Ulm News, 05.12.2022 13:00
Neue Immuntherapien für Patienten mit Multipler Sklerose
Im RKU findet am Samstag, 10. Dezember, eine Tagung anlässlich der Eröffnung des erweiterten Apheresezentrums und der neuen MS-
Tagesklinik statt. Nach Vorträgen zu aktuellen Entwicklungen der Immuntherapie bei Multipler Sklerose und anderen Autoimmunerkrankungen können auch das neue Apheresezentrum und die MS-Tagesklinik besichtigt werden.eine Tagung anlässlich der Eröffnung des erweiterten Apheresezentrums und der neuen MS- Tagesklinik statt. Nach Vorträgen zu aktuellen Entwicklungen der Immuntherapie bei Multipler Sklerose und anderen Autoimmunerkrankungen können auch das neue Apheresezentrum und die MS-Tagesklinik besichtigt werden.
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung und betrifft alle Altersgruppen und Geschlechter, wobei sie insbesondere bei jüngeren Menschen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren beginnt. Nach Schätzungen leiden in Deutschland ca. 250 000 Menschen an MS, rund zwei Drittel davon sind Frauen.
Die Ursachen sind weiterhin nicht ganz eindeutig. „Die MS ist aufgrund der Frühdiagnose und den vielfältigen Therapieoptionen in den meisten Fällen inzwischen gut kontrollierbar“, sagt Prof. Dr. Hayrettin Tumani, Leiter der MS-Tagesklinik an der Neurologischen Universitätsklinik Ulm am RKU. „Ein Verfahren, das Linderung schaffen kann, indem krankheitstreibende Bestandteile aus dem Blut der Patienten eliminiert werden, ist die sogenannte Apheresetherapie oder umgangssprachlich Blutwäsche.“
Eine weitere seltene neurologische Erkrankung, die im Apheresezentrum am RKU behandelt wird, ist die chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie, kurz CIDP. Hierbei leiden die Patienten unter schleichend oder schubförmig fortschreitenden motorischen Ausfallerscheinungen in den Extremitäten.
Oft kommen Missempfindungen und Schmerzen hinzu. Auch hier können nach derzeitigem Stand der Wissenschaft neben der Gabe von Cortison in Tablettenform und der Gabe von Immunglobulinen über die Vene Verfahren der Blutwäsche dazu beitragen, dass die Erkrankung nicht weiter fortschreitet und Beschwerden verbessert werden.
„Alle Therapien zielen auf eine Veränderung des Immunsystems und auf die Eliminierung oder Verminderung der schädlichen Auto-Antikörper ab und haben sich über viele Jahre in der Behandlung der CIDP bewährt“, erläutert Prof. Dr. Johannes Dorst, der das Apheresezentrum gemeinsam mit Prof. Tumani leitet.
Am Samstag, 10. Dezember 2022, findet nun anlässlich der Eröffnung des neuen Apheresezentrums und der MS-Tagesklinik ein Symposium zum Thema „Neue Immuntherapien bei Multipler Sklerose und CIDP“ satt, mit anschließender Besichtigung des Areals. Eingeladen sind Ärzte*innen, Pflegefachkräfte, Patienten*innen und deren Angehörige sowie alle Interessierten.
Das erweiterte Apheresezentrum am RKU
Im RKU wurde das seit 2013 bestehende Apheresezentrum in mehrjähriger Bauphase und einem Investitionsvolumen von ca. 2,2 Millionen Euro vergrößert und modernisiert. Insgesamt stehen in dem großzügigen Areal 10 Behandlungsplätze, ausgestattet mit modernster Technik, Überwachungsmonitoren, Sauerstoff und Wärmetherapiegeräten, zur Verfügung. Ein Team aus Ärzten und speziell ausgebildeten Pflegefachkräften kümmert sich hier um die Patienten. Da die für die Patienten schmerzfreien Therapien während einer Zeitspanne von zwei bis fünf Stunden angewandt werden, war es für Helmut Lehner, Pflegerische Leitung des Apheresezentrums, bei den Baumaßnahmen sehr wichtig, einen freundlichen Behandlungsraum mit Tageslicht und genügend Platz für die Privatsphäre der Patienten zu schaffen. Von Anfang an war er bei der Planung und Konzeption des Um- und Erweiterungsbaus maßgeblich beteiligt. Während der Therapie können die Patienten essen und trinken, dürfen ihr Handy, einen Laptop oder ein Buch mitbringen. Das Apheresezentrum bietet außerdem einen großen Fernseher und Musik zur Entspannung an. Zur Sicherheit werden die gesamte Zeit über die Vitalwerte der Patienten auf modernen Monitoren überwacht. „Unser erfahrenes Pflegepersonal begleitet jeden einzelnen Patienten individuell während der kompletten Therapie“, so Lehner.




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