Ulm News, 22.07.2022 11:49
Augenlasern – Das muss man wissen
Laut der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse AWA 2011 benötigen rund 63 % aller Deutschen über 16 Jahren eine Form der Sehhilfe. Während manche Menschen Brille oder Kontaktlinsen lediglich in gewissen Situationen tragen, stellt die Sehhilfe für andere eine unabdingbare Begleitung im Alltag dar – sie gewährleistet scharfes Sehen und damit auch die Verkehrstüchtigkeit.
Wozu überhaupt lasern?
Die Vorteile moderner Sehhilfen kann man nicht von der Hand weisen, doch Personen mit schlechter Sehkraft stehen vor verschiedenen Herausforderungen: Brillen und Kontaktlinsen können in manchen Alltagssituationen störend oder sogar gefährlich sein – so steigert die Brille etwa das Verletzungsrisiko in schnellen Ballsportarten. Häufig mindern Sehhilfen die Flexibilität. Personen, die eine Sehhilfe benötigen, werden außerdem mit hohen Kosten konfrontiert. Je schlechter die Augen, desto teurer die Gläser. Krankenkassen tragen jedoch nur einen Bruchteil der Kosten für Brillengläser.
Nur in Ausnahmefällen werden Linsen übernommen – z. B. bei einer stark ausgeprägten Hornhautverkrümmung. Brillenfassungen sind ohne Zusatzversicherung stets selbst zu tragen. Weil Sehhilfen jedoch in regelmäßigen Abständen angepasst werden sollten, entstehen diese Kosten im Schnitt alle ein bis zwei Jahre. Sonderformen der Sehhilfe wie Sonnenbrillen mit Sehstärke bedeuten zusätzliche Kosten. Und natürlich können Sehhilfen auch einmal kaputt- oder verloren gehen. Diese Probleme lassen sich in vielen Fällen durch das Lasern der Augen lösen. Doch wie genau funktioniert das überhaupt? Ist Lasern bei Kurz- und Weitsichtigkeit möglich? Wo liegen die Grenzen des Möglichen? Zahlt die Krankenkasse, und wenn nicht: Wie viel kostet das Augenlasern?
Welche Arten der Fehlsichtigkeit kann man lasern?
Grundsätzlich kann das Lasern bei den gängigsten Formen der Fehlsichtigkeit angewandt werden – sowohl bei Kurzsichtigkeit (Myopie) als auch bei Weitsichtigkeit (Hyperopie) und bei Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus). Auch die spät einsetzende Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) kann in vielen Fällen behandelt werden. Die moderne Technologie schafft es, Fehlsichtigkeit von -10 bis +5 Dioptrien zu korrigieren. Doch um festzustellen, ob ein Lasereingriff tatsächlich realisierbar ist, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein.
Voraussetzungen für das Lasern
Wer seine Augen lasern lassen möchte, muss volljährig sein und darf keine zusätzlichen Erkrankungen oder Entzündungen der Augen aufweisen. Im Jahr vor dem Eingriff sollte die Sehkraft möglichst stabil gewesen sein. Außerdem müssen Patienten psychisch stabil genug für den Eingriff sein. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit wird nicht gelasert. Ein guter Arzt klärt in einer umfassenden Voruntersuchung ab, ob der Eingriff möglich ist.
Wie läuft eine Laser-OP ab?
Es gibt verschiedene Methoden des Augenlaserns. Welche davon angewandt wird, entscheiden die zuständigen Ärzte anhand der vorhandenen Gerätschaft und des Patienten. Eines haben sie alle gemeinsam: Während der OP muss das intakte Auge für den Eingriff präpariert werden, indem die Hornhaut eröffnet wird. Daraufhin wird die Hornhaut durch die Laserstrahlen bearbeitet. Im letzten Schritt muss sie wieder geschlossen werden. Danach heilt das Auge ab. Je nach angewandter Methode können Patienten bereits nach einigen Stunden oder Tagen sehen – nicht nur klar, sondern deutlich besser.
Was kostet das Augenlasern?
Die Kosten eines Lasereingriffs am Auge variieren in Abhängigkeit der gewählten Methode und der Art der Fehlsichtigkeit. So muss man bei Weitsichtigkeit mit Kosten zwischen 1.000 €uro und 1.500 €uiro rechnen, während bei einer Kurzsichtigkeit oder einer Hornhautverkrümmung je nach Methode zwischen 1.000 und 2.500 €uro pro Auge anfallen können.
Zahlt die Krankenkasse die Laser-Korrektur?
Die gesetzlichen Krankenkassen kommen für die Kosten der Laser-OP in aller Regel nicht auf – wenn, dann nur für einen Bruchteil. Strebt man einen Lasereingriff an, sollte man frühzeitig eine umfassende Zusatzversicherung abschließen. Je nach Leistungsumfang tragen manche Anbieter nach einer Wartezeit sogar die vollen Kosten.
Lohnt sich das Augenlasern?
Brillenträger wirken intelligenter, doch die Augen-Korrektur kann die Lebensqualität meist erhöhen. Man ist nicht mehr auf die Sehhilfe angewiesen und sieht meist deutlich klarer, farbechter und kontrastreicher als mit einer Brille – gerade bei einer hohen Dioptrie. Auch nervige Störfaktoren wie das Beschlagen der Brille im Winter, die Reizung der Augen bei zu langer Kontaktlinsen-Tragedauer oder Druckstellen durch die Brillenfassung gehören nach der OP der Vergangenheit an. Langfristig spart man durch den Eingriff zudem Kosten. Weil eine Laser-OP aber auch Risiken mit sich bringen könnte, sollte der Schritt sorgfältig überlegt werden.




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