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Ulm News, 16.08.2023 12:07

16. August 2023 von Thomas Kießling
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Hohe Nitratbelastungen im Brunnenwasser im Raum Ulm


 Die Brunnenwasseruntersuchungen vom VSR-Gewässerschutz ergaben in Ulm hohe Nitratbelastungen. 102 Gartenbesitzer hatten im Juli ihr Brunnenwasser am Labormobil abgegeben, um Gesundheitsrisiken bei der Nutzung des Wassers auszuschließen. In zehn der privat genutzten Brunnen stellte die gemeinnützige Organisation eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest. 

„Durch unsere Analysen erfahren wir in welchen Orten besonders hohe Nitratwerte vorliegen“, so Dipl.-Phys. Harald Gülzow, der am Aktionstag im Labormobil in der Neuen Straße in Ulm bereits die ersten Untersuchungen durchführte. Die Nitratbelastungen bleiben nicht im oberflächennahen Grundwasser, sondern gelangen in immer tiefere Grundwasserschichten. Gartenbrunnen, die genutzt werden, fördern die Belastungen zu Tage. Die Gewässerexperten sind mit dem Labormobil für sauberes Wasser unterwegs. Nitrate, die vom VSR-Gewässerschutz heute im Brunnenwasser gefunden werden, können in einigen Jahren das Trinkwasser belasten.

Dipl.-Phys. Harald Gülzow stellte in privaten Brunnen in Hüttisheim 129 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Bach 60 mg/l, in Einsingen 83 mg/l, in Gögglingen 81 mg/l, in Wiblingen 61 mg/l, in Jedelhausen 110 mg/l, in Straß 61 mg/l und in Unterelchingen 61 mg/l fest.
Das bedeutet Einschränkungen für die Nutzung im Garten. Die Brunnenbesitzer können dann mit dem Wasser nicht mehr den Gartenteich befüllen, weil es sonst zu einem starken Algenwachstum kommt. Das schadet der Artenvielfalt im naturnahen Teich. Bei über 100 mg/l Nitrat im Gießwasser kommt es auch zur Nitratanreicherung im Gemüse. Die Ergebnisse zeigen, dass es wichtig ist das Brunnenwasser alle drei Jahre untersuchen zu lassen, da sich die Nitratbelastungen verändern.

Brunnenbesitzern, die den Termin am Labormobil verpasst haben, können dem VSR-Gewässerschutz noch bis Ende November eine Wasserprobe mit der Post zusenden. Informationen dazu finden alle Interessenten auf der Homepage unter vsr-gewaesserschutz.de Viele Bürger wollten auch wissen, woher die Nitratbelastung kommt. Hier konnten die Gewässerexperten aufgrund ihrer ausführlichen Recherchen informieren.

In der Stadt Ulm, im Alb-Donau-Kreis und dem Kreis Neu-Ulm wird auf über 45 Prozent der Kreisflächen Landwirtschaft betrieben. „Auswertungen in ganz Deutschland liefern uns die Bestätigung, dass ein hoher Anteil an intensiver Landwirtschaft zu höheren Nitratbelastungen führen. Dagegen stellen wir fest, dass wenn Siedlung, Verkehr oder Wald im Kreis dominieren die Belastungen geringer sind“, so Dipl.-Phys. Harald Gülzow.

Nitratauswaschung verhindern

Die landwirtschaftlichen Flächen im Alb-Donau-Kreis und dem Kreis Neu-Ulm bestehen zu etwa 73 % und im Stadtkreis Ulm zu 86 % aus Ackerflächen. Dort ist die Gefahr der Nitratauswaschung höher als unter Grünland. Das liegt daran, dass die ganzjährige ununterbrochene Begrünung der Fläche eine intensive Durchwurzelung aufweist und dadurch das Nitrat aus dem Dünger weniger ausgewaschen wird. Das ist bei Ackerflächen nicht der Fall. Besonders hoch ist die Nitratauswaschung unter Feldern, die keine Bodenbedeckung aufweisen. Regenfälle schwemmen Nitrat, das nach der Ernte von Getreide oder Mais im Boden verbleibt ins Grundwasser.
Der VSR-Gewässerschutz fordert, dass noch mehr Zwischenfrüchte angebaut werden, die den restlichen Stickstoff durch ihr Wachstum aufnehmen. Zu diesen schnellwachsenden Pflanzen gehört der Senf, kleeartige Futterpflanzen, Ackerbohnen, Futtererbsen oder Lupinen. Sie dienen als Futtermittel oder werden durch die spätere Einarbeitung der Pflanzen in den Boden als Gründüngung genutzt.

 Der VSR-Gewässerschutz setzt sich mit seinen Messungen seit 30 Jahren für eine nachhaltige Landwirtschaft ein. „Wir decken Nitratbelastungen auf. Durch Gespräche mit Landwirten und ausführlichen Recherchen, erfahren wir welche Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung im Grundwasser effektiv sind. Mit diesen Forderungen wenden wir uns an die Öffentlichkeit“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.



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