Ulm News, 19.09.2022 17:10
Rechte und hetzerische Literatur in Ulmer Stadtbibliothek?
Nach Recherchen von Radio free FM hat die Ulmer Zentralbibliothek Bücher im Bestand, die nicht nur demokratische Werte und Menschenrechte infrage stellen, sondern "dezidiert verschwörungstheoretisches, rassistisches und rechtsradikales Gedankengut propagieren sowie homo- und islamophobe Hetze verbreiten". Ferner biete die Ulmer Stadtbibliothek Coronaleugnern eine Plattform, kritisiert Radio Free FM in einer Pressemitteilung.
Die Stadtbibliothek Ulm gehört nicht nur zu den ältesten, sondern auch zu den größten öffentlichen Bibliotheken in Deutschland. Deren Kernaufgabe besteht darin, freien Zugang zu Informationen zu garantieren und sich für die Meinungs- und Informationsfreiheit einzusetzen. Nach Recherchen von Radio free FM hat die Ulmer Zentralbibliothek auch Bücher im Bestand, die nicht nur demokratische Werte und Menschenrechte infrage stellen, sondern "dezidiert verschwörungstheoretisches, rassistisches und rechtsradikales Gedankengut propagieren sowie homo- und islamophobe Hetze verbreiten". Ferner biete die Stadtbibliothek Coronaleugnern eine Plattform.
Radio free FM hat sich einie dieser "Sachbücher", die unter Geschichte und Medizin kuratiert wurden, genauer angeschaut, darunter Akif Pirinccis Machwerk "Deutschland von Sinnen", das der Zeit-Literaturkritiker Mangold als "menschenverachtend" bezeichnete. Oder auch Gerhard Wisnewski Jahrbuch "Verheimlicht, vertuscht, vergessen. Was 2021 nicht in der Zeitung stand", das vor Fake News nur so strotzt.
Ds Recherteam des Ulmer Radiosenders stellt daher die Frage: Sollen solche Bücher für jeden ohne Hinweise in einer Stadtbibliothek zugänglich sein? Sollten solche Bücher überhaupt in einer öffentlichen Bibliothek stehen? Muss das eine Demokratie Bücher dieser Art aushalten?
Nach Überprüfung und Hintergrund-Checks der Autoren und Verlage konfrontierte Radio free FM die stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek Ulm, Ursula Jacksch, mit den Recherchen. Sie habe sich erstaunt darüber gezeigt, dass Pirinccis Hetze gegen Lesben, Schwule und Grünein der Stadtbibliothek ausgeliehen werden könne. Gleichzeitig habe Jacksch "eine Lanze gebrochen gegen Zensur und für Meinungs- und Informationsfreiheit", schreibt Radio Free FM.
Nicht alle von Radio free FM befragten Bibliothekare sehen das im Fall Pirincci derart entspannt, einige Bücherein hätten das Buch aus ihren Beständen verbannt, andere es mit entsprechenden Vermerken versehen, berichtet der Sender von seinen Recherchen (hier im O-Ton).
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