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Ulm News, 28.09.2018 16:59

28. September 2018 von Ralf Grimminger
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Club der Industrie Ulm/Neu-Ulm: Fachkräftebedarf und Energiewende weiterhin die größten Problemfelder


Der Club der Industrie Ulm/Neu-Ulm e.V (kurz CI) hat sich bei der diesjährigen Mitgliederversammlung zufrieden über das zurückliegende Geschäftsjahr geäußert, dennoch aber zur Vorsicht gemahnt. „Die Rahmenbedingungen werden nicht einfacher“, sagte der CI-Vorsitzende Gerd Stiefel, geschäftsführender Gesellschafter der Fritz Stiefel GmbH. Zum Thema „Nuxit“ könne er nur zur Besonnenheit aufrufen. Bei den Wahlen zum Vorstand wurde er als CI-Vorsitzender einstimmig für vier weitere Jahre wiedergewählt.

Auch für die weiteren Vorstandsmitglieder fiel die Wahl einstimmig aus. Neu im neunköpfigen Vorstand sind Winfried Wanka, Mayer GmbH & Co. KG, als Stellvertretender Vorsitzender des Clubs, Marcello Danieli, HARDER logistics GmbH, und Armin Willbold, EvoBus GmbH. Ausgeschieden sind nach langjähriger Tätigkeit im Vorstand auf eigenen Wunsch Werner Kittel, Erwin Settele sowie Thilo Butzbach. Der 1. Vorsitzende dankte den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern für ihr hervorragendes Mitwirken in den vergangenen Jahren.
Der Club der Industrie mit bestens aufgestellten Mittelständlern, großen Handwerkern und Konzern-Dependancen in seinen Reihen ist im vergangenen Geschäftsjahr um drei auf 101 Mitglieder angewachsen, die zusammen 28.000 Beschäftigte in der Region repräsentieren.
Einigkeit herrschte im Club der Industrie auch bei der Bewertung eines „Nuxit“, dem möglichen Austritt der Stadt Neu-Ulm aus dem Landkreis Neu-Ulm: „Alle Beteiligten mögen hierbei besonnen reagieren, so wie wir es als Wirtschaftsvertreter auch machen“, sagte Gerd Stiefel, in Personalunion auch Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm. Klar sei für Stiefel aber: „Egal wie die Nuxit-Debatte ausgeht, die Wirtschaft darf dafür nicht die Zeche zahlen, das würde sich auf die Unternehmen, ihre Mitarbeiter und den Wohlstand in der Region sicherlich negativ auswirken.“ Unter den anwesenden Gästen waren auch Landrat Thorsten Freudenberger und Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg sowie die Landtagsabgeordnete Dr. Beate Merk (CSU) und SPD-Direktkandidat Daniel Fürst. 
Er wolle weiterhin positive Anreize mit dem Club setzen, sagte Stiefel, wie den in Kooperation mit den Wirtschaftsjunioren eingeführten Themenschwerpunkt „Werteorientierte Unternehmens-kultur.“ Dazu hatte es im Frühjahr die erste Veranstaltung mit Referent Dr. Florian Langenscheidt gegeben, zwei weitere werden im Herbst und im kommenden Frühjahr folgen. „Gegenseitige Wertschätzung und Respekt sind Beispiele für unerlässliche Spielregeln im Arbeitsleben, wir wollen, dass sich hier Betriebe Maßstäbe erarbeiten und diese quasi als Prädikat nach außen verwenden können“, sagte Stiefel. Potentielle Bewerber und neue Fachkräfte würden dies vermehrt nachfragen wie Mitarbeiter und Unternehmensführer mittlerweile einfordern.
Den hohen Fachkräftebedarf hatte das geschäftsführende Vorstandsmitglied Michael Mühlbacher in seinem Jahresrückblick als eins der größten Problemfelder für die regionalen Unternehmen ausgemacht. In Ulm betrage die Arbeitslosenquote 3,2 % und in Neu-Ulm 2,0 %. „Dies bedeutet, dass die Ressourcen am Arbeitsmarkt für unsere Mitgliedsunternehmen mehr oder weniger erschöpft sind“, urteilte Mühlbacher. Für die hohe Beschäftigungsquote seien insbesondere die mittelständischen Familienunternehmen in der Wirtschaftsregion verantwortlich. Der Mittelstand beschäftige 70 % derMitarbeiter in Deutschland und habe im Jahr 2017 1,5 Millionen neue Arbeitsstellen geschaffen, so Mühlbacher.
Mit großem Wohlwollen stünden die Familienunternehmen der Region den Mitarbeitern mit Migrationshintergrund gegenüber. „Viele unserer Mitgliedsfirmen engagieren sich bei der Integration und Ausbildung von Flüchtlingen, trotz bestehender hoher bürokratischer Hindernisse“, sagte Mühlbacher, „in Anbetracht des hohen Bedarfs an Arbeitskräften muss endlich über eine neue Einwanderungspolitik in der Bundesrepublik nachgedacht werden.“
Ein zweites großes Problem bilde die Umsetzung der Energiewende. Von dem im Jahr 2009 beschlossenen Netzausbau von 7.700 Kilometern seien derzeit gerade einmal 950 km gebaut und nur 1.750 km genehmigt worden. „Es ist fraglich, wie man den erforderlichen Netzaufbau innerhalb von vier Jahren noch schaffen kann, wenn im Jahre 2022 alle Atomkraftwerke abgeschaltet sein werden“, so Mühlbacher. Wo sollten dann die Unternehmen – gleich ob bundesweit oder in der Region – ihre Energie beziehen?
Diese und viele weitere Brennpunkte wie die zunehmende Verunsicherung der Unternehmen durch die Entscheidungen der „GroKo“ in Berlin werde das Jahr über im pulsierenden Vereinsleben des Clubs der Industrie bei Veranstaltungen, turnusgemäßen Wirtschaftsstammtischen und Mittagessen erläutert, jedes einzelne Unternehmen könne dabei branchenübergreifend zu gängigen oder eigenen Lösungen kommen. „Unser Club wächst, und er kann moderat auf beiden Seiten der Donau noch weiter wachsen“, schloss der Vorsitzende Gerd Stiefel den offiziellen Teil ab und gab damit den Startschuss für viele kleine Gesprächsrunden im Rahmen einer harmonischen CI-Mitgliederversammlung.  
 


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