iris-Tatjana Kolassa, die für den innovativen Ansatz verantwortlich zeichnet. Die Leiterin der Abteilung für Klinische und Biologische Psychologie ist derzeit die Sprecherin der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz.
Auch die Belegschaft wächst: von 4 auf mittlerweile 16 Therapeutinnen und Therapeuten, mit einem Endziel von 20 bis 30 Mitarbeitenden. Sie behandeln aktuell rund 350 Patientinnen und Patienten, überwiegend verhaltenstherapeutisch. Die Mehrheit von ihnen kommt wegen depressiver Erkrankungen, Angst-, Zwangs- und Essstörungen, posttraumatischer Belastungsstörung sowie Persönlichkeitsstörungen. Durch das größere Team gibt es auch mehr Expertise, etwa durch eine Therapeutin, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie anbietet. Aktuell wird der Bereich der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie aufgebaut. Auch größer angelegte Forschungsprojekte werden durch die größere Ambulanz überhaupt erst möglich. Neu dazukommen soll außerdem eine Professur für Neuropsychologische Psychotherapie: „Sie spielt zum Beispiel bei Schlaganfällen oder schweren Unfällen eine Rolle und ist ein ganz wichtiger Benefit für unsere Studierenden“, sagt Kolassa.
Über den Masterstudiengang „Klinische Psychologie und Psychotherapie“
Der Masterstudiengang „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ ist im Wintersemester 2023/24 an der Uni Ulm gestartet, weshalb auch die anwendungsbezogene Lehre in diesem Bereich ausgebaut wurde. Pro Jahr nimmt der neue Masterstudiengang 60 Studierend
e auf, die Lehre wird federführend von der Psychologie in Kooperation mit der Medizin der Universität Ulm gemeinsam verantwortet. Die Absolventinnen und Absolventen sind nach ihrem erfolgreichen Abschluss approbiert und können in eine fachpsychotherapeutische Weiterbildung einsteigen.
Über die PHSA
Die Psychotherapeutische Hochschulambulanz (PHSA) ist eine Einrichtung der Universität Ulm mit dem Ziel, die Lehre und Forschung der Klinischen Psychologie und Psychotherapie voranzubringen. Die PHSA ist angebunden an das Institut für Psychologie und Pädagogik, insbesondere an die Abteilungen für Klinische und Biologische Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie für Klinische & Gesundheitspsychologie. Geschäftsführer ist Dr. Roberto Rojas, die professorale Leitung liegt bei Professorin Iris-Tatjana Kolassa (aktuelle Sprecherin der PHSA), Professorin Olga Pollatos und Professor Harald Baumeister. 2015 wurde die Psychotherapeutische Hochschulambulanz mit Hilfe einer Anschubfinanzierung der Universität Ulm gegründet. Den Umzug in die Ulmer Innenstadt hat das Kaufmännische und Infrastrukturelle Gebäudemanagement der Universität Ulm in enger Abstimmung mit Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Ulm vorangetrieben. Projektentwickler und Vermieter ist der Full Service Real Estate Manager Midstad. Der Umbau wurde vom Ulmer Architekturbüro Michelgroup entworfen und realisiert.
Fotos:
Rojas_Kolassa (Fotos: Elvira Eberhardt / Uni Ulm): PHSA-Geschäftsführer Dr. Roberto Rojas mit PHSA-Sprecherin Prof. Iris-Tatjana Kolassa
Therapiesituation Erwachsene (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm): Aktuell werden über 350 Patientinnen und Patienten in der PHSA behandelt. Im Bild: eine Therapeutin im Patientengespräch.
Therapiesituation Kind (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm): In der PHSA wird auch ein Bereich für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie aufgebaut. Im Bild: spielerische Therapiesituation mit Kind
Mitarbeiterkreis (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm): PHSA-Geschäftsführer Dr. Roberto Rojas (Bildmitte hinten) in einer Besprechung mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz.








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