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Ulm News, 01.03.2020 16:05

1. März 2020 von Ralf Grimminger
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Drei auf einen Streich – Fliegerbomben in Neu-Ulm erfolgreich entschärft


Drei jeweils rund 110 Kilogramm schwere Fliegerbomben wurden am Sonntagvormittag am östlichen Stadtrand von Neu-Ulm entschärft. 
Text/Fotos: Thomas Heckmann

Auf einem Acker, der für den Ausbau der Bundesstraße 10 benötigt wird, wurden die Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg in nur 45 bis 70 Zentimetern Tiefe gefunden. Keine 500 Meter von der Breitenhofkreuzung entfernt lagen die drei amerikanischen Splitterbomben seit über 75 Jahren dicht unter der Oberfläche, ohne bisher Schaden angerichtet zu haben. Für den Bomben-Sondierer Daniel Raabe ist es reines Glück, dass die explosiven Gegenstände nicht einfach beim Ackerumpflügen aus dem Boden befördert wurden oder gar das darin enthaltene TNT explodierte. Insgesamt elf Verdachtspunkte untersuchte er seit halb acht am Sonntagmorgen. Diese Verdachtspunkte ergaben sich durch die Auswertung von Luftbildern von den Fliegerangriffen auf Neu-Ulm.
Sieben Bombentrichter enthielten metallhaltigen Bauschutt und Geröll, hier vermutet Raabe, dass die Landwirte damals einfach nur schnell ihren Acker wieder nutzbar machen wollten und das Loch mit den Stoffen verfüllt haben, die in den letzten Kriegstagen herumlagen. An einer Stelle gruben die Bombensucher einen Vermessungspunkt aus, der viel zu tief eingegraben war. Gleich an drei Stellen wurden dann die gefährlichen Fliegerbomben aus dem zweiten Weltkrieg gefunden.
Mit einem kleinen Bagger und einem Spaten hat Raabe die Bomben vorsichtig freigelegt, ab diesem Zeitpunkt haben Bombenentschärfer die Arbeit übernommen. Aufgrund des Bombentyps legten die Entschärfer Roger Flakowski und Torsten Thienert in Absprache mit der Polizei und Ordnungsamtschef Thomas Nägele den Sicherheitsradius auf 350 Meter fest. Um zehn Uhr waren dann die Bundesstraße 10 ab der Otto-Hahn-Straße sowie ab Burlafingen im Baustellenbereich voll gesperrt, von Finningen kommend musste schon vor der Breitenhofkreuzung gesperrt werden. Zahlreiche Feuerwehrleute mussten auch alle Feldweg, die in den Sicherheitsbereich führen, sperren, damit sich Spaziergänger und Hundeausführer nicht in Gefahr bringen. Anwohner gibt es in dem Sicherheitsbereich keine. Die Fliegerbomben haben an beiden Enden Aufschlagzünder, die von den Sprengmeistern zuerst gereinigt werden mussten.
Die starken Verkrustungen nach 75 Jahren im Erdreich wurden mit einem Sandstrahlgerät entfernt, bevor die Gewinde aller sechs Zünder mit Sprühöl gangbar gemacht wurden. Nach nur 55 Minuten waren alle drei Splitterbomben durch das Herausschrauben der Zünder entschärft und die Straßensperrungen konnten aufgehoben werden. Die ungewöhnlich weit oben liegenden Fliegerbomben konnte sich Raabe damit erklären, dass in dem Acker nördlich der B10 bereits nach einem Meter eine Kiesschicht beginnt, die die Bomben abgebremst hat.
Beim Angriff auf den Flugplatz Schwaighofen mussten die amerikanischen Flugzeuge nach Raabes Vermutung zum Schutz vor den Flugabwehrgeschützen auf dem Pfuhler Kapellenberg so tief fliegen, dass nicht mehr alle Bomben auslösen konnten. Ob in der Umgebung noch weitere Bomben im Erdreich liegen, lässt sich daher nicht ausschließen. Das Baufeld südlich der Bundesstraße ist durch die Sondierungen mittlerweile als kampfmittelfrei eingestuft, nördlich der B10 müssen noch einige Hundert Meter Strecke untersucht werden, die aber erst im weiteren Verlauf der Bauarbeiten benötigt werden.
Neu-Ulms Ordnungsamtschef Nägele dankte an der Entschärfungsstelle im Namen von Oberbürgermeister Noerenberg allen 65 am Sonntagvormittag eingesetzten Einsatzkräften, denn neben den hauptberuflichen Bombensondierern und -entschärfern sowie den Polizisten waren auch zahlreiche ehrenamtliche Feuerwehrleute an der Absperrung beteiligt, außerdem stand ein Rettungswagen zur Absicherung der Entschärfung bereit. 



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