Ulm News, 26.08.2024 11:40
Ausbildungsbereitschaft ist hoch - viele Stellen bleiben dennoch unbesetzt
Mehr als 1.000 junge Menschen starten im Gebiet der IHK Schwaben und damit auch in der Region Neu-Ulm demnächst in eine Ausbildung. Warum dennoch viele Stellen unbesetzt bleiben.
Am 1. September beginnt das neue Ausbildungsjahr auch in der Region Neu-Ulm der IHK Schwaben. Rund 7.400 junge Menschen werden an diesem Tag eine Berufsausbildung bei einem bayerisch-schwäbischen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen starten.
Damit liegt die Zahl der Neuverträge auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahr. „Die Unternehmen stemmen sich trotz aller wirtschaftlicher Herausforderungen aktiv gegen den Arbeitskräftemangel. Eine Ausbildung bietet jungen Menschen beste Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Dr. Christian Fischer, Leiter der Abteilung Ausbildung bei der IHK Schwaben. In Westschwaben und damit auch in der Region Neu-Ulm beginnen mehr als 1.000 junge Menschen ihre Ausbildung in einem IHK-Unternehmen.
Die Zahl der Neuverträge in Westschwaben liege damit auf Vorjahresniveau, so Fischer. 2023 waren zum 1. September ebenfalls gut 1.000 Neuverträge eingegangen. „Nach wie vor ist viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt“, berichtet der IHK-Ausbildungsexperte. Fischer geht daher davon aus, dass die Zahlen in den kommenden Wochen weiter kräftig steigen werden. „Bereits in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass auch weit über den offiziellen Ausbildungsstart hinaus noch Verträge geschlossen werden.“
Mit dem aktuellen Zwischenstand ist Fischer aber bereits sehr zufrieden. Denn viele Unternehmen kämpfen derzeit mit großen wirtschaftlichen Herausforderungen. „Dass die Unternehmen in dieser Situation in die Arbeitskräfte von morgen investieren, zeigt, welch hohen Stellenwert die Ausbildung junger Menschen für unsere Betriebe hat“, so Fischer.
In diesen Branchen gibt es mehr Auszubildende
Leichte Zuwächse bei der Zahl der Ausbildungsverträge gibt es im gewerblich-technischen Bereich. Vor allem in den Metallberufen – von der Zerspanungsmechanikerin bis zum Maschinen- und Anlagenführer – rechnet man bei der IHK zum offiziellen Ausbildungsstart am 1. September mit einem Plus.
Dafür gibt es schwabenweit bei den kaufmännischen Berufen einen leichten Rückgang. Lediglich im Banken- und Versicherungssektor gibt es mehr Verträge. Im Handel sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe liegen die Ausbildungszahlen bislang leicht unter dem Vorjahresniveau. Hier werden erfahrungsgemäß aber auch noch nach dem offiziellen Ausbildungsbeginn zahlreiche Verträge geschlossen.
Gutes Azubis-Recruiting zahlt sich aus
Mehr denn je leiden die Unternehmen in diesem Jahr an einem Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern. Viele Stellen konnten bislang nicht besetzt werden. Das Problem wird sich laut Fischer im nächsten Jahr verschärfen. Denn dann fällt wegen des Wechsels vom acht- auf das neunjährige Gymnasium ein kompletter Abi-Jahrgang weg. „Das werden wir auch auf dem Ausbildungsmarkt deutlich zu spüren bekommen“, ist sich der IHK-Experte sicher. Viele Unternehmen haben daher bereits in diesem Jahr vorgebeugt und ihr Ausbildungsangebot ausgeweitet. „Vor allem die Unternehmen, die bereits in den vergangenen Jahren in ihr Azubi-Recruiting investiert haben, um sich und ihr Ausbildungsangebot bekannt zu machen, konnten profitieren“, sagt Fischer. „Für kleinere Unternehmen ist es allerdings schwieriger geworden, im Wettbewerb um die besten Bewerberinnen und Bewerber zu bestehen.“
Bewerben lohnt sich auch jetzt noch
Wer noch in diesem Jahr mit einer Ausbildung starten möchte, sollte sich unbedingt noch bewerben. Nach wie vor sind in vielen Bereichen Ausbildungsplätze unbesetzt, insbesondere in der Logistik, im Handel oder auch in der Gastronomie. „Spätstarter haben nach wie vor eine Chance auf einen attraktiven Ausbildungsplatz“, sagt IHK Schwaben-Experte Fischer.




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