Ulm News, 02.06.2024 17:46
Weihung überflutet Unterdorf von Unterkirchberg
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Beschreibung: Probleme bereitete die Weihung, die durch das Regenwasser extrem anschwoll und große Teile des Unterdorfes in Unterkirchberg überflutete.
Fotograf: Thomas Heckmann
Während in Ulm und Neu-Ulm die Lage trotz der Hochwasser führenden Donau und Iller einigermaßen übersichtlich blieb, gab es in den Gemeinden mit ansonsten eher kleinen Bächen wie der der Weihung große Probleme. Etwa im Illerkirchberger Teilort Unterkirchberg. Das Unterkirchberger Unterdorf wurde regelrecht überflutet, weil die Weihung nicht mehr ausreichend in die Iller abfloss.
Ganz anders war die Lage südlich von Ulm im angrenzenden Illerkirchberg und in Schnürpflingen. Auch hier gibt es Deiche und Schutzwände gegen das Wasser der Iller, die auf einen Pegelstand von gut 6,50 Meter vorbereitet sind und die auch gehalten haben.
Unterkirchberg überflutet
Probleme bereitete die Weihung, die durch das Regenwasser extrem anschwoll und große Teile des Unterdorfes in Unterkirchberg überflutete. Die Feuerwehr Illerkirchberg wurde von anderen Feuerwehren aus dem Alb-Donau-Kreis und der Stadt Ulm unterstützt, um Barrieren aus Sandsäcken zu bauen und Keller auszupumpen.
Das Technische Hilfswerk (THW) Ulm baute mit Betonwände, die normalerweise in Autobahnbaustellen vor Gegenverkehr schützen, eine Ableitung für die Weihung, um sie von der Illerstraße wieder zurück in ihr angestammtes Flussbett zu führen. Aus Backnang wurde ein mobiler Pegelmesser gebracht, um den Wasserstand der Weihung besser kontrollieren zu können.
Ein halbes Dutzend Einsatzkräfte der DLRG waren an mehren Stellen der Weihung im Einsatz, vor allem die ausgebildeten Strömungsretter standen bereit, falls Feuerwehrleute bei ihrer gefährlichen Arbeit ins Wasser stürzen und Gefahr laufen, mitgerissen zu werden.
In einigen Gebäude musste sicherheitshalber der Strom abgeschaltet werden, daher versorgte die Feuerwehr ihre Pumpen und die der Anwohner mit Notstromaggregaten.
Auch die Anwohner packten mit an, brachten vom Arbeitgeber Radlader und Stapler nach Illerkirchberg, um Sandsäcke transportieren zu können. Freunde von betroffenen Anwohnern brachten Tauchpumpen, die sie teilweise frisch in den Baumärkten kauften.
Die Anwohner kämpften nicht nur im Keller und den Gärten gegen das strömende Wasser, sie kümmerten sich auch um die Einsatzkräfte. Unter den Anwohnern, die mit Körben Essen und Getränke auf die Straße stellten, war auch eine Anwohnerin, die eigentlich ihren Geburtstag feiern wollte, stattdessen verteilte sie Leberkäswecken.
Einsätze in Unter- und Oberstadion
Auch im Südwesten des Alb-Donau-Kreis, im Bereich Unter- und Oberstadion, kam es zu zahlreichen Hochwassereinsätzen. Landrat Heiner Scheffold sprach schon am Samstagmittag von 51 Einsätzen im Landkreis gegenüber zwei Einsätzen im Stadtgebiet Ulm.
Um den Dammbau zu unterstützen, begann das THW in Neu-Ulm bereits am Freitagnachmittag damit, Tausende Sandsäcke zu füllen, die Einsatzkräfte wurden dann auch von Feuerwehrleuten unterstützt. In Ulm füllte nicht nur die Feuerwehr Sandsäcke ab, im THW-Logistikzentrum wurde eine Sandsackfüllanlage aus Karlsruhe aufgebaut, um dann in der Nacht zum Sonntag in einem ersten Anlauf gleich 30 000 Sandsäcke abzufüllen, Der Landkreis Ravensburg hatte davon 20 000 Sandsäcke vorbestellt, um gegen die dortigen Überflutungen vorgehen zu können.
Seit Samstagabend gehen die Wasserpegel an Donau und Iller langsam zurück, doch das zurückgestaute Wasser der kleinen Bäche sorgen weiter für überschwemmte Keller und Straßen. Daher wird es auch am Montag noch zu weiteren Behinderungen kommen.




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