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Ulm News, 05.03.2020 17:00

5. März 2020 von Ralf Grimminger
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Von Popart bis Totentanz - Großartige Thomas-Kahl-Retrospektive mit Malerei, Objekten und Installationen im Stadthaus Ulm


Als „Brotmaler“ wurde Thomas Kahl bekannt. Doch der 2017 allzu früh verstorbene Ulmer Künstler war mehr. Er schuf ebenso unernste wie aufsässige Foren ironischen Umgangs mit dem herrschenden Kunstbetrieb und war ständig auf der Suche nach Dingen, aus denen Gemälde, Collagen, Papierarbeiten oder Dioramen entstehen konnten. Gemeinsam mit der Ulmer Galerie Tobias Schrade zeigt das Stadthaus nun eine Thomas-Kahl-Retrospektive mit Malerei, Objekten und Installationen aus verschiedenen Schaffensperioden. Die Eröffnung der Ausstellung mit Live-Musik von Patrick Pilsl und seinem Trio MF Dean -  ist am Freitag, 6. März, von 19 bis 21 Uhr.  Die Ausstellung "Thomas Kahl, der unbekannte Forscher" ist bis zum 26. April im Stadthaus zu sehen, täglich geöffnet bei freiem Eintritt.

Das Stadthaus Ulm widmet dem 2017 allzu früh verstorbenen Künstler Thomas Kahl in Zusammenarbeit mit der Galerie Tobias Schrade eine Werkschau. Geboren 1963 im sächsischen Zittau kam Thomas Kahl 1980 in die Münsterstadt. Hier wurde er zusammen mit Peter Knabl und Patrick Pilsl Mitbegründer der Künstlergruppe „Die phantastischen Vier“, die sich 1992 nach ihrem Domizil, der alten Kraftfahrzeughalle „links vom ROXY“ (eine Aussage, die die Gruppe durchaus auch politisch verstanden haben wollte) in „Künstlergruppe Kradhalle“ umbenannte und mit Ausstellungen in Köln, Zürich, Mailand oder Rom internationale Erfolge feierte.
In der Kradhalle fanden Kahl und seine Künstlerkollegen, zu denen nun auch Andrew Greif hinzugekommen war, den nötigen Freiraum für ihre Aktivitäten. Kahl schuf ebenso unernste wie aufsässige Foren ironischen Umgangs mit dem herrschenden Kunstbetrieb und hielt, wie es der frühere Stadthausleiter Elmar Zorn ausdrückte, „den Stachel der Nichtangepasstheit über die Jahre gezückt“.
Dabei war der Autodidakt Kahl weit mehr als nur ein kreativer Querkopf und freundliches Original: Er war ein Künstler, der unheimlich viel las und recherchierte, aber fast nie eine Erklärung zu seinen Bilder mitlieferte. Zudem war er Sammler und ständig auf der Suche nach Dingen, aus denen Gemälde, Collagen, Papierarbeiten oder Dioramen entstanden.
Kahl, auch als Musiker und Veranstalter tätig, organisierte die Pop-, Indie- und Hiphopkonzerte in der Kradhalle, schuf kreative Freiräume für andere. Während die meisten der Kradhallenkünstler im Laufe der Jahre nach Berlin abwanderten, blieb Kahl Ulm bis zuletzt treu.
In Zusammenarbeit mit der Galerie Tobias Schrade zeigt das Stadthaus nun eine Thomas-Kahl-Retrospektive mit Malerei, Objekten und Installationen aus verschiedenen Schaffensperioden. Zu sehen sind großformatige, zu Pop-Art-Ikonen gewordene, comichaft vereinfachte Brote, Tomaten und Gewichte, die mit einem tiefgründigen Subtext und mannigfachen Verweisen auf die Kunstgeschichte oder politischen Anspielungen versehen sind: etwa das „Brot für Ruanda“. Oder Kahls „Proconsul-Arbeiten“ und die Porträts bekannter Popkünstler. „Die Große Kumpanei“ füllt fast die gesamte dritte Ebene aus. Als letzte Arbeiten fertigte Kahl im Wissen über seinen baldigen Tod Totentanz-Collagen und kleine Dioramen zum Thema aus Plastikfiguren. Auch sie sind in der Ausstellung vertreten.
Zur sehenswerten Ausstellung ist ein Katalog sowie ein umfangreiches, recih bebildertes  Buch über Thomas Kahl und sein Schaffen, herausgegeben von Martina Strillic und Tobias Schrade, erschienen.  

Künstlergruppe Kradhalle im Museum Ulm

Zeitgleich mit der Ausstellung im Stadthaus zeigt auch das Museum Ulm Werke der vier Kradhallen-Künstler Andrew Greif, Thomas Kahl, Peter Knabl und Patrick Pilsl aus der eigenen Sammlung zeigen.



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