"Illustrirte Zeitung" berichtet über "Schneider von Ulm"-Oper und "drollige Szenen"

Dabei geht es um den Liederkomponisten Gustav Pressel aus Tübingen (1827 bis 1890), der zwei Opern geschrieben. Eine davon: Der Schneider von Ulm. Im Februar 1867 berichtete darüber die "Illustrirte Zeitung". Pressels "musikalischem Volkslustspiel" sei im Jahre 1867 zuerst in Ulm selbst, dann im Hoftheater Stuttgart "mit großem Jubel applaudirt" worden, obgleich, so die Illustrirte Zeitung, "die Handlung an sich einer jener Schwabenstreiche ist, wegen deren die guten Leute außerhalb ihres Landes so vielen Neckereien ausgesetzt sind".
Recht ungnädig erzählt der Redakteur die historische Begebenheit, bezeichnet Berblinger als "richtigen Schwindler" und die Ulmer als "leichtgläubiges Volk", lobt aber in umso höheren Tönen die "an drolligen Szenen" reiche Oper, zu deren Finale ein Verehrer von Berblingers Tochter den gefallenen Schneider aus den "Fluten der Donau" rettet und zum Lohn die Hand der Geliebten erhält.
Das Originalblatt ergänzt aufs Schönste die von den Bühnenbildnern Timo Dentler und Okarina Peter theatralisch gestaltete Stadthaus-Ausstellung "Die Welt, ein Raum mit Flügeln", die Berblingers 250. Geburtstag feiert. Die auch für Kinder hervorragend geeignete Ausstellung rund ums Thema Fliegen ist täglich geöffnet, der Eintritt ist kostenlos.