ulm-news.de

Donaubad Skyscraper - oben_neu
Sie sind hier: ulm-news Startseite  Nachrichten

Ulm News, 26.03.2021 13:00

26. March 2021 von Thomas Kießling
0 Kommentare

Mehr Stressresilienz in der Krise: Managementtrainings für kleine und mittlere Unternehmen


 schließen


Beschreibung: Gündel_Lehmann_Schwarz (Fotos: Matthias Schmiedel / LPCU): Prof. Harald Gündel (links), Dr. Janina Lehmann und Elena Schwarz

Fotograf: Universität Ulm

Foto in Originalgröße



Das Kompetenzzentrum für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz der Universität Ulm bietet evidenzbasierte und praxisnahe Schulungs- und Trainingsmaßnahmen zur Verbesserung der Stressresilienz. Ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt mit speziellen Angeboten („KMU GO!“) richtet sich speziell an kleinere und mittlere Unternehmen. Teilnehmen an den Trainings zur Stressbewältigung können Führungskräfte aus Firmen mit weniger als 500 Mitarbeitenden. Die Anmeldefrist läuft bis Ende April, das Angebot ist kostenlos.

Der Druck auf Unternehmen in der Corona-Krise ist enorm. Fehlende Umsätze, unklare Perspektiven, ausbleibende Hilfen und dann noch die Zumutungen der digitalen Arbeit auf Distanz. Das stresst insbesondere die Führungskräfte. Denn Home-Office und Videokonferenzen machen es nicht einfacher, Arbeitsabläufe zu organisieren und die Leistung der Mitarbeitenden zu kontrollieren.
„Doch Dauerstress macht krank. In den großen Unternehmen und Konzernen wird seit Jahren daran gearbeitet, die eigenen Mitarbeitenden und Führungskräfte resilienter zu machen, um stressbedingten Erkrankungen vorzubeugen. Diese Möglichkeiten haben Familienbetriebe sowie andere kleinere und mittlere Unternehmen meist nicht“, erklärt Professor Harald Gündel, Ärztlicher Direktor der Ulmer Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Vorstand am Leadership Personality Center Ulm (LPCU). Der Ulmer Uni-Mediziner leitet das „KMU-GO!“-Projekt gemeinsam mit Professor Peter Angerer vom Institut fu?r Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Düsseldorf. Weitere wissenschaftliche Projektpartner sind die Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Tübingen sowie die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie II in Ulm.
Koordiniert wird das Projekt in Ulm von Dr. Janina Lehmann und Elena Schwarz, die das Angebot kurz zusammenfassen: „Teilnehmen an dem kostenlosen Trainingsprogramm zur Stressbewältigung können weibliche und männliche Führungskräfte aus allen Hierarchiestufen. Voraussetzung ist eine Unternehmensgröße von maximal 499 Mitarbeitenden sowie die Teilnahme der Führungskräfte an der Begleitforschung.“
Ziel des Trainings ist die Förderung der Resilienz der Führungskräfte. Die Teilnehmenden des Trainings sollen darin unterstützt werden, belastende Situationen besser zu verstehen und einen individuellen gesunden Umgang mit Belastungen erlernen. Dazu werden theoretische Grundlagen vermittelt als auch praxisnahe Übungen ausprobiert. „Ein großer Schwerpunkt liegt dabei auf dem eigenen, individuellen Erleben der Führungskräfte. Die Schulung hat also einen hohen Selbsterfahrungsanteil“, betonen Lehmann und Schwarz.
Warum empfinden eigentlich viele Menschen das Arbeiten unter Pandemie-Bedingungen als so belastend? Gute Führung braucht Nähe. Das Arbeiten auf Distanz erschwert die Beziehungsarbeit zwischen Führung und Personal. Videokonferenzen können soziale Interaktionen und Kommunikationssituationen nicht adäquat abbilden. Zur ganzheitlichen Wahrnehmung fehlen die vielen Gesten und kleinen Bewegungen, die uns wichtige Hinweise auf die Befindlichkeit unseres Gegenübers geben. „Diese Nähe brauchen wir, um Vertrauen aufzubauen und Verständnis zu entwickeln. Wenn über eine längere Zeit der persönliche Bezug fehlt und nicht mehr über Sorgen und Ängste gesprochen werden kann, belastet das die Arbeitssituation zusätzlich“, so Professor Gündel.
Das Schulungs- und Trainingsprogramm soll Führungskräfte auch für diese besonderen Herausforderungen sensibilisieren und die Grundlagen für einen gesundheits- und beziehungsorientierten Führungsstil legen. Das Antistress-Training dauert 1,5 Tage. Nach drei beziehungsweise sechs Monaten ist ein dreistündiger Auffrischungskurs vorgesehen. Inhaltlich-fachlich orientiert sich das Stressmanagement-Programm sowohl an der kognitiven Verhaltenst herapie – hier geht es beispielsweise um einen gesunden Umgang mit zwischenmenschlichen Konflikten sowie um den Einsatz emotionsfokussierter Techniken – als auch an psychodynamischen Prinzipien.
Das Projekt „KMU-GO!“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und läuft seit Juli 2020 für dreieinhalb Jahre. Unterstützung erhält das Projekt außerdem von der AOK Baden-Württemberg. Erweisen sich die Schulungen und Trainingsmaßnahmen aus dem Projekt als wirksam, will die Krankenkasse das Anti-Stress-Programm in ihr Gesundheitsangebot aufnehmen. Beteiligt an dem Projekt sind auch Partner aus der Wirtschaft wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm, der Branchenverband „Südwestmetall“ und die KMU-Initiative „Offensive Mittelstand“.



Lions-Markt - Lions-Club Ulm, Neu-UlmPaul Camper - Tessa 2Glacis Galerie - Center des HerzensDonaubad Startseite 1Mia sind mehr - Kampagne der Stadt Neu-UlmSparkasse NU

Termine & Kino

weitere Termine
Donaubad Skyscraper - oben_neu
Sep 10

Fulminante Matinee zur Dokumentarfilm-Premiere Nachtclub Aquarium - „Und am Freitag gehen wir ins A.“ - ein Hintergrundbericht
Mehrere kleine Queen-Konzerte – auch zum Mitsingen, eine riesige Gitarren-Torte zum 39. Geburtstag von...weiterlesen


Sep 07

Trauriges Glanzlicht der Woche: Zwei Tote trotz Überholverbot - Hintergründe zum fatalen Unfall auf B 311 bei Öpfingen
Zwei Menschen verloren heute am frühen Donnerstagmorgen bei einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße...weiterlesen


Sep 15

Glückliches Ende: Öffentlichkeitsfahndung des Polizeipräsidiums Ulm nach Richard N. aufgehoben
Die am Mittwoch 10.09.25 übersandte Öffentlichkeitsfahndung nach Richard N. aus Göppingen hat sich...weiterlesen


Sep 06

Ein kommendes Glanzlicht: Nachtclub Aquarium Ulm – wo sich Freddie Mercury, Nina Hagen oder Udo Jürgens die Klinke in die Hand gaben
Nun also noch ein Dokumentarfilm zum Buch oder zum Bühnenstück über den legendären Nachtclub in der...weiterlesen


Sep 07

Polizei schießt auf Mann mit Messer
Am Freitagnachmittag mussten Polizisten in Ulm auf einen Mann schießen, der sie mit einem Messer...weiterlesen


Sep 07

Wird auch deftig: diesmal am Berliner Ring: durch Brückensanierungen Behinderungen zu Uni und Klinik
Am Berliner Ring in Ulm werden nach Angaben der Stadt zwei Brückenbauwerke in der Zeit von 8. September...weiterlesen


Sep 08

Zahlreiche Festnahmen durch Terroreinsatzgruppe des LKA - Aktivisten waren bei Ulmer Firma eingedrungen - ein Hintergrundbericht
Noch gibt sich das Landeskriminalamt (LKA) bedeckt zu dem Vorfall am Montagmorgen bei der Böfinger...weiterlesen



Donaubad Skyscraper - oben_neu

 
© ulm-news.de, Nachrichten für Ulm und Umgebung   KONTAKT | FAQ | IMPRESSUM | DATENSCHUTZ | Cookie Einstellungen anpassen nach oben