Ulm News, 19.11.2019 15:24
Tiny Haus zu besichtigen: 15 Quadratmeter große Zwei-Zimmer-Wohnung auf Rädern
Der Berliner Van Bo Le-Mentzel ist Begründer der Tiny Foundation. Eines seiner Mini-Häuser ist am Dienstag und Mittwoch in der Neuen Mitte in Ulm zu bewundern. Das Tiny-Haus vom Typ "Wohnmaschine", von außen in klarer Bauhaus-Asthetik, bietet alles Wohnnotwendige auf einer Fläche von 15 Quadratmetern. Es ist eine Zweizimmerwohnung mit Bad und Küche auf Rädern für etwa 50 000 Euro. Das kleine Bauhaus hat das große Ulmer Architekturbüro Nething zum Abschluss des Bauhaus-Jahres nach Ulm geholt und setzt so ein Highlight in der Münsterstadt, der Heimat der legendären Hochschule für Gestaltung (HfG), seinerzeit unter der Leitung von Max Bill.
Der Berliner Van Bo Le-Mentzel ist Begründer der Tiny Foundation. Deren Vision lautet: Jeder Mensch hat das Recht auf Stadt und auf Gemeinschaft — unabhängig von seiner Herkunft und seinem Status. Als Trojanische Pferde bezeichnet Le-Mentzel die Tiny Häuser, die im Namen der Foundation quer durch Deutschland und Europa ziehen beziehungsweise gezogen werden.
Eines dieser Häuser macht bis Mittwoch Station in Ulm in der Neuen Mitte und kann besichtigt werden. Das Tiny Haus namens "Wohnmaschine" ist 255 Zentimeter breit, 330 Zentimeter hoch und hat eine Länge von 8 Metern. Das Tiny Haus hat ein Gewicht von 3,5 Tonnen, einen Wasser-und einen Stromanschluss - und dazu natürlich auch TÜV. Außen ist die "Wohnmaschine" dem Bauhaus Dessau im Maßstab 1:6 nachempfunden. Da dieses Tiny Haus Räder hat und wie ein Wohnwagen gezogen wird, kann es überall dort abgestellt werden, wo auch ein Wohnwagen geparkt werden darf und kann. Das ausgestellte Tiny Haus ist ein Forschungsprojekt zum Thema "Bezahlbarer Wohnraum in Modulbauweise".
Mit der "Wohnmaschine" wollen die Tiny Foundation und das Architekturbüro Nething Impulse setzen und zum Nachdenken anregen, wie man zukünftig wohnen und leben will oder kann. Es geht auch um die Fragen, wie Quartiere mit einer gesunden Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Leben entwickelt werden. Wie gestaltet man Gemeinschaftsräume, die genutzt werden? Wie kann man so bauen, dass am Ende eine Monatsmiete herauskommt, die sich auch Stidierende oder Alleinerziehende leisten können? Die Mitglieder der Tiny Foundation haben bereits neue Konzepte entwickelt, von der 100-Euro-Wohnung über das "Wonderhome" bis zur Circuler City, "in der Wohnen, soziale Nachbarschaft, Gewerbe und Industrie in einem Kreislauf direkt und nah miteinander verbunden sind".
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