Ulm News, 09.06.2023 12:10
14,7 Millionen Kugeln pro Jahr: So groß ist der „Eis-Hunger“ in Ulm


Beschreibung: Eis kostet auch in Ulm deutlich mehr als im Vorjahr. Die Gewerkschaft NGG will nun auch eine bessere Bezahlung der Mitarbeiter.
Fotograf: Pixabay/Beispielfoto

14,7 Millionen Kugeln Speiseeis werden im Sommer in Ulm geschlotzt. Diesen "Eis-Hunger" hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) anhand von Statistiken hochgerechnet. Warnstreiks drosseln allerdings derzeit die Produktion von Eis, Schokolade, Gummibären und Keksen, weil die Gewerkschaft NGG für die Beschäftigten in der Süßwarenindustrie ein Lohn-Plus erreichen will.
Vanille, Schokolade, Erdbeere: Eis geht immer – gerade jetzt, wenn es wärmer wird. Ulm lässt sich rund eine Million Liter Eis pro Jahr schmecken – ob in der Waffel oder im Becher, aus der Schale, vom Teller oder am Stiel. Umgerechnet wären das rund 14,7 Millionen Kugeln Eis, sagen die Statistiker vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Denn sie haben den durchschnittlichen „Eis-Hunger“ ermittelt: 8,1 Liter Speiseeis lässt sich jeder – von jung bis alt – im Jahr schmecken. Das sind 116 Kugeln pro Kopf.
„Was die Süßwarenindustrie nicht verrät: Sie produziert süßes Eis gerade mit einem bitteren Beigeschmack – jedenfalls für die Beschäftigten. Denn denen schmecken die Löhne schon lange nicht mehr“, sagt Karin Brugger von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Das sei ein Problem der gesamten Branche. Ob Schokolade, Gummibären, Kekse oder eben Eis: „Wer in der Süßwarenindustrie in der Produktion am Band steht oder im Lager arbeitet, muss am Ende des Monats jeden Euro dreimal umdrehen. Gerade in den unteren Lohngruppen ist an den Jobs nur das süß, was produziert wird. Nicht aber das, was verdient wird“, so die Geschäftsführerin der NGG-Region Ulm-Aalen-Göppingen. Viele würden deshalb der Branche den Rücken kehren.
Trotzdem zeigten die Arbeitgeber – und dazu gehören Branchen-Giganten wie Ferrero, Storck, Lindt, Haribo, Nestlé oder Bahlsen – keine Bereitschaft, darauf mit einem angemessenen Lohnangebot zu reagieren. Die NGG habe deshalb die Tarifverhandlungen für die Süßwarenindustrie vorerst abgebrochen: „Mit Peanuts lassen sich die Beschäftigten nicht abspeisen. Jetzt gibt es flächendeckende Warnstreiks. Der Juni wird zum ‚Streikmonat fürs Süße‘“, so Gewerkschafterin Karin Brugger.
Die NGG dagegen will die hohen Preissteigerungen auffangen und fordert monatlich 500 Euro mehr für die unteren Lohngruppen. Alle übrigen sollen ein Lohn-Plus von 400 Euro bekommen. Für Azubis will die Gewerkschaft 200 Euro mehr im Monat erreichen. Ebenso ein „Ticket-Geld“ – eine monatliche Fahrtkostenpauschale von 50 Euro, teilt die Gewerkschaft in einer Pressemeldung mit.







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