Ulm News, 25.03.2020 09:49
Ulmer Bundeswehrkrankenhaus eröffnet Coronavirus-Station
Die Vorbereitungen am Bundeswehrkrankenhaus (BwK) in Ulm für die erwartete Welle an Coronavirus-Patienten sind abgeschlossen, eine Isolierstation wurde genauso hergerichtet wie eine separate Intensivstation.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
Währenddessen hat das Krankenhaus seit Montag auch auf der normalen Intensivstation einen beatmeten Coronavirus-Patienten aus dem Elsass. Von den rund 500 Betten des Militärkrankenhauses sind über 300 Betten für zivile Patienten freigegeben. Etwa 2000 Mitarbeiter versorgen die Patienten, unter ihnen 550 Ärzte und 750 zivile Angestellte sowie 700 Soldaten.
Am Krankenhaus der Maximalversorgung ist auch der Rettungshubschrauber „Christoph 22“ stationiert und die Klinik ist voll in den Klinikverbund in der Region eingebunden. Aus dieser Zusammenarbeit heraus haben sich alle Kliniken auf den drohenden Ansturm von Corona-Erkrankten vorbereitet und die Kapazitäten miteinander abgestimmt.
Im obersten Stockwerk wurde die Isolierstation hergerichtet, dort können bis zu 24 Patienten in Einzel- und Doppelzimmern versorgt werden. Hier waren in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Libyer und Ukrainer untergebracht, die mit schweren Kriegsverletzungen als humanitäre Maßnahme des Auswärtigen Amtes nach Ulm gebracht wurden und bei teilweise monatelangen Klinikaufenthalten mehrfach operiert wurden. Helm geht davon aus, dass im BwK vorübergehend die Bettenzahl aufgestockt wird, um die Corona-Patienten versorgen zu können. Je nach Notwendigkeit können weitere Stationen des Krankenhauses auf die Versorgung der Corona-Erkrankten umgestellt werden, „zur Not das ganze Haus“. Normalerweise können in Ulm 22 Patienten beatmet werden, situationsabhängig kann diese Anzahl verdoppelt werden. Mangelware ist dabei, so Professor Dr. Matthias Helm, Leiter der Anästhesie am BwK, das Personal. Fachpersonal erhält das BwK auch vom Sanitätsregiment 3 aus Dornstadt und auch Ärzte als Reservisten.
Die Materialversorgung ist ein Kraftakt und eine Ausnahmesituation, dabei gibt es Unterstützung durch das Verteidigungsministerium und das Gesundheitsministerium. Eine Intensivstation wurde speziell für Corona-Patienten hergerichtet, die komplett ausgestatte Station steht derzeit noch komplett leer.
Schwerste Lungenerkrankungen können mit Intensiv-Respiratoren nach höchsten Standards beatmet werden. Wie sich die Situation im Krankenhaus und in der Region entwickelt, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Professor Helm verfügt über erfahrenes Personal, dass durch die Auslandseinsätze der Bundeswehr oft ungewohnten Situationen ausgesetzt ist und in der Bewältigung vielfältige Erfahrungen sammeln konnte.
Der Arzt geht davon aus, dass im BwK vorübergehend die Bettenzahl aufgestockt wird, um die Corona-Patienten versorgen zu können. Je nach Notwendigkeit können weitere Stationen des Krankenhauses auf die Versorgung der Corona-Erkrankten umgestellt werden, „zur Not das ganze Haus“.
Text/Foto: Thomas Heckmann







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