CDU Stadtverband Ulm fordert allgemeine Impfpflicht für alle impffähigen Erwachsenen

Der Stadtverbandsvorstand der CDU Ulm hat sich aus Rücksicht auf die aktuelle Corona-Lage online getroffen und sich bei seiner letzten Sitzung zum Thema allgemeine Impfpflicht positioniert. Einem Antrag für eine unverzügliche Einführung einer allgemeinen Impfpflicht für alle impffähigen Erwachsenen wurde mehrheitlich zugestimmt. Der Bund und die Länder werden der Ulmer CDU zufolge nun aufgefordert die allgemeine Impflicht auf den Weg zu bringen. Kinder seien dabei ausdrücklich ausgeschlossen.
Aufgrund der sich zunehmend verschärfenden pandemischen Situation insbesondere mit Blick auf die Hospitalisierungsrate seien nun die politischen Entscheidungsträger gefordert mit ganzheitlich betrachteten Regelungen zu antworten, schreibt die CDU Ulm. Der Aufklärungskampagne des Bundes sei  es nicht gelungen, einen ausreichenden Anteil der Bevölkerung zu mobilisieren. Die aktuelle „Impfmüdigkeit“ sei maßgeblich für die andauernde vierte Covid-19-Welle verantwortlich, kritisiert die Ulmer CDU. Diese Impfmüdigkeit müsse "so schnell wie möglich gebrochen und eine fünfte Welle verhindert werden".
In einer konstruktiven Diskussion haben die Mitglieder des Vorstandes die Rahmenbedingungen ihrer Forderung definiert. Kinder und Jugendliche seien  seit Beginn der Pandemie besonders belastet und den vom Infektionsgeschehen diktierten Maßnahmen in hohem Umfang ausgesetzt. In der vergangenen Zeit, insbesondere aufgrund der nicht ausreichenden Impfquote unter Erwachsenen, seien Kinder und Jugendliche besonders belastet. "Auch der Einzelhandel, die Gastronomie, die Kulturschaffenden und viele weitere Bereiche des öffentlichen Lebens zahlen für jeden, der sich bisher nicht hat impfen lassen", so die CDU Ulm. Die Beweggründe sich gegen eine Impfung zu entscheiden könnten vielfältig sein, "ein nicht unerheblicher Teil lässt sich aber auch auf ein wachsendes Gefälle in der Mediennutzung zurückführen". In Filterblasen und fernab des seriösen Journalismus würden gezielt Falschinformationen verbreitet. "Wir verfügen in Deutschland über herausragende und international geschätzte Wissenschaftler. Deren Forschung kombiniert mit derjenigen der internationalen Staatengemeinschaft hat hochwirksame Impfungen entwickelt, die einen über neunzigprozentigen Schutz vor schweren Verläufen gewährleisten".
Eine Vielzahl der schweren Coronafälle seien ungeimpfte Personen. Es sei nun vor dem Hintergrund, dass die Intensivstationen fast komplett belegt sind und eine baldige Triage-Situation unmittelbar bevorstehe, keine Option mehr auf das Prinzip der Hoffnung und der Eigenverantwortung zu setzen. Jeder könne bei einer potenziell akuten schweren Krankheit in die Gefahr kommen nicht mehr die nötige Versorgung zu erhalten. "Bei einer höheren Impfquote verringern sich die Inzidenz und noch mehr die Hospitalisierungsfälle sehr deutlich. Portugal, Spanien, Italien, Singapur und viele weitere Länder weisen uns nun dabei den Weg, wie man mit hohen Impfquoten besser durch eine solche Pandemie kommen kann", heißt es weiter im Schreiben der Ulmer CDU, zur Forderung nach einer allgemeinen Impfpflicht für Erwachsene in Deutschland.