Ulm News, 28.09.2023 13:00
Grundstein für die Erforschung von CO2-reduziertem Beton


Beschreibung: Matthäus Schmid führt Rohbauarbeiten für Forschungs- und Entwicklungsanlage des Pilotprojekts „catch4climate“ durch
Fotograf: Matthäus Schmid Bauunternehmen GmbH & Co. KG

In den kommenden sieben Monaten ist die Matthäus Schmid Bauunternehmen GmbH & Co. KG aus dem oberschwäbischen Baltringen Teil eines ganz besonderen Forschungsprojekts der Zementindustrie: Mit dem Projekt „catch4climate“ haben sich die vier Zementhersteller Heidelberg Materials, Dyckerhoff, SCHWENK und Vicat das Ziel gesetzt, die Abscheidung von CO2 und dessen industrielle Nutzung aktiv anzugehen.
Notwendig dafür ist eine Forschungs- und Entwicklungsanlage im halbindustriellen Maßstab, die das sogenannte Oxyfuel-Verfahren von thyssenkrupp zur CO2 Abscheidung einsetzt. Zuständig für deren Bau auf dem Gelände des Zementwerks in Mergelstetten ist die thyssenkrupp Business Unit Polysius, die dem Bauunternehmen Matthäus Schmid gemeinsam mit dem Bauunternehmen Kurt Motz aus Illertissen den Zuschlag für die Durchführung der Rohbauarbeiten erteilt hat. Die Investitionssumme hierfür liegt bei rund 6 Millionen Euro und Startschuss war bereits Mitte Juni 2023. Voraussichtlich Ende Januar 2024 soll der Rohbau fertiggestellt sein – inklusive des etwa 60 Meter hohen Vorwärmerturms, der in Gleitbauweise errichtet wird. Insgesamt umfassen die Arbeiten rund 22 Einzelbauwerke, zu denen neben dem Vorwärmturm unter anderem Klinkersilo und -kühler, eine Silomischkammer sowie der Kohlenstaubsilo zählen. „Als Bauunternehmen stehen wir in der Verantwortung, aktiv an der Bekämpfung des Klimawandels mitzuwirken. Dass wir nun ein solch zukunftsweisendes Projekt für mehr Nachhaltigkeit in der Baubranche begleiten, freut uns sehr“, so Geschäftsführer Felix Schmid.
Als einer der wichtigsten Baustoffe weltweit überzeugt Beton mit vielen Vorteilen: unter anderem ist er verhältnismäßig günstig, formbar, haltbar und die Materialien dafür sind verfügbar. Dem gegenüber steht aber ein entscheidender Nachteil: Die Herstellung von Beton verursacht jede Menge klimaschädlicher CO2-Emissionen – laut Umwelt Bundesamt jährlich etwa 20 Millionen Tonnen allein in Deutschland. Daher steht die Dekarbonisierung der energie- und emissionsintensiven Zementindustrie bei den hierzulande führenden Unternehmen weit oben auf der Agenda. Vor diesem Hintergrund ziehen Heidelberg Materials, Dyckerhoff, SCHWENK und Vicat im Rahmen der Forschungsgesellschaft „CI4C“ (Cement Innovation for Climate) an einem Strang.
Nutzbares hochkonzentriertes CO2
Das Oxyfuel-Verfahren (aus Oxy für Oxygen = Sauerstoff und fuel = Brennstoff) von thyssenkrupp ist ein Klinkerbrennverfahren, bei dem anstelle von Luft reiner Sauerstoff in den Zementofen eingebracht wird. Dadurch gelangt kein Stickstoff mehr in den Brennvorgang und ein hochkonzentriertes CO2 entsteht. Ziel ist es, nahezu 100 Prozent der CO2-Emissionen eines Zementwerks kosteneffizient abzuscheiden, welches dann im Rahmen von CCU oder CCS weiteren Einsatz finden kann. Die europäische Zementindustrie könnte durch die Nutzung dieser Technologie eine erhebliche Minderung der prozessbedingten CO2-Emissionen erreichen und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.







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