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Ulm News, 07.03.2022 12:21

7. März 2022 von Ralf Grimminger
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Kalkfilter – Gesundheitsrisiko oder sinnvolle Investition?


Die Wasserhärte in Ulm ist mit 14,6 Grad deutscher Härte (dH) hart, hat also einen hohen Anteil an Calcium- und Magnesiumverbindungen. Bei 0 bis 7 Grad dH (0 bis 1,3 Millimol Calciumoxid pro Liter) gilt Wasser als weich. 

Zwischen 14 und 21 Grad dH (2,5 bis 3,8 Millimol Calciumoxid pro Liter) spricht man von hartem Wasser.  

Kalk ist unschädlich für Menschen

In Ulm haben viele Haushalte deshalb Wasserfilter installiert, weil sie befürchten, dass der hohe Kalkanteil gesundheitsschädlich sein könnte. Dabei handelt es sich jedoch um einen Irrtum, der aufgekommen ist, weil die Allgemeinheit Ablagerungen in den Blutgefäßen ebenfalls als „Verkalkung“ bezeichnet.
„Keine Angst vor Arterienverkalkung - die bekommt man davon nicht. Zwar nehmen wir Kalzium und Magnesium über den Darm ins Blut auf, aber ein Zuviel wird über die Nieren und den Darm ausgeschieden. Hätte unser Körper nicht diese geniale Ausscheidungsfunktion, würden wir vielleicht innerlich auch so verkalken wie eine Espressomaschine“, erklärt Alexander Ghanem, Leitender Oberarzt in der Kardiologie an der Asklepios-Klinik in Hamburg. Aus gesundheitlichen Gründen sind Kalkfilter also nicht nötig.

Probleme bei Kaffee-, Spül- und Waschmaschinen

Trotzdem kann ein Kalkfilter in Regionen mit hartem Wasser sinnvoll sein, weil er Probleme bei Haushaltsgeräten und Kalkablagerungen in der Küche und im Badezimmer verhindert. „Kalk im Wasser hat die unangenehme Eigenschaft, dass er als Kalkstein ausfällt, wenn man ihn erwärmt. Für Kaffeemaschinen, Spül- oder Waschmaschinen kann das bei sehr hartem Wasser tödlich sein, weil der Kalk die Leitungen verstopft und sie irgendwann nicht mehr funktionieren“, erklärt Paul Sicher, Pressesprecher beim Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW).

· Wasserkocher, Kaffeemaschinen und ähnlich Geräte haben durch dicke Kalkablagerungen einen geringeren Wirkungsgrad. Sie verbrauchen deshalb beim Erwärmen des Wassers mehr Strom. Verhindert werden kann dieses Problem durch einen Kalkfilter oder regelmäßiges Reinigen mit Zitronensäure oder speziellen Putzmitteln.

· An Armaturen in der Küche und im Badezimmer entstehen bei hartem Wasser unschöne Kalkablagerungen, die sich nur schwer entfernen lassen. Ein Kalkfilter kann dies verhindern und dadurch das Putzen deutlich erleichtern.

· Ein hoher Kalkanteil wird in Kaffee, Tee und Kaltgetränken von vielen Menschen als unangenehm empfunden. Gourmets schwören deshalb darauf, ihr Leitungswasser vor dem Trinken oder Kochen mit einem Kalkfilter zu behandeln.

· Im handelsüblichen Waschmittel ist meist so viel Enthärter enthalten, dass auch hartes Wasser kein Problem ist. Ein Kalkfilter ist für Waschmaschinen also nur in Regionen mit sehr hartem Wasser nötig.

Ein Großteil der Kalkfilter im Handel basieren auf der Ionisierung von Kalk. Inzwischen werden aber auch Kalkfilter durch Kristallisieren angeboten, die aus gesundheitlicher Perspektive eindeutig zu bevorzugen sind.

Hoher Salzkonsum durch Kalkfilter mit Ionisierung

Die meisten Kalkfilter in privaten Haushalten basieren auf der Ionisierung. Dieser Umwandlungsprozess wurde vor etwa 100 Jahren entwickelt und gilt inzwischen als veraltet. Kalk wird bei diesem Prozess nicht mechanisch aus dem Leitungswasser entfernt, sondern es wird lediglich das lebenswichtige Spurenelement Calcium gegen Natrium getauscht. Kalkfilter mit Ionisierung sind deshalb in Gegenden mit hartem Wasser wie Ulm nicht zu empfehlen, weil sie nur eine kurze Lebensdauer haben und den Kalkgehalt nur geringfügig (25 bis 75 %) reduzieren.
Hinzukommt, dass Kalkfilter auf Basis der Ionisierung, durch ihren Austausch von Calcium gegen Natrium den Salzgehalt des Wassers deutlich erhöhen. Ein Großteil der Menschen in Deutschland konsumiert laut Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jedoch ohnehin zu viel Kochsalz. Wird die Kochsalzaufnahme durch veraltete Kalkfilter nochmals erhöht, kann das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zunehmen. Gesundheitsexperten raten salzsensitiven Personen und Personen mit entsprechenden Vorerkrankungen deshalb davon ab, Kalkfilter mit Ionisierung zu verwenden.

Neuartige Kalkfilter mit Kristallisierung

Bei innovativen Kalkfiltern mit Kristallisierung besteht dieses Problem nicht. Neue Modelle wie der Kalkfilter First Class verändern die Oberflächenstruktur des Kalks so, dass Verkrustungen an Armaturen, Kaffeemaschinen und Wasserkochern nahezu nicht entstehen. Zudem lassen sich Ablagerungen durch die Kristallisierung des Kalks mit einem einfachen Haushaltstuch ohne Reinigungsmittel entfernen. Da dieser Kalkfilter besonders ab 12 Grad dH geeignet ist, bietet sich diese in Deutschland entwickelte Technologi e besonders bei der Trinkwasserhärte in unseren Regionen an.
Kalkfilter mit Kristallisierung sind außerdem aus gesundheitlichen Gründen empfehlenswert, weil sie die lebenswichtigen Mineralien nicht entfernen, sondern sie nur mikroskopisch flocken. Durch ihr Verbleiben im Wasser können das Calcium und die übrigen Mineralien also noch immer über den Ernährungsprozess aufgenommen und verwertet werden. Hinzukommt, dass viele moderne Kalkfilter auch Schadstoffe aus verunreinigtem Wasser entfernen. Der Einsatz eines entsprechenden Kalkfilters mit Kristallisierung wird von Gesundheitsexperten deshalb primär für die Zubereitung von Babynahrung und für andere empfindliche Personen empfohlen.
Überdies sind aus Kalkfilter mit Kristallisierung auch aus finanzieller Sicht oft sinnvoller, weil ihre Lebensdauer je nach Wasserhärte und Modell bis zu fünf Jahre beträgt. In Gegenden mit hartem Wasser wie Ulm müssen Kalkfilter mit Ionisierung hingegen oft bereits nach einigen Monaten erneuert werden, weil ihre Leistung abnimmt. 



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