Ulm News, 19.03.2021 08:06
Kundgebung der IG Metall: 800 Beschäftigte fordern vier Prozent mehr Gehalt
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Beschreibung: 800 Beschäftigte der Metallindustrie haben am Donnerstag auf dem Münsterplatz in Ulm demonstriert. Roman Zitzelsberger drohte auch mit Streik.
Fotograf: Ralf Grimminger/Ulmer Pressedienst
Knapp 800 Arbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer aus 13 Betrieben setzten nach Angaben der Gewerkschaft am Donnerstag mit einer Kundgebung der IG Metall auf dem Ulmer Münsterplatz ein Zeichen, um den Forderungen im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen Nachdruck zu verleihen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem vier Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten in der Metallindustrie.
Hansjörg Müller, Betriebsratsvorsitzender von EvoBus, sowie Wilfried Schmid von Magirus sprachen zu Beginn der Kundgebung über die aktuelle Situation in ihren Betrieben und erklärten, warum es höchste Zeit sei, am Verhandlungstisch klare Verhältnisse und Zukunftsperspektiven zu schaffen. Diese Forderungen wurden auch von Dieter Kramer, Betriebsratsvorsitzender von Diehl Aviation aus Laupheim, und Nuri Yildiz, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Cooper Standard aus Schelklingen, unterstrichen. "Das geht gar nicht", kritisierte er den Stellenabbau bei Cooper Standard.
Rainer Rittmeyer, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von Hensoldt, stellte klar, dass die Forderung nach vier Prozent mehr Gehalt genau richtig für den Betrieb sei. Außerdem betonte er nochmals notwendige Verbesserungen für Auszubildende und dual Studierenden.
Ezgi Bakir, Jugend- und Auszubildendenvertreterin von EvoBus, nahm dieses Statement auf und forderte für die dual Studierenden die gleichen Standards und insgesamt eine Verbesserung und Modernisierung der Rahmenbedingungen.
Zum Abschluss sprach Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg. Zitzelsberger dankte den Protestierenden auf dem zugigen und kalten Münsterplatz für ihren tollen Einsatz in dieser Tarifrunde und stellte klar, dass die IG Metall Baden-Württemberg in dieser Tarifrunde mit "viel Verstand, aber wenn es sein muss, auch mit Kampf agiert". Er forderte die Arbeitgeber auf, nicht nur die aktuelle Situation zu betrachten und auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nutzen zu wollen. In dieser Zeit sei es umso wichtiger, gemeinsam Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft zu suchen und eine Tarifpolitik, die nach vorne gewandt ist, zu betreiben.
Zitzelsberger erklärte mit Hinweis auf die bisher zähen Verhandlungsrunden, in denen sich die Metall-Arbeitgeber wenig bewegt hätten: "Die Herausforderungen sind nicht gegen, sondern nur mit uns Arbeitnehmern möglich". Außerdem unterstrich der IG Metaller nochmals, dass die Tarifforderungen "genau in die Zeit passen". Denn die 4 Prozent, die gefordert werden, seien nicht nur eine Erhöhung des Gehalts, sondern dort wo es nötig ist, auch für Arbeitszeitabsenkungen mit Teillohnausgleich gedacht.
Der Bezirksleiter schloss sich seinen Vorrednern mit der Forderung für bessere Bedingungen der Auszubildenden und dual Studierenden an. Der Verhandlungsführer der IG Metall bei den Tarifverhandlungen sagte in Richtung Südmetall, dem Verband der Metallarbeitgeber im Südwesten mit Büros am Münsterplatz, mit der IG Metall an Lösungen zu arbeiten. Die Lösungen müssten aber gut sein für die Metallarbeitnehmer. Falls nötig, sei die IG Metall bereit für einen weiteren Arbeitskampf, sagte Roman Zitzelsberger unter Beifall.



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