Ulm News, 06.05.2024 17:39
Jagen, Erben, Streiten: Drei Adoptivkinder gegen Erwin und Anita Müller
Großes Medieninteresse in Ulm: Der Ulmer Drogeriemarkt-Unternehmer Erwin Müller und seine Frau Anita und drei erwachsene Adoptivkinder aus dem Allgäu tragen ihren Streit seit Montag vor dem Ulmer Landgericht aus. Es geht ums Erbe. Es geht um viel, richtig viel Geld. Um rund 500 Millionen Euro.
Erwin Müller tritt nicht gern in der Öffentlichkeit auf, die Medien meidet er meist. Nun hat es der 91-jährige erfolgreiche Ulmer Drogerie-Unternehmer dennoch ungewollt auf die Titelseiten vieler Zeitungen und in viele andere Medien geschafft. Mit einem bizarren Erbschaftsstreit. Es geht um viele Millionen?
Erwin Müller hat einen leiblichen Sohn Reinhard. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war nie einfach. 2015 kam es zu einem finalen Zerwürfnis. Sohn Reinhard schied aus dem Unternehmen aus und soll einen dreistellige Millionenbetrag als vorgezogenes Erbe erhalten haben. Im Gegenzug soll er auf weitere Erbforderungen verzichtet haben. Reinhard Müller führt erfolgreich das MSZU Müller Schießzentrum in Ulm-Jungingen.
Ebenfalls im Jahr 2015 entschloss sich der Ulmer Milliardär, ein befreundetes Paar und den Bruder des Mannes zu adoptieren. Müller hatte das Trio nach Informationen von "Bild" im Jahr 2000 bei einem seiner Jagdausflüge kennen und schätzen gelernt. Im Adoptionsvertrag erklärten die Adoptivkinder aus dem Allgäu den Verzicht auf ihren Pflichtteil im Falle eines Erbes. Stattdessen bekamen sie offenbar jahrelang "erhebliche Einmalzahlungen", so "Bild".
Unklar ist, warum der Ulmer Unternehmer das Ehepaar und den Mann gleich adoptierte und es nicht bei einer großzügigen finanziellen Unterstützung beließ.
500 000 Millionen Euro vom Adoptivvater
Doch nun kam es zu einem bizarren Streit, der seit Montag vor dem Gericht in Ulm ausgetragen wird. Das Trio hat nämlich den Adoptivvetrag angefochten. Die Adoptivkinder argumentieren mit Formfehlern, halten den Vertrag sogar für "sittenwidrig" und fordern mehr Geld. Der jetzt geforderte Nachschlag ist kein Nasenwasser: Die späten Adoptivkinder von Milliardär Müller fordern nun schlappe 500 Millionen Euro. Man sei grundsätzlich an einer "gütlichen Einigung interessiert", hatte Adoptivsohn Andreas im vergangenen September gegenüber der "Bild" erklärt. Man wolle nur, dass Versprechungen eingehalten werden.
Erwin und Anita Müller haben indes tief enttäuscht beschlossen, den Kontakt zu den Adoptivkindern abzubrechen. „Mit solchen Menschen wollen wir nicht mehr sprechen.“, so die 66-jährige Anita Müller - ebenfalls im vergangenen Herbst - in "Bild". Anita Müller gab damals erstaunlich offen und detailiert den Journalisten des Blattes Auskunft über die bizarren Vorgänge rund ums Jagen und Erben im Hause Müller.
Die Müllers sind entschlossen, das Lebenswerk von Erwin Müller, der als gelernter Friseur aus Neu-Ulm ein Milliarden schweres Drogeriemarkt-Imperium geschaffen hat, zu verteidigen.
Der Erbschaftsstreit zwischen dem Ehepaar Müller und seinen drei Adoptivkindern läuft seit Montag vor dem Ulmer Landgericht verhandelt. Erwin Müller war nicht vor Gericht erschienen, seine Ehefrau Anita dagegen schon. So wie es das Gericht verlangt hatte. Ebenso im Gerichtssaal anwesend waren die drei "Adoptivkinder" aus dem Allgäu. Ein Adoptivsohn sagte aus, dass er beim Verzichtvertrag auf den Erb-Pflichteil nicht gewusst habe, was er da unterschrieben habe.
Erwin Müller leitet auch mit 91 Jahren ein Firmenimperium mit über 900 Filialen in sieben Ländern und etwa 35.000 Mitarbeiter. Laut Forbes-Liste soll sein Vermögen bei 2,7 Milliarden Euro liegen.
@Kleinstadtheldenroman









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