Ulm News, 24.03.2019 19:36
THW rettet Schüler nach Gasexplosion


Beschreibung: Mit dem Wort „Explosion“ meldeten sich am Freitagabend die Piepser der Helfer und lotsten sie zur leerstehenden Blautopfschule.
Fotograf: Thomas Heckmann

Dramatisch war das Einsatzstichwort für die unangekündigte Übung des Technischen Hilfswerk in Blaubeuren. Mit dem Wort „Explosion“ meldeten sich am Freitagabend die Piepser der Helfer und lotsten sie zur leerstehenden Blautopfschule.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
Die Schule war gut vorbereitet mit Schildern „Eingang verschüttet“ und die ehrenamtlichen Helfer aus Blaubeuren und Ehingen mussten sich über ein Fenster im ersten Stock an der Rückseite der Schule einen Zugang verschaffen. Dichter Rauch quoll aus dem Fenster und mahnte zur Eile. Vier Helfer rüsten sich mit Atemschutzgeräten aus, gleichzeitig richten andere Helfer routiniert die Sicherungsleinen her und bauen die Steckleiter zusammen, damit sie über die Hecke bis ins Fenster hineinreicht. Gegen die einbrechende Dunkelheit musste gleichzeitig für eine sichere Beleuchtung gesorgt werden. Stromaggregate und Scheinwerfer auf Stativen sorgten für Licht. Zusätzlich wurde in der Eduard-von-Lang-Straße ein Beleuchtungs-Lastwagen positioniert, der aus mehr als 40 Meter Entfernung mit seinen zahlreichen starken Scheinwerfern eine Beleuchtungsatmosphäre wie in einem Fußballstadion schaffte. Im Inneren der Schule mussten die THW-Kräfte mehrere vermisste Schüler suchen, die vermisst wurden. Nach dem systematischen Absuchen aller Räume wurden die Verletzten erstversorgt und in einem Zimmer auf Tragen gesammelt. Die inzwischen eingetroffene Drehleiter der Feuerwehr Blaubeuren sorgte dafür, dass die Verletzten teilweise mitsamt der Tragen sicher durch das Fenster auf die Wiese hinter der Schule gebracht werden konnten. Zusätzlich hatte sich der Übungsplaner Roman Collet eine echte Besonderheit organisiert, denn die Kameraden aus dem 90 Kilometer entfernten Weingarten wurden in die Übung eingebunden. Die Oberschwaben hatten für den Freitag sowieso eine 24-Stunden-Übung angesetzt und ein Teil der Helfer musste dann zu deren Überraschung nicht im Großraum Weingarten helfen, sondern wurde nach Blaubeuren geschickt. Nach über einer Stunde Anfahrtszeit konnten sie ihr Einsturzsicherungssystem zum Einsatz bringen. Mit einem Laser-Vermessungsgerät können die Helfer Bewegungen an einsturzgefährdeten Gebäuden im Millimeterbereich protokollieren. Nachdem gemeinsam mit der Feuerwehr-Drehleiter zahlreiche Messpunkte am Gebäude aufgeklebt waren, wurde die Messergebnisse über Funk an einen Computer übertragen, der jede Veränderung aufzeichnete und bei einer simulierten Gebäudebewegung lautstarken Alarm verursachte. Die Kameraden aus Weingarten brachten auch einen Anhänger voller Gerüstbaumaterial mit, damit konnte an der Wand des Schulgebäudes ein Gerüst aufgebaut werden, über das ein Rettungszugang und eine Evakuierungsmöglichkeit besteht. In der gemeinsamen Übung von THW Blaubeuren und Weingarten sowie der Feuerwehr Blaubeuren konnten die Helfer die Zusammenarbeit üben und auch die Möglichkeiten der anderen Einheiten kennenlernen, um bei einem echten Einsatz Hand in Hand schnell helfen zu können.
Text/Fotos: Thomas Heckmann









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