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Ulm News, 04.10.2018 09:44

4. October 2018 von Thomas Kießling
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Robert-Koch-Institut: Deutschlandweite Datenerhebung zu Diabetes mellitus


Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat bereits im Jahr 2015 mit der Entwicklung einer für ganz Deutschland repräsentativen, strukturierten Datenerhebung zu Diabetes mellitus (»Diabetes- Surveillance-System«) begonnen. Dies gibt das Institut auf seiner Homepage bekannt. 

Ziel sei es, „eine regelmäßige indikatorenbasierte Diabetesberichterstattung basierend auf Verknüpfungen der Primärdaten des RKI-Gesundheitsmonitorings mit relevanten Sekundärdaten auf Bundes- und regionaler Ebene aufzubauen.“ Das vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und soll entsprechend bis Dezember 2019 abgeschlossen werden. Die Umsetzung des Projekts soll in fünf Stufen erfolgen, wobei im Mittelpunkt die Entwicklung eines Kernindikatorensets steht, das bundesweite Krankheitslast, Risikofaktoren und Versorgungsqualität der Diabetespatienten repräsentiert. Zudem soll geprüft werden, inwieweit die Nationale Diabetes-Surveillance auch auf andere chronische Krankheiten übertragen werden kann.

Diabetes auch in weniger wohlhabenden Ländern auf dem Vormarsch

Die Diabetes-Surveillance ist Teil einer umfassenden Public-Health-Surveillance. Hierhinter verbirgt sich im Allgemeinen die Erhebung und Analyse gesundheitsrelevanter Daten, die verschiedenen politischen Akteuren als Entscheidungsgrundlage dienen sollen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf chronischen, nicht-übertragbaren Krankheiten, die dem Institut RKI zu Folge „inzwischen weltweit zu den großen gesundheitlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“ zählten. Insbesondere hervorzuheben sind hier Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, Lungenerkrankungen sowie eben auch Diabetes mellitus. Alarmierend ist hinsichtlich der letzteren Krankheit, dass sie nunmehr auch in weniger wohlhabenden bzw. entwickelten Ländern zu einer wachsenden vorzeitigen Sterblichkeitsrate führt und damit nicht länger als reine »Wohlstandskrankheit« angesehen werden kann. Am häufigsten tritt der Diabetes Typ-2 auf, bei dem es zu einer in sich sukzessiv entfaltenden Insulinresistenz der Muskelzellen kommt.
Hervorstechende Risikofaktoren sind hier vor allem Adipositas, Bewegungsmangel, Rauchen, Stress, ungünstige Ernährung sowie soziale Benachteiligung. Aber auch der Typ-1-Diabetes ist ein ernsthaftes Problem. Diese Autoimmunerkrankung tritt zumeist schon im Kindes- und Jugendalter auf und erfordert eine lebenslange Insulinersatzbehandlung. In beiden Fällen sind die Wechselwirkungen zwischen genetischen und epigenetischen sowie sozialen und lebensstilabhängigen Einflussfaktoren bislang nur unzureichend erforscht.
Das RKI schätzt, dass in Deutschland rund 6,7 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sind, wobei die Dunkelziffer zugleich recht hoch ist; etwa jeder fünfte Diabetesfall sei unerkannt. Die häufigsten Folgen von Diabetes sind Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Schlaganfall, das diabetische Fußsyndrom, Augenerkrankungen, Niereninsuffizienz sowie die diabetische Neuropathie.

Ziele der Diabetes-Surveillance und -prävention

Mit seiner umfassenden Datenerhebung zielt das RKI insbesondere darauf ab, das Diabetesrisiko in der Bevölkerung zu reduzieren, die Diabetes-Früherkennung und - Behandlung zu verbessern, Diabetes-Komplikationen zu verbessern und die Krankheitslast für die Patienten sowie die Krankheitskosten zu senken. Angesichts der hohen Dunkelziffer scheint indes vor allem die Aufklärung der Bevölkerung über die Krankheitsursachen und -folgen sehr wichtig. Aber auch Patienten, die bereits eine sichere Diagnose haben, müssten noch stärker über das »Leben mit Diabetes« informiert werden. Beispielsweise finden sich im Internet mittlerweile zahlreiche Tipps für ein gutes Blutzuckermessgerät, die man aufgrund der Informationsfülle jedoch erst einmal lernen muss einzuordnen.
Schließlich gilt es aufzupassen, den Patienten nicht die volle Verantwortung für ihre Erkrankung in die Schuhe zu schieben; denn Diabetes ist vor allem auch ein »Systemproblem« - das heißt, es ist eine Kollateralerscheinung massenindustriell- kapitalistischer Produktionsweisen, die übermäßigen Nahrungsmittelkonsum begrüßt, fördert und damit auch zur Diabetesentwicklung maßgeblich beiträgt. Die grundsätzliche soziale Ungleichheit, aufgrund derer sich nur wenige einen wirklich gesunden Lebensstil und das nötige Know-how leisten können, tut dann ihr Übriges. Somit ist Diabetes als ein ganzheitliches sozio-ökonomisch-kulturell-medizinisches Phänomen zu betrachten.



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